Ich kann mir Simones Gedankengang schon vorstellen, warum sie möglicherweise auf das Wohngeld verzichten will.
Nehmen wir mal an, Simone bekommt 1.050 € Grundsicherung unter Anrechnung von 800 € Bruttorente. Bisher ist ihre Zuzahlung für Medikamente 12 x 563,00 € x 2 % = 135,12 € jährlich.
Sobald sie im Wohngeld ist, errechnet sich die Zuzahlung von der Bruttorente (Wohngeld bleibt m.W. außen vor). Damit ergibt sich 12 x 800,00 € x 2 % = 192,00 €.
Sind schonmal 56,88 € pro Jahr (4,74 € pro Monat) mehr.
Kein Deutschland-Ticket sozial mehr (48 €/Monat), sondern nur "normales" D-Ticket (58 €/Monat). Mehrkosten somit 10,00 € im Monat.
Möglicherweise Wegfall von weiteren Vergünstigungen für Bedürftige (z.B. ermäßigter Theater- oder Schwimmbadeintritt etc.)
Bei einer Differenz zwischen Rente + Grusi bzw. Rente + Wohngeld von 100 € macht sich das nicht unbedingt bemerkbar, sie hat auf jeden Fall mehr Geld in der Tasche.
Aber bei nur geringen Überschreitungen des sozialhilferechtlichen Bedarfs (z.B. 20 oder 30 € monatlich) kann das "mehr Geld" durchaus vom Wegfall diverser Vergünstigungen aufgefressen werden.