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Rentenerhöhung 2026: Höhe noch offen, aber welche Rentner leer ausgehen, steht schon fest

Im Sommer 2026 dürfen Millionen Rentner auf einen finanziellen Zuschlag hoffen – traditionell wird die gesetzliche Rente zum 1. Juli angepasst. Doch in diesem Jahr sind die Vorzeichen anders als gewohnt: Die finale Höhe der Erhöhung steht noch nicht fest, Prognosen gehen von rund 3,3 % bis 3,4 % aus. Was aber längst klar ist: Es gibt Rentnergruppen, die von der Erhöhung gar nicht profitieren werden und faktisch leer ausgehen. Einzelheiten hierzu auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V.!

Rentenerhöhung 2026 – Prognosen und Unsicherheit

Wie hoch die Rentenerhöhung 2026 tatsächlich ausfallen wird, entscheidet sich erst im Frühjahr, wenn die statistischen Daten zur Lohnentwicklung des Vorjahres endgültig vorliegen. Die durchschnittlichen Schätzungen belaufen sich bislang auf eine Steigerung von etwa 3,3 %. Die Experten stützen sich dabei auf Berechnungen des aktuellen Rentenwerts und auf die Wirtschaftsentwicklung von 2025.

  • Der aktuelle Rentenwert könnte voraussichtlich von 41,32 € auf etwa 42,70 € steigen.
  • Für einen typischen Rentenbetrag von 1.200 € monatlich würde das etwa 40 € mehr pro Monat bedeuten.
  • Die konkreten Zahlen werden erst im Mai 2026 durch die Bundesregierung veröffentlicht.

Die Unsicherheit über die endgültige Höhe bleibt bis zum Schluss und hängt stark am Bruttoinlandsprodukt und dem Anstieg der Löhe und Gehälter.

Wer profitiert und wer geht leer aus?

Auch wenn die Erhöhung für viele Rentner eine ersehnte Entlastung bringt, gibt es bestimmte Gruppen, bei denen trotz Erhöhung am Konto nichts ankommt:

  • Empfänger von Grundsicherung im Alter: Rund eine Million ältere Menschen beziehen Grundsicherung, weil ihre Rente nicht ausreicht. Bei ihnen wird die Rentenerhöhung eins zu eins angerechnet – die Grundsicherung sinkt also ebenso um den Erhöhungsbetrag.
  • Rentner mit sehr niedriger Rente: Wer unterhalb der Grundsicherung lebt, erhält weiterhin eine Aufstockung und spürt die Rentenerhöhung kaum in der Geldbörse.
  • Rentner mit hohem Krankenversicherungsbeitrag: Die meisten privat Krankenversicherten müssen mit der Rentenerhöhung höhere Beiträge zahlen, da die monatlichen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge ebenfalls steigen.
  • Versorgungsbezieher und Pensionäre: Pensionen aus dem Beamtenverhältnis sind von der gesetzlichen Rentenanpassung nicht betroffen.

Rentner, die Sozialleistungen wie Wohngeld, Kinderzuschlag oder einen Zuschuss zur Pflege erhalten, können ebenfalls betroffen sein, wenn die neue Rentenhöhe zu einer Kürzung anderer Leistungen führt.

Warum wird die Rentenerhöhung angerechnet?

Das Sozialgesetzbuch schreibt vor, dass alle Einkommen auf die Grundsicherung angerechnet werden – daher profitieren etwa Grundsicherungsempfänger von einer höheren Rente nicht. Die Leistung wird dann um exakt den Betrag gekürzt, um den die Rente steigt.

Wer beispielsweise bisher 950 € Rente und 150 € Grundsicherung erhält und die Rente um 30 € steigt, bekommt künftig 120 € Grundsicherung. Das Gesamteinkommen bleibt unverändert.

Steuerliche Auswirkungen

Viele Rentner sollten beachten, dass eine Rentenerhöhung auch steuerliche Folgen haben kann. Überschreitet die Gesamtrente den Grundfreibetrag (2026 voraussichtlich bei etwa 11.400 € pro Jahr), kann erstmals eine Steuerpflicht entstehen. Besonders betroffen sind Rentner mit Berufs- oder Erwerbsrenten und solchen, die durch die Erhöhung über die Steuergrenze rutschen.

  • Prüfen Sie Bescheid, ob eine Steuererklärung nötig wird.
  • Die Krankenkassenbeiträge steigen proportional und schmälern die Netto-Rente.

Was Rentner jetzt tun sollten

Betroffene sollten sich frühzeitig mit ihrer Rentenversicherung und den Sozialbehörden in Verbindung setzen. Informationen zur Anpassung und Anrechnung erhalten sie mit dem Rentenbescheid, der ab Mai 2026 verschickt wird.

  • Wer Grundsicherung bezieht, kann prüfen lassen, ob ein Widerspruch oder Sonderregelungen greifen.
  • Privatversicherte sollten die neuen Beitragsgrenzen im Blick behalten.
  • Steuerliche Fragen können mit einem Steuerberater geklärt werden.

Ausblick: So entwickelt sich die Rente weiter

Langfristig bleibt die Rentenentwicklung in Deutschland herausfordernd. Zwar erfolgt die jährliche Anpassung, doch von einer echten Armutsbekämpfung sind viele Betroffene weit entfernt. Die Rentenerhöhung 2026 ist ein positives Zeichen – für manche aber nur ein statistischer Wert ohne echte Wirkung.

Fazit: Aufstockende Rentner gehen bei Rentenerhöhung 2026 leer aus

Wer eine kleine gesetzliche Rente oder Grundsicherung bezieht, geht bei der Rentenerhöhung 2026 wieder leer aus. Deshalb gilt: Rechtzeitig informieren und sämtliche Bescheide sorgfältig prüfen.

Weiterführende Info zu den Rentenerhöhungen 2026 bis 2030

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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