Guten Abend,
ich wende mich an Sie, weil ich mir nichts mehr wünsche, als endlich wieder eine echte Perspektive im Leben zu bekommen und raus aus der Grundsicherung zu kommen. Allein der Weg dorthin ist für mich seit Jahren unklar und voller Hürden.
ich möchte sehr gerne raus aus der Grundsicherung. Aber ich weiß nicht wie. Ich wurde leider immer nach Schema F behandelt, der einfachste weg war, das man mich in eine Werkstatt f. Behinderte (war ich nie, da ich es nicht wollte!) stecken wollte.
Ich habe mich nie irgendwo richtig gesehen oder verstanden gefühlt – nicht weil ich nichts wollte, sondern weil ich immer andere Träume in mir getragen habe, die nie ernst genommen wurden.
Kurz zu mir
ich interessiere mich seit dem ich ca. 7 Jahre alt bin für Medien, mein Traumberuf war es also immer beim film zu arbeiten und als ich dann 16 Jahre alt war, meine Schule zu ende war, hatte ich dies auch immer beim Jobcenter, bei maßnahmen gesagt, das dies mein Traumberuf sei. Anzumerken ist, es war eine Zeit vor Social Media usw. Ich wurde früher ausgelacht, als Nerd bezeichnet und hatte da keine Chance. In der Pflege jedoch, wo man verantwortung trägt, hätte ich aber Chancen. Auch wenn dieser 2 beruf auch nicht in erfüllung ging. Den es war für mich eine Alternative, da ich mich auch für die med. interessiere.
Schon damals fühlte ich mich hin- und hergerissen zwischen meinen Interessen und dem, was von außen als „realistisch“ gesetzt wurde. Der kreative Weg war damals unvorstellbar, gerade ohne Social Media oder YouTube als Bühne.
Ungleiche Chancen, unfaires System
wiedersprüchig emfand ich immer, das Menschen durch familäre beziehungen zum Film kommen, so war es mir ua beim synchron aufgefallen, da dort sehr viele untereinander verwandt sind und für diese der weg also leichter ist.
Mir ist früh aufgefallen, dass es weniger um Talent geht, sondern oft um Beziehungen und Möglichkeiten, die andere von Geburt an mitbekommen – etwas, das ich nie hatte.
Depressionen, innere Blockade und verlorene Jahre
Durch die Depressionen, zum einem wegen der Arbeit und aus familären Gründen, konnte ich meine Träume mit Film nie wirklich bestreiten, oder eine Bewerbung schreiben, weil ich ja weiß - ich werde doch eh wieder eine Absage erhalten. Auch wenn ich hin und wieder ich mich schon beworben hatte und es genauso vor kam.
Die Demotivation war nicht Faulheit, sie war ein Schutzmechanismus. Nach zu vielen Ablehnungen verliert man die Kraft, weiter anzuklopfen – selbst wenn man innerlich brennt.
Der Traum, den ich dennoch leben konnte
Als ich ca. 2006-2010 meine Ausbildung gemacht hatte, zur Bürokraft, aber auch nur um eine Ausbildung in der Tasche zu haben, da ich selbst hier auch keine Möglichkeiten hatte eine zu machen, hatte ich in dieser Zeit Freunde gefunden und konnte zumindest den Traum einen eigenen Kurzfilm zu drehen verwirklichen. Ich stand sogar in der Zeitung. Mein Bekannter, den ich damals mehrfach dazu überredet hatte, mit zu spielen. Der konnte durch diesen Kurzfilm später beim film mitwirken, hat viele Freunde aus Film / Schauspiel und konnte eine Schauspielausbildung machen, die allerdings sein Vater finanziert hatte. Er hat jedoch die falsche einstellung und meint, er würde rollenangebote erst annehmen, wenn die gage stimmt und mit amateuren arbeitet er nicht. Durch mich wäre er nie zum film gekommen.
Dieser Abschnitt zeigt mir bis heute: Ich hatte die Ideen, ich hatte die Leidenschaft – mir fehlte nur immer das Umfeld, das mich gehalten oder gefördert hätte.
Meine kreative Flamme, die nie ausging
2016 hatte ich mich dann noch trotz meiner depression bei youtube angemeldet und schneide seitdem öfter meine filme, was meist aber Reise, tagesausflug oder naturfilme sind, weil es mir spaß macht. Auch wenn die abos nie steigen, mache ich weiter. Wie auch auf insta usw. ich auch keine erhalte. Oft zieht mich diese neue Welt schon herunter, wenn ich dann sehe, das Psychologen, Ärzte oder einfache Leute soviele follower haben. Gerade die Psychologen hatten mich damals immer ausgelacht. Damit werde ich nie zurecht kommen. Gerade auch da ich damals viele Ideen hatte fürs filmen, die heute andere machen. Vieles wurde eben war worüber ich mir damals meine Gedanken gemacht hatte.
Besonders schmerzhaft ist für mich zu sehen, wie heutzutage Ideen, die ich damals hatte, von anderen verwirklicht und gefeiert werden – während ich still geblieben bin.
Bittere Erfahrungen mit fremder Verwertung meiner Ideen
Auch hatte damals eine Supermarktkette meine Idee verfilmt, weil ich dennen aber auch davon erzählt hatte, jedoch ohne mich zu erwähnen.
Momente wie dieser haben mich noch vorsichtiger gemacht – und gleichzeitig resignierter.