Wann kann ich in Rente gehen – frühstmöglich – dasist für viele Arbeitnehmer in Deutschland ein zentrales Thema. Insbesondere die Option, mit Abschlägen vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, wird jedes Jahr von vielen Menschen intensiv geprüft und auch wahrgenommen– sei es aus gesundheitlichen Gründen, familiären Motiven oder einfach dem Wunsch nach mehr Lebensqualität. Doch: Wann ist der frühestmögliche Renteneintritt mit Abschlag heutzutage möglich? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, und wie hoch sind die dauerhaften finanziellen Einschnitte? In diesem Beitrag werden Sie umfassend und aktuell mit Stand 2025 informiert!
Was bedeutet „Rente mit Abschlag“?
Die Rente mit Abschlag bezeichnet das Modell, bei dem Versicherte vor der sogenannten Regelaltersgrenze in den Ruhestand gehen und dabei lebenslange Kürzungen ihrer monatlichen Rentenzahlungen akzeptieren. Pro Monat, den man früher in Rente geht, wird die Auszahlung um 0,3% reduziert. Der maximale Abschlag beträgt 14,4% für einen Renteneintritt vier Jahre vor der Regelaltersgrenze.
Frühester Rentenbeginn mit Abschlag (Stand 2025)
Die Reformen der letzten Jahre haben die Altersgrenzen und Modalitäten für den Renteneintritt umgestaltet. Heute gilt:
- Altersrente für langjährig Versicherte: Wer mindestens 35 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, kann grundsätzlich ab dem 63. Lebensjahr eine Altersrente mit Abschlag beanspruchen. Diese Möglichkeit wird oft als „Rente mit 63“ bezeichnet, meint aber explizit die abschlagsbelastete Variante für langjährig Versicherte.
- Die Regelaltersgrenze steigt weiterhin schrittweise bis auf 67 Jahre im Jahr 2031. Für 2025 liegt sie für den Jahrgang 1962 bereits bei 66 Jahren und 8 Monaten.
Wer kann 2025 frühestens mit Abschlägen in Rente gehen?
- Frühestmöglicher Renteneintritt für langjährig Versicherte: Ab dem 63. Lebensjahr, sofern mindestens 35 Beitragsjahre vorhanden sind.
- Beispiel: Wer zwischen dem 1. Januar und 1. Dezember 1962 geboren wurde, kann 2025 frühestens mit 63 Jahren eine Altersrente mit Abschlag beziehen.
Höhe des Abschlags – Wie wird er berechnet?
Der monatliche Abschlag beträgt 0,3 % pro vorgezogenem Monat. Für 2025 ergeben sich somit folgende konkrete Kürzungswerte:
Geburtsjahr | Regelaltersgrenze | Abschlag bei Rente mit 63 | Erläuterung |
---|---|---|---|
1961 | 66 Jahre + 6 Monate | 12,6 % | 42 Monate vor Regelaltersgrenze |
1962 | 66 Jahre + 8 Monate | 13,2 % | 44 Monate vor Regelaltersgrenze |
ab 1964 | 67 Jahre | 14,4 % | 48 Monate vor Regelaltersgrenze |
Quelle: DRV, Stand August 2025.deutsche-rentenversicherung
Beispielrechnungen – Was bedeutet der Abschlag in der Praxis?
Angenommen, ein Arbeitnehmer hätte regulär Anspruch auf 2,000€ monatliche Rente und geht vier Jahre früher in Rente:
- 14,4% Abschlag = 288€ weniger pro Monat
- Neuer Rentenbetrag: 1,712€ monatlich (ohne weitere Kürzungen durch sinkende Entgeltpunkte)
Zusätzlich verlieren Beschäftigte pro vorgezogenem Jahr Rentenpunkte, da sie nicht weiter einzahlen. Die Abzüge wirken ein Leben lang – eine Rückkehr auf das ursprüngliche Rentenniveau ist nicht möglich.
Besonderheiten & weitere Optionen
- Die Altersrente für besonders langjährig Versicherte (45 Beitragsjahre) ist abschlagsfrei, gilt aber ab Jahrgang 1964 erst ab 65 Jahren.
- Für besonders langjährig Versicherte ist ein vorgezogener Rentenbeginn mit Abschlägen nicht möglich, sie müssen die jeweilige Altersgrenze erreichen.
- Komplexe Anrechnungszeiten: Nicht nur Erwerbsjahre zählen, sondern auch Zeiten für Kindererziehung, Pflege, Arbeitslosigkeit, Wehr- und Zivildienst können angerechnet werden.
Ausgleichszahlungen – Abschläge kompensieren
Einige Versicherte wählen den Weg der freiwilligen Ausgleichszahlung, um die Abschläge vor dem Ruhestand zu reduzieren oder ganz auszugleichen. Das kann insbesondere bei hohem Einkommen und ausreichend finanzieller Flexibilität eine interessante Option sein.
Fazit: Frührente mit Abschlag ab 63 erst ab 35 Versicherungsjahren
Wer mindestens 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt und das 63. Lebensjahr vollendet hat, kann gegenwärtig – Stand August 2025 – die „Rente mit Abschlägen“ beziehen. Die Regelaltersgrenze bestimmt dabei die Höhe der Kürzungen. Die maximalen Abschläge liegen bei 14,4 %, wobei sich der Rentenbetrag sowohl durch die Abschläge als auch fehlende Beitragsjahre spürbar reduziert. Die Entscheidung für eine vorgezogene Rente sollte daher sorgfältig abgewogen werden und idealerweise nur nach einer individuellen Rentenauskunft oder Rentenberatung erfolgen!