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Rente 2026: Mehr Geld und weniger Steuern – Wer profitiert wirklich vom neuen Plus?

Im Jahr 2026 stehen für deutsche Rentner einige der größten Veränderungen der letzten Jahre an. Viele erwarten mehr Geld durch eine ordentliche Rentenerhöhung und spürbare Steuererleichterungen dank der neuen Aktivrente. Aber wer kann sich wirklich auf einen höheren Nettobetrag freuen? Und was bleibt nach Steuern tatsächlich im Geldbeutel? Der Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., beleuchtet die Details, betroffene Gruppen und gibt wichtige Tipps.

Rentenerhöhung 2026: Wie viel mehr gibt es?

Nach aktuellen Prognosen steigt die gesetzliche Rente 2026 um etwa 3,3% bis 3,4%. Für eine typische Monatsrente von 1.200 € bedeutet das ein Plus von rund 40 € monatlich – knapp 480 € im Jahr. Die endgültigen Zahlen werden erst im Frühjahr 2026 von der Bundesregierung veröffentlicht, denn die tatsächliche Höhe der Rentenerhöhung 2026 hängt stark von der Lohnentwicklung und wirtschaftlichen Lage 2025 ab.

  • Neuer Rentenwert 2026: Erwartet wird ein Anstieg des Rentenwerts auf etwa 42,70 € pro Entgeltpunkt.
  • Rentenerhöhung ab Juli: Die Anpassung erfolgt wie üblich Mitte des Jahres (zum 1. Juli 2026).

Diese Erhöhung betrifft alle Rentenarten: Altersrenten, Erwerbsminderungsrenten und Hinterbliebenenrenten.

Aktivrente ab Januar 2026: Steuerfrei dazuverdienen

Mit der Aktivrente können Rentner erstmals bis zu 2.000 € monatlich steuerfrei hinzuverdienen, das sind bis zu 24.000 € jährlich – vorausgesetzt, sie haben die Regelaltersgrenze erreicht und sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

  • Freibetrag: Der steuerfreie Hinzuverdienst gilt für Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit nach Renteneintritt.
  • Keine Progression: Die steuerfreie Auszahlung erhöht nicht den Steuersatz für andere Einkommen.
  • Sozialabgaben: Krankenkasse und Pflegeversicherung sind trotz Steuerfreiheit weiterhin zu zahlen.​

Die Aktivrente ist freiwillig – niemand wird gezwungen, im Alter zu arbeiten. Sie macht den Nebenjob für Rentner jedoch spürbar attraktiver.

Tabelle: Wer profitiert und wo bleibt kaum mehr Netto?

RentnergruppeRentenerhöhungSteuererleichterungNetto-Plus
Durchschnittliche RentnerJa, spürbarJa, durch höheren Freibetrag+
GeringverdienerrentnerKaum, Grundsicherung sinktKaum, Freibetrag oft irrelevant
PrivatversicherteJa, aber höhere BeiträgeTeils, durch neue Freibeträge± (unsicher)
Aktivrentner (Nebenjob)JaJa, bis 2.000 € steuerfrei/m.++
Pensionäre/BeamteNeinNein, keine gesetzliche Anpassung
  • Hinweis: Wer Grundsicherung im Alter erhält, spürt das Rentenplus nicht, da die Grundsicherung gegen die Erhöhung gegengerechnet wird. Viele Niedrigrentner profitieren deshalb kaum vom Plus.​
  • Empfänger von Wohngeld oder Pflegezuschuss können Kürzungen erhalten, wenn die Rente steigt und damit Fördergrenzen überschritten werden.

Wenig Rente, wenig Steuer – wichtig für Geringverdiener

Nicht alle Rentner profitieren gleichermaßen: Der Grundfreibetrag steigt 2026 auf 12.348 € jährlich (24.696 € für Ehepaare). Das bedeutet, Einkommen bis zu dieser Höhe bleibt steuerfrei. Renten, die darunter liegen, werden weiterhin nicht besteuert.

