Was ist die neue Grundsicherung 2026?
Ab dem 1. Januar 2026 ersetzt die neue Grundsicherung das Bürgergeld als zentrale Sozialleistung für erwerbsfähige Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigener Kraft bestreiten können. Ziel der Reform ist, die Verfahren zu vereinfachen, die Integration in den Arbeitsmarkt stärker zu fördern und die Leistungsgewährung transparenter zu gestalten.
Die schärfsten Neuerungen im Überblick
- Abschaffung der Karenzzeit: Die bisherige Karenzzeit, in der Wohnkosten unabhängig von ihrer Höhe gezahlt wurden, fällt weg. Jobcenter übernehmen künftig im ersten Jahr lediglich die Kosten bis zur 1,5-fachen örtlichen Angemessenheitsgrenze. Alles darüber hinaus muss selbst getragen werden oder erfordert Schritte wie Umzug, Untervermietung oder Nachverhandlung mit Vermietern.
- Verschärfte Sanktionen: Jede Pflichtverletzung (z.B. verpasste Meldetermine oder fehlende Nachweise) führt direkt zu einer einheitlichen Kürzung von 30% des Regelsatzes – und das für volle drei Monate. Mehrfache Versäumnisse können sogar zum vollständigen Leistungsentzug führen.
- Striktere Mitwirkungspflichten: Erwerbsfähige werden verpflichtet, ihre Arbeitskraft maximal einzusetzen, um die Hilfebedürftigkeit schnellstmöglich zu überwinden.
- Wohnkosten und Mietrecht: Betroffene müssen den Vermieter rügen, wenn die Miete die Mietpreisbremse überschreitet. Eine Nichtbeachtung kann zu eigenen Nachteilen führen.
- Sofortige Vermögensprüfung: Das Schonvermögen sinkt, Rücklagen werden sofort überprüft und stärker eingeschränkt.
- Härtere Nachweisfristen: Auch für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen gelten künftig engere Fristen und schärfere Kontrollen.
Regelsätze und Freibeträge
- Regelbedarfe: Die Höhe des Regelsatzes bleibt laut aktuellem Stand unverändert – Alleinstehende erhalten weiterhin 563 Euro im Monat, Partner jeweils 506 Euro.
- Freibeträge und Vermögen: Details zu neuen Freibeträgen stehen noch aus, die Prüfungen werden aber strenger und das Schonvermögen reduziert.
Kritik und Auswirkungen
- Sozialverbände und Experten warnen: Viele Fachleute fürchten eine Verschärfung der Armut, insbesondere wegen der gedeckelten Wohnkosten und des höheren Risikos für Sanktionen und Leistungsabbrüche.
- Wohnungsnot droht: Die vollständige Streichung von Mietzahlungen kann zu Wohnungsverlust und einer neuen Wohnungslosigkeit führen – insbesondere in Ballungszentren mit steigenden Mieten.
- Stigmatisierung und Belastung: Betroffene fühlen sich durch die strengeren Sanktionen und Pflichten zunehmend stigmatisiert und unter Druck gesetzt.
Tabelle: Die wichtigsten Änderungen im Vergleich
| Aspekt | Bürgergeld 2025 | Neue Grundsicherung 2026 |
|---|---|---|
| Karenzzeit Wohnung | volle Wohnkosten für 1 Jahr | max. 1,5-fache Mietobergrenze |
| Sanktionen | gestaffelt, max. 30% | 30% sofort, ggf. kompletter Entzug |
| Mitwirkungspflichten | moderate Anforderungen | sehr streng, Vollzeitanstrengung |
| Vermögensprüfung | großzügiges Schonvermögen | sofortige strenge Prüfung |
| Nachweisfristen | teils großzügig | sehr kurz, härtere Kontrollen |
| Regelsatz | 563 Euro/Monat | unverändert |
FAQ zur neuen Grundsicherung
Wer ist betroffen?
Alle bisherigen Bürgergeld-Empfänger werden voraussichtlich ab Juli 2026 automatisch in das neue System überführt.
Was passiert bei Pflichtverletzungen?
Jede verpasste Mitwirkung oder Nachweispflicht wird mit sofortiger Kürzung des Regelsatzes um 30% bestraft.
Wie werden Wohnkosten berechnet?
Nur noch bis zur 1,5-fachen Mietobergrenze in der ersten Karenzzeit; danach gelten die üblichen Angemessenheitsgrenzen – Mietlücken drohen.
Was sagen Sozialverbände dazu?
Sie warnen vor wachsender Armut, Wohnungsnot und neuen sozialen Problemen.
Fazit zur Bürgergeld-Umwandlung in die neue Grundsicherung für Arbeitsuchende
Diese Reform wird von vielen Seiten als „knallhart und faustdick“ kritisiert, mit dem Risiko erheblicher sozialer Härten für die betroffenen Menschen. Für eine fachkundige Begleitung sollten Leistungsbeziehende unbedingt Beratung in Anspruch nehmen und sich rechtzeitig auf die neuen Vorgaben einstellen.


