Überblick: Zahl und Anteil der Kinder mit Sozialleistungen
Mitte 2025 waren insgesamt rund 3,42 Millionen Minderjährige in Deutschland auf staatliche Sozialleistungen angewiesen. Das entspricht rund 24,5 Prozent aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren – also beinahe jedem vierten Kind. Die wichtigsten Transferleistungen für Kinder sind dabei:
- Bürgergeld / Grundsicherung für Arbeitsuchende (1,81 Millionen Kinder; Grundsicherung SGB II)
- Kinderzuschlag (1,3 Millionen Kinder)
- Asylbewerberleistungen (136.000 Kinder)
- Sozialhilfe/Hilfe zum Lebensunterhalt (23.000 Kinder)
Gerade Bürgergeld und Kinderzuschlag stellen die beiden größten Gruppen dar und werden oft kumulativ betrachtet.
Welche Leistungen erhalten Kinder?
Die wichtigsten Sozialleistungen für Kinder in Armutslagen sind:
- Bürgergeld / Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II): Grundsicherung für Kinder in Bedarfsgemeinschaften mit Eltern, die ihren Lebensunterhalt nicht eigenständig sichern können. Die Regelsätze und Zuschläge sichern das soziokulturelle Existenzminimum ab.
- Kinderzuschlag: Für Familien mit niedrigem Einkommen, aber ohne Anspruch auf Bürgergeld. Dieser Zuschlag beträgt monatlich bis zu 292 Euro pro Kind und kann mit Wohngeld kombiniert werden.
- Leistungen für Bildung und Teilhabe: Unterstützen gezielt Kinder aus einkommensschwachen Haushalten, etwa bei Schulmaterial, Ausflügen, Mittagsverpflegung oder Vereinsbeiträgen.
- Asylbewerberleistungen: Für Kinder in Familien mit Aufenthaltsstatus nach AsylbLG, meist mit eingeschränktem Leistungsumfang.
- Kinder-Sofortzuschlag: 2025 beträgt er 25 Euro monatlich für bedürftige Kinder.
- Sonstige Leistungen: In einigen Bundesländern, etwa Bayern, werden ergänzende Programme wie das Kinderstartgeld oder Zuschüsse zu Betreuungskosten gewährt.
Wichtig ist: Das Kindergeld ist keine Sozialleistung, sondern eine steuerliche Ausgleichszahlung.
Soziodemografische Zusammensetzung der betroffenen Kinder
- Im Bürgergeldbezug sind 2025 etwa 854.000 der 1,81 Mio. Kinder keine deutschen Staatsbürger – der Einfluss von Migration ist erheblich.
- In Großstädten und Regionen mit hoher Zuwanderung ist der Anteil der Sozialleistungsbezieher besonders hoch – in Bremen etwa 28,2 Prozent, in Bayern nur 7 Prozent.
- Besonders betroffen sind Kinder von Alleinerziehenden, kinderreiche Familien (drei und mehr Kinder) und Kinder mit Fluchthintergrund.
- Kinder mit mehreren Staatsangehörigkeiten zählen in der Statistik als deutsche Kinder.
Ursachen und gesellschaftliche Folgen
- Ein starker Treiber für die wachsende Zahl von Kindern in Sozialtransfers ist die Zuwanderung der letzten Jahre. Viele Familien sind in der Anfangszeit auf staatliche Hilfe angewiesen, weil die Integration in den Arbeitsmarkt Zeit benötigt.
- Die Armutsschwelle liegt für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern (unter 14 Jahren) bei rund 2.900 Euro netto im Monat.
- Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Kinder, die längerfristig mit Sozialhilfebezug aufwachsen, ein erhöhtes Risiko für Bildungsverlust, gesundheