Rentenerhöhung 2026: Wie viel Plus ist drin?
Zum 1. Juli 2026 sollen die gesetzlichen Renten in ganz Deutschland einheitlich um rund 3,7 bis 3,73 Prozent steigen. Eine Rente von 1.000 Euro brutto würde damit um etwa 37 Euro monatlich wachsen, eine höher Rente entsprechend stärker.
- Der Rentenwert steigt voraussichtlich auf etwa 39,90 bis 42,31 Euro pro Entgeltpunkt, genaue Zahlen hängen vom endgültigen Beschluss ab.
- Ost und West werden bereits seit 2023/2024 einheitlich angepasst; regionale Unterschiede bei der Rentenerhöhung entfallen.
Steuern 2026: Mehr Grundfreibetrag, weniger Rentenfreibetrag
2026 steigt der steuerliche Grundfreibetrag auf rund 12.348 Euro, was zunächst zu einer Entlastung beim zu versteuernden Einkommen führt. Gleichzeitig sinkt für Neurentner der Rentenfreibetrag: Wer 2026 erstmals Rente bezieht, muss voraussichtlich 84 Prozent seiner Jahresbruttorente versteuern, nur 16 Prozent bleiben lebenslang steuerfrei.
- Mit jedem neuen Rentnerjahrgang reduziert sich der steuerfreie Anteil um 0,5 Prozentpunkte, bis Neurentner ab 2058 ihre Rente zu 100 Prozent versteuern müssen.
- Bestandsrenten behalten ihren einmal festgelegten individuellen Freibetrag, sind aber durch Rentenerhöhungen häufiger in der Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung.
Aktivrente & Hinzuverdienst: Arbeiten im Alter wird attraktiver
Ab 2026 startet die neue Aktivrente, die Erwerbstätigkeit nach Erreichen der Regelaltersgrenze steuerlich begünstigen soll. Vorgesehen ist, dass Rentner bis zu 2.000 Euro monatlich aus Arbeit steuerfrei hinzuverdienen können – zusätzlich zur gesetzlichen Rente.
- Die Aktivrente soll den Fachkräftemangel abfedern und gleichzeitig dazu motivieren, freiwillig länger im Beruf zu bleiben.
- Wichtig: Sozialversicherungsrechtliche Folgen (z. B. Kranken- und Pflegeversicherung) sind gesondert zu prüfen; hier können Beiträge trotz steuerlicher Vorteile anfallen.
Neue Grundsicherung & Bürgergeld-Reform: keine Relevanz für Rentner
Ab Mitte 2026 soll das bisherige Bürgergeld schrittweise in eine neue Grundsicherung überführt werden, die auch für viele Rentner mit sehr niedrigen Bezügen wichtig ist. Die Reform sieht unter anderem eine strengere Vermögensprüfung von Beginn an, eine Abschaffung oder Verkürzung der bisherigen Vermögens-Karenzzeit und teilweise gedeckelte Wohnkosten bereits in der Anfangsphase vor.
- Das Schonvermögen soll stärker an Alter und Erwerbsbiografie gekoppelt werden; selbstgenutztes Wohneigentum bleibt bei Angemessenheit geschützt.
- Sozialverbände warnen vor härteren Sanktionen und einem erhöhten Risiko von Leistungsabbrüchen. Die sog. “neue” Grundsicherung betrifft allerdings nicht die Gruppe der Rentner. Für sie ist weiterhin die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung einschlägig – hier sind für 2026 keine Änderungen geplant. ,
Wichtige Änderung 2026 für Rentner (Tabelle)
| Bereich | Änderung 2026 (Stand Ende 2025) |
|---|---|
| Rentenerhöhung | + rund 3,7–3,73% ab 1.7.2026, bundeseinheitlich Ost/West. |
| Rentenwert | Prognose ca. 39,9–42,31 € je Entgeltpunkt, genaue Höhe abhängig vom endgültigen Beschluss. |
| Grundfreibetrag Einkommensteuer | Anhebung auf rund 12.348 € zu versteuerndes Einkommen. |
| Rentenfreibetrag Neurentner | 16% der ersten vollen Jahresbruttorente bleiben steuerfrei, 84% steuerpflichtig. |
| Nachgelagerte Besteuerung | Freibetrag sinkt jährlich um 0,5 Prozentpunkte, 100% Besteuerung für Neurentner ab 2058. |
| Aktivrente | Geplanter steuerfreier Hinzuverdienst bis 2.000 € im Monat für arbeitende Rentner. |
| Bürgergeld / neue Grundsicherung | Umstellung voraussichtlich ab Mitte 2026, strengere Vermögensprüfung und gedeckelte Wohnkosten – nur für sehr wenige Rentner relevant |
Praxistipps für Rentner: Was jetzt zu tun ist
- Rentenbescheid 2026 prüfen: Nach der Anpassung im Juli kontrollieren, ob Rentenpunkte, Rentenartfaktor und Zuschläge korrekt übernommen wurden.
- Steuerpflicht checken: Belege sammeln, ob der neue Grundfreibetrag trotz höherer Renten reicht oder eine Steuererklärung erforderlich wird.
- Hinzuverdienst planen: Wer weiterarbeiten möchte, sollte prüfen, ob sich die Aktivrente mit dem eigenen Gesundheitszustand und der Beitragslage in Kranken- und Pflegeversicherung verträgt.
- Bei niedriger Rente: Frühzeitig eine Beratung zu Grundsicherung im Alter, Wohngeld nutzen, um Sanktionen und Lücken zu vermeiden.


