Kaum eine Entscheidung ist für Rentnerinnen und Rentner von so großer finanzieller Bedeutung wie die späte Ehe. Durch das berühmte Ehegattensplitting lässt sich die Steuerlast oftmals dramatisch senken und der Unterschied auf dem Konto ist schnell zu spüren. Wer sich im Ruhestand noch einmal traut, profitiert oft von mehreren hundert bis tausend Euro Steuerersparnis – besonders bei unterschiedlich hohen Alterseinkommen. Wie das Ehegattensplitting funktioniert, für wen sich der Schritt lohnt, und worauf Betroffene achten müssen, zeigt dieser große Expertenartikel. Alle Infos finden sich hier auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V..
Ehegattensplitting: Der Steuerschlüssel für mehr Rente
Das Ehegattensplitting vereint die Einkünfte beider Partner zu einer gemeinsamen Veranlagung bei der Einkommensteuer. Dies bedeutet: Das gesamte steuerpflichtige Einkommen wird addiert, halbiert und nach der Splittingtabelle versteuert. Erst danach wird die Steuer verdoppelt. Durch das progressive Steuersystem in Deutschland zahlen verheiratete Paare mit großen Einkommensunterschieden deutlich weniger Steuern. Wer als Rentner viel erhält, dessen steuerliche Belastung sinkt spürbar, wenn der Partner wenig oder gar keine Alterseinkünfte hat – die Experten von Finanztip bestätigen Steuerersparnisse von bis zu mehreren Tausend Euro jährlich.
Der Vorteil bei ungleichen Renten
Je größer die Differenz zwischen den beiden Renten, desto deutlicher der Effekt des Splittingvorteils. Wer etwa 40.000 Euro Rente erhält und dessen Ehepartner 10.000 Euro, spart schnell mehrere hundert bis tausend Euro Steuern pro Jahr im Vergleich zum unverheirateten Status. Manche Experten berichteten, dass der Vorteil bei sehr hohen Unterschieden sogar 10.000 Euro pro Jahr erreichen kann.
Tabelle: Steuerersparnis durch Ehegattensplitting (Beispielwerte 2025)
| Rente Person 1 | Rente Person 2 | Steuern Einzelveranlagung | Steuern Splitting | Jährliche Ersparnis |
|---|---|---|---|---|
| 30.000 € | 10.000 € | 5.720 € | 4.730 € | ~990 € |
| 40.000 € | 10.000 € | 7.330 € | 6.260 € | ~1070 € |
| 50.000 € | 10.000 € | 9.110 € | 7.830 € | ~1280 € |
Steuerersparnis für Rentner: Bis zu 1000 Euro und mehr
Laut Expertenmeinung von “gegen hartz” können Rentner durch die Heirat und das Ehegattensplitting im Jahr 2025 sogar bis zu 1000 Euro Steuern sparen. Voraussetzung ist ein deutlicher Unterschied zwischen den Ruhegehältern und die gemeinsame Veranlagung in der Steuererklärung. Die Steuerklassekombination bei Ehepaaren sorgt zudem für mehr Netto im Monat.
Wer profitiert besonders?
Experten wie Marcel Keller, Steuerberater, und das Team der Frankfurter Rundschau erläuterten: Den größten Vorteil sichern sich Einverdienerhaushalte und Paare, in denen ein Partner besonders wenig oder gar keine Rente bezieht. Wer sich spät im Leben für die Ehe entscheidet, profitiert also umso mehr.
Freibeträge und Sparer-Pauschbetrag
Nicht nur die Einkommensteuer wird durch die Ehe günstiger – auch Freibeträge wie der Sparer-Pauschbetrag verdoppeln sich und werden frei auf die Partner verteilt. So können Ehepaare bis zu 2.000 Euro Zinsen, Dividenden und Kapitaleinnahmen steuerfrei einnehmen.
Kritische Stimme: Nachteile des Splittingmodells
Während aus Steuer- und Rentensicht alles von Vorteilen spricht, warnen einige Experten vor der sogenannten „Teilzeitfalle“. Frauen mit geringeren eigenen Rentenansprüchen und ungleicher Erwerbstätigkeit laufen langfristig Gefahr, bei Verwitwung wenig Versorgung zu bekommen. Die finanzielle Abhängigkeit kann ein Risiko darstellen, besonders im Alter.
FAQ: Die wichtigsten Fragen zum Ehegattensplitting für Rentner
Was ist Ehegattensplitting?
Das Verfahren zur gemeinsamen steuerlichen Veranlagung von Ehepartnern, bei dem das Gesamteinkommen halbiert und der Steuertarif angewendet wird.
Wie viel kann gespart werden?
Bis zu 1000 Euro pro Jahr, manchmal deutlich mehr – abhängig von der Differenz der Renten und weiteren Einkünften.
Müssen beide Partner Rentner sein?
Nein, es genügt, wenn eine Person Renteneinkünfte erhält und der andere Partner weniger oder gar keine eigenen Bezüge hat.
Welche Nachteile gibt es?
Langfristig geringe eigene Rentenansprüche des weniger verdienenden Partners können die Versorgungssicherheit im Alter beeinflussen.
Fazit
Heiraten im Rentenalter zahlt sich steuerlich aus und kann die Netto-Rente spürbar erhöhen. Wer den Schritt mit Bedacht wagt, profitiert insbesondere vom Ehegattensplitting und erhöhten Freibeträgen. Die Vorteile überwiegen oft deutlich, allerdings sind auch langfristige Aspekte der Altersvorsorge zu berücksichtigen. Nach Expertenmeinung der Frankfurter Rundschau und von Steuerberatern lohnen sich späte Eheschließungen – doch Beratung sollte stets ein erster Schritt sein, wie “Finanztip” berichtetet. Alle Details und Expertenmeinungen sind nochmal zusammengefasst auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V..


