Das Bürgergeld ist für viele Familien in Deutschland eine wichtige Stütze, um das Existenzminimum zu sichern. Doch wie wirkt sich der langfristige Bezug dieser Sozialleistung auf Kinder und Jugendliche aus? Welche Folgen hat das für ihre Entwicklung, ihre Bildungschancen und ihr späteres Leben? In diesem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., erfahren Sie, was wissenschaftliche Studien und Experten zu den langfristigen Auswirkungen sagen.
Langfristige Folgen von Bürgergeld für Kinder
Es geht nicht um die Kurzzeitfolgen, die ein Bezug von Bürgergeld bei Kindern auslöst, sondern um die Schäden, die das Leben im “System Bürgergeld” bei Kindern langfristig verursacht.
Bildungschancen und Schulabschlüsse
Kinder, die im Bürgergeld-Bezug aufwachsen, haben häufig schlechtere Bildungschancen. Viele verlassen die Schule ohne Abschluss oder erreichen nur niedrige Bildungsabschlüsse. Gründe dafür sind fehlende Unterstützung zu Hause, finanzielle Not und oftmals ein Mangel an Vorbildern, die eine Ausbildung oder ein Studium absolviert haben. Das Bildungs- und Teilhabepaket soll helfen, ist aber nicht immer ausreichend, um die bestehenden Nachteile auszugleichen.
Gesundheit und Ernährung
Armut und Bürgergeldbezug gehen oft mit gesundheitlichen Problemen einher. Kinder aus betroffenen Familien leiden häufiger unter Mangelernährung, Übergewicht oder chronischen Erkrankungen. Die Gründe liegen meist in einer unausgewogenen Ernährung und fehlenden finanziellen Mitteln für Sport- oder Freizeitaktivitäten.
Soziale Teilhabe und Ausgrenzung
Die soziale Teilhabe von Kindern im Bürgergeldbezug ist stark eingeschränkt. Viele können nicht an Klassenfahrten, Ausflügen oder Vereinsaktivitäten teilnehmen. Die Folge: Sie fühlen sich ausgeschlossen und haben weniger Kontakt zu Gleichaltrigen. Das kann das Selbstbewusstsein schwächen und zu sozialer Isolation führen.
Generationenübergreifende Armut
Der Bezug von Bürgergeld wird oft „vererbt“. Kinder aus betroffenen Familien haben ein erhöhtes Risiko, später selbst auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Die Gründe dafür sind vielfältig: Schlechtere Bildungschancen, fehlende Netzwerke und mangelnde Unterstützung bei der Berufsorientierung.
Psychische Belastungen und Stigmatisierung
Kinder aus Bürgergeld-Haushalten erleben häufig Ausgrenzung und Stigmatisierung. Sie fühlen sich „anders“ und haben mit Vorurteilen zu kämpfen. Das kann zu psychischen Problemen wie Depressionen oder Ängsten führen und das Selbstwertgefühl nachhaltig beeinträchtigen.
Wie können betroffene Familien unterstützt werden?
Um die negativen Folgen des Bürgergeldbezugs für Kinder abzumildern, sind gezielte Maßnahmen notwendig:
- Bessere Förderung in der Schule: Mehr Unterstützung durch Sozialarbeiter, gezielte Nachhilfe und Förderprogramme können helfen, Bildungslücken zu schließen.
- Stärkung der sozialen Teilhabe: Vereine, Schulen und Kommunen sollten Angebote schaffen, die allen Kindern offenstehen und die Teilnahme erleichtern.
- Entstigmatisierung: Durch Aufklärung und Sensibilisierung kann das negative Image des Bürgergelds abgebaut werden.
- Finanzielle Unterstützung: Das Bildungs- und Teilhabepaket sollte besser beworben und leichter zugänglich gemacht werden.
Es ist jeder aufgerufen, sich nicht an Vorurteilen gegenüber Beziehern von Bürgergeld zu beteiligen und sich insbesondere vor Augen zu führen, das auch hunderttausende von Kindern darunter leiden.
Zusammenfassung zu langristigen Auswirkungen des Bürgergeld-Systems auf Kinder
Der langfristige Bezug von Bürgergeld hat gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern. Schlechte Bildungschancen, gesundheitliche Probleme, soziale Ausgrenzung und generationenübergreifende Armut sind die Folge. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, braucht es gezielte Unterstützung, Aufklärung und gesellschaftliche Solidarität. Nur so können betroffene Kinder die gleichen Chancen auf ein erfolgreiches Leben erhalten wie ihre Altersgenossen.