Punkt 1: Steigende Spritpreise durch höheren CO₂-Preis
Ab 2026 wird der CO₂-Preis für Benzin und Diesel in eine neue Marktphase überführt, wodurch sich die Kosten pro Liter spürbar erhöhen dürften. Prognosen reichen – je nach Zertifikatpreis – von etwa 15 bis knapp 20 Cent Mehrkosten pro Liter bis hin zu Szenarien mit Aufschlägen von rund 25 bis 30 Cent, wenn der CO₂-Preis im oberen Korridor liegt.
Grund ist das neue Emissionshandelssystem ETS II bzw. die nächste Stufe des nationalen Brennstoffemissionshandels, bei dem Zertifikate für Kraftstoffe versteigert werden. Für Rentner, die regelmäßig zum Arzt, zum Einkauf oder zur Familie fahren, schlagen schon wenige Cent pro Liter über das Jahr schnell mit mehreren hundert Euro Mehrkosten zu Buche.
Punkt 2: Kfz-Versicherung: Alterszuschläge und neue Tarife
Schon heute zahlen ältere Fahrer im Schnitt deutlich höhere Beiträge, und 2026 erwarten viele Versicherer einen weiteren Anpassungsschub. Ab etwa 68 Jahren steigen in vielen Tarifen die Alterszuschläge, 75-Jährige zahlen im Vergleich zu 55-Jährigen im Schnitt bis zu rund 50 Prozent mehr; teils haben sich Beiträge im Alter sogar annähernd verdoppelt.
Hintergrund sind statistisch höhere Schäden und strengere Risikomodelle der Versicherer, die seniorengünstige Tarife abbauen oder mit höheren Selbstbeteiligungen versehen. Für Rentner bedeutet das: 2026 wirken höhere Grundprämien, Alterszuschläge und die allgemeine Kosteninflation im Versicherungssektor zusammen – die Kfz-Haftpflicht wird deutlich teurer.
Punkt 3: Weitere Kosten: Kfz-Steuer, Wartung und Umweltvorgaben
Neben Sprit und Versicherung können sich 2026 auch andere Autokosten erhöhen, etwa durch strengere Umweltstandards und geänderte Zahlungsmodalitäten. Diskutiert oder eingeführt werden u. a. eine Einmalzahlung der Kfz-Steuer ohne Raten und verschärfte Regelungen für ältere Fahrzeuge, die durch höhere Kfz-Steuer oder Fahrverbote indirekt teurer werden.
Hinzu kommen Wartung und Reparaturen, die im Zuge von Inflation und strengeren HU-Anforderungen teurer geworden sind; fast eingeführte jährliche TÜV-Pflichten würden die Belastung zusätzlich erhöhen, wurden aber vorerst abgewendet. Für viele Rentner mit älteren Fahrzeugen kann es dadurch wirtschaftlich schwieriger werden, den bisherigen Wagen zu halten und gleichzeitig laufende Kosten zu tragen.
Warum gerade Rentner besonders betroffen sind
Rentner haben in der Regel ein fixes Monatseinkommen, das nur moderat steigen kann (siehe hier: Rentenerhöhung 2026), während variable Mobilitätskosten wie Tanken und Versicherung deutlich schneller zulegen. Wer auf dem Land lebt, schlechter an den ÖPNV angebunden ist oder pflegebedürftige Angehörige regelmäßig besucht, ist besonders auf das Auto angewiesen und kann die Mehrkosten kaum durch weniger Fahrten ausgleichen.
Gleichzeitig sind viele Senioren in höheren Altersgruppen in Tarifen mit ausgeprägten Alterszuschlägen versichert, während günstige Altverträge auslaufen oder stark angepasst werden. Die Kombination aus schwach wachsender Rente und dynamisch steigenden Autokosten führt dazu, dass Autofahren 2026 für Rentner real deutlich teurer wird, selbst wenn sie ihr Fahrverhalten nicht ändern.
Sparstrategien: So können Rentner gegensteuern
- Kfz-Versicherung jedes Jahr vergleichen: Ein Wechsel in Tarife, die Senioren nicht übermäßig bestrafen, kann dreistellige Beträge im Jahr einsparen.
- Fahrverhalten optimieren: Fahrten bündeln, Mitfahrgelegenheiten nutzen und tanken zu günstigen Tageszeiten bzw. mit Preis-Apps reduziert die Wirkung der höheren Spritpreise.
- Fahrzeug überprüfen: Ein kleineres, verbrauchsärmeres Auto oder ein Fahrzeug mit besserer CO₂-Bilanz senkt sowohl Sprit- als auch Steuerkosten.
- Steuerliche Entlastungen nutzen: Fahrten zum Arzt oder zur Physiotherapie können teilweise als außergewöhnliche Belastungen oder im Rahmen der Entfernungspauschale steuerlich geltend gemacht werden.
Wer diese Hebel rechtzeitig nutzt, kann einen Teil der Mehrkosten abfedern – ganz verhindern lässt sich die Verteuerung für Rentner beim Autofahren 2026 aber nicht.


