Das Bürgergeld ist an die Stelle von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld getreten. Eine der besonders wichtigen Fragen in diesem Zusammenhang: Wie sind Empfänger von Bürgergeld krankenversichert? Nachfolgend haben wir alle relevanten Informationen und aktuelle Fakten für 2025 zusammengestellt.
Versicherungspflicht für Bürgergeld-Empfänger
Auch im Rahmen des Bürgergeldes gibt es zwei unterschiedliche Arten der Krankenversicherung.
- Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Wer Bürgergeld erhält, ist in der Regel weiterhin gesetzlich pflichtversichert. Das Jobcenter übernimmt die monatlichen Beiträge direkt an die Krankenkasse. So bleibt der volle Anspruch auf medizinische Versorgung erhalten.
- Private Krankenversicherung (PKV): Wer vor dem Bezug privat versichert war, bleibt dies meist auch. Das Jobcenter zahlt einen Zuschuss, der maximal dem halbierten Basistarif entspricht (2025: bis zu 471,32 Euro monatlich).
Beitragshöhe und Finanzierung 2025
Versicherung | Beitrag (2025) pro Monat | Wer zahlt? |
---|---|---|
Gesetzliche (GKV) | ca. 119–133 € | Jobcenter |
Private (PKV) | bis zu 471,32 € | Jobcenter |
- Die Beiträge für Bürgergeld-Empfänger sind Pauschalen und liegen deutlich unter den regulären Beiträgen eines Arbeitnehmers oder Selbstständigen.
- Die Differenz zwischen gezahlten Pauschalen und tatsächlichen Kosten wird von der Solidargemeinschaft der Krankenversicherten getragen.
Auswirkungen auf das Gesundheitssystem
- Die Pauschalbeiträge des Staates für Bürgergeld-Empfänger sind nicht kostendeckend. Es fehlen deshalb der gesetzlichen Krankenversicherung jährlich Milliardenbeträge, was zu höheren Zusatzbeiträgen für alle Versicherten führen kann.
- Würde der Staat für Bürgergeld-Empfänger kostendeckende Beiträge zahlen, könnten die Beiträge für alle anderen Versicherten spürbar sinken. Das Problem dabei: fehlende Haushaltsmittel!
Was müssen Bürgergeld-Empfänger hinsichtlich ihrer Krankenversicherung wissen?
- Versicherungsstatus bleibt erhalten: Wer gesetzlich versichert war, bleibt es auch. Ein Wechsel der Krankenkasse ist weiterhin möglich.
- Keine Familienversicherung: Bürgergeld-Empfänger sind nicht mehr über die Familienversicherung abgesichert, sondern immer eigenständige Mitglieder der Krankenkasse.
- PKV-Zuschuss beachten: Wer privat versichert ist, sollte prüfen, ob der Zuschuss des Jobcenters ausreicht oder ob ein Wechsel in den Basistarif sinnvoll ist.
Fragen zur Krankenversicherung beim Bürgergeld Bezug
Was passiert, wenn das Bürgergeld endet?
Nach dem Ende des Bürgergeld-Bezugs muss sich der Betroffene selbst um den Krankenversicherungsschutz kümmern, zum Beispiel über die freiwillige Versicherung in der GKV oder PKV, falls keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen wird
Sind alle Leistungen abgedeckt?
Ja, Bürgergeld-Empfänger haben Anspruch auf die regulären Leistungen der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung.
Zusammenfassung: Krankenversicherung während des Bürgergeld-Bezugs
Bürgergeld-Empfänger sind in Deutschland umfassend krankenversichert – entweder gesetzlich oder privat. Die Beiträge werden vom Jobcenter übernommen. Allerdings reichen die staatlichen Pauschalen nicht aus, um die tatsächlichen Kosten bei den Krankenkassen zu decken, was langfristig Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem hat. Doch das ist ein Problem, das Bezieher von Bürgergeld nur indiekt betrifft.