  • Für Rentner mit niedriger Rente ändert sich also meist wenig – sie zahlen weiterhin keine Steuern.
  • Auch Zusatzleistungen wie Grundsicherung werden durch die Rentenerhöhung oft wieder reduziert, sodass das Plus “versickert”.
  • Für private Zusatzrenten oder staatliche Pensionen gelten die Änderungen nicht automatisch.

Steuerliche Änderungen ab 2026 im Überblick

Das Jahr 2026 bringt mehrere steuerliche Verbesserungen und Umschichtungen für Altersbezüge:

  • Erhöhung des Grundfreibetrags: Mehr Rentner bleiben unter der Steuergrenze.
  • Senkung des Rentenfreibetrags: Die Besteuerung der Rente steigt für langjährige Rentner an. Neue Rentenzugänge müssen einen höheren Teil der Rente versteuern.
  • Aktivrente: Bis zu 2.000 € im Monat zusätzlich steuerfrei, aber Sozialabgaben fallen weiter an.
  • Kindergeld und Kinderfreibetrag steigen ebenfalls: Familien profitieren indirekt, insbesondere für Rentner mit jungen oder studierenden Kindern.

Praktische Beispiele: So wirkt sich die Rentenerhöhung aus

  • Ein Rentner mit 1.200 € Monatsrente bekommt ab Juli rund 40 € mehr pro Monat und profitiert, wenn sein Gesamteinkommen unter dem Freibetrag liegt, vollständig von der Erhöhung.
  • Eine Rentnerin, die mit ihrer Rente bisher knapp über der Grundsicherungsgrenze liegt, erhält zwar einen höheren Betrag, aber ihre Sozialleistungen werden gekürzt.
  • Ein Aktivrentner verdient 1.800 € im Nebenjob: Ab 2026 bleibt dieses Nebeneinkommen steuerfrei (brutto gleich netto, nur Sozialabgaben), der Zuverdienst erhöht das Haushaltsbudget spürbar.

Wer muss aufpassen? Welche Hürden gibt es?

  • Bei Überschreiten des Grundfreibetrags ist erstmals eine Steuererklärung nötig. Die Steuerpflicht für Rentner steigt weiter an.
  • Rentner mit privater Krankenversicherung müssen auf höherer Beitragssätze achten – die steigen mit der Rentenhöhe proportional.
  • Leistungen aus Wohngeld, Grundsicherung und anderen Sozialtransferleistungen können mit der Rentenerhöhung wegfallen oder sinken.

FAQ: Die wichtigsten Fragen zur Rentenerhöhung und Aktivrente 2026

Ab wann gilt die Rentenerhöhung?

Die Rentenerhöhung tritt ab Juli 2026 in Kraft und gilt für alle Rentner, die bis dahin Rentenzahlungen erhalten.

Wer profitiert am meisten?

Rentner mit durchschnittlicher Altersrente, Aktivrentner mit Nebenjob und alle, die keine Grundsicherung oder andere Zuschüsse bekommen, spüren das Plus am Konto.

Was ist die Aktivrente – und gibt es Bedingungen?

Die Aktivrente gilt nur für Rentner ab Regelaltersgrenze, die sozialversicherungspflichtig arbeiten. Bis 2.000 € Monatsverdienst sind steuerfrei, höhere Beträge werden wie gehabt versteuert.

Fallen für die Aktivrente Sozialabgaben an?

Ja. Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge sind weiterhin zu zahlen, der Lohnsteuerfreibetrag betrifft nur die Einkommensteuer.

Fazit: 2026 bringt Chancen – aber nicht für alle

Das Jahr 2026 steht für eine echte Erleichterung für Millionen Rentner. Wer keine Grundsicherung bezieht, kann sich auf ein echtes Plus freuen. Für Aktivrentner wird der Nebenjob endlich steuerlich attraktiver. Rentner mit sehr niedriger Rente oder Empfänger von Sozialleistungen profitieren dagegen wenig. Die neuen Steuerregeln und die Aktivrente werden die Finanzlage vieler Senioren spürbar verbessern – rechtzeitig informieren und beraten lassen lohnt sich für alle, die im Ruhestand aktiv bleiben wollen.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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