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Steueränderungsgesetz 2026: Was Rentner jetzt wissen müssen!

Das Steueränderungsgesetz 2025 bringt ab 2026 spürbare Neuerungen für Rentner in Deutschland. Während der Rentenfreibetrag sinkt und mehr Rente steuerpflichtig wird, entstehen durch die Aktivrente und höhere Freibeträge neue Chancen. Betroffen sind Millionen Ruheständler – von der Steuerfalle bis hin zu steuerfreiem Zuverdienst. Alle Einzelheiten in folgendem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V..

Grundfreibetrag steigt: Mehr Netto-Rente möglich

Der Grundfreibetrag erhöht sich 2026 auf 12.348 Euro für Singles und 24.696 Euro für Paare. Dadurch bleibt ein höheres Existenzminimum steuerfrei, was viele Rentner mit kleiner Rente entlastet – auch bei Rentenerhöhung um voraussichtlich 3,37 Prozent. Allerdings summieren sich alle Einkünfte, sodass Zusatzeinkünfte die Schwelle schnell überschreiten können.

Rentenfreibetrag sinkt: Höhere Steuerlast für Neurentner

Neue Rentner ab 2026 müssen nur noch 16 Prozent ihrer Rente steuerfrei stellen – 84 Prozent werden besteuert, und dieser Anteil bleibt lebenslang konstant. Dies beschleunigt die Vollversteuerung, die ab 2058 alle Renten trifft. Für Bestandsrentner ändert sich vorerst nichts, doch die Rentenerhöhung könnte mehr in die Steuerpflicht rutschen lassen.

Aktivrente: Bis 2.000 Euro monatlich steuerfrei dazuverdienen

Die Aktivrente erlaubt ab Januar 2026 bis zu 2.000 Euro monatlich (24.000 Euro jährlich) steuerfreies Einkommen aus abhängiger Arbeit – zusätzlich zum Grundfreibetrag. Voraussetzung: Regelaltersrente erreicht, freiwillige Weiterarbeit ohne Sozialversicherungspflicht über der Grenze. Minijobs und Selbstständigkeit fallen nicht darunter, Arbeitgeber zahlen weiter Beiträge.

ÄnderungAuswirkung für RentnerBetroffene
Grundfreibetrag+264 Euro (Singles) steuerfreiAlle Rentner
RentenfreibetragVon 16,5% auf 16% gesunkenNeurentner 2026​
Aktivrente24.000 €/Jahr steuerfreiWeiterarbeitende
Pendlerpauschale38 Cent/km ab km 1Pendelnde Rentner

Automatischer Steuerabzug: Weniger Bürokratie, weniger Netto?

Ab 2026 könnte folgendes kommen: die Rentenversicherung zieht Einkommensteuer direkt von der Rente ab und führt sie dem Finanzamt zu – für bis zu 4,4 Millionen Steuerpflichtige. Dies würde Rentner von der Steuererklärungspflicht entlasten, auf Vorjahresdaten basieren und Rückerstattungen bei Abzügen ermöglichen. Kritik: Allerdings gibt es ein solches Gesetz noch nicht, auch keinen entsprechenden Gesetzentwurf. Ob er kommt, ist fraglich.

Weitere Entlastungen im Steueränderungsgesetz

Die Pendlerpauschale steigt auf 38 Cent pro Kilometer ab dem ersten Kilometer, die Mobilitätsprämie wird entfristet. Umsatzsteuer auf Speisen sinkt auf 7 Prozent, Gewerkschaftsbeiträge sind absetzbar. Ehrenamtspauschale steigt auf 960 Euro, Übungsleiterpauschale auf 3.300 Euro – relevant für engagierte Rentner.

Rentenreform im Kontext: Stabilität bis 2031

Das Rentenpaket stabilisiert das Niveau bei 48 Prozent bis 2031 und führt Mütterrente III ein (drei Jahre Kindererziehungszeit pro Kind ab 2027). Anschlussverbot fällt weg: Weiterarbeit beim alten Arbeitgeber möglich. Ziel: Demografiewandel meistern durch Anreize für Altersarbeit.

Praktische Tipps für Rentner 2026

  • Einkünfte prüfen: Summieren Sie Rente plus Zuverdienst – überschreiten Sie 12.348 Euro, droht Steuerpflicht.
  • Aktivrente nutzen: Sprechen Sie mit Arbeitgeber über Weiterbeschäftigung bis 2.000 Euro steuerfrei.
  • Steuererklärung abgeben: Bei Abzügen oder Belastungen Geld zurückholen – ELSTER nutzen.
  • Rentenberatung einholen: Kostenlose Beratung bei der Deutschen Rentenversicherung zu Antrag und Steuern.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins "Für soziales Leben e.V.", der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem Autor und Redakteur beim Nachrichtenmagazin Bürger & Geld, das der Verein "Für soziales Leben e.V." herausgibt. Ingo hat sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Nachrichtenmagazins Bürger & Geld, das der Verein herausgibt und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von Bürger & Geld gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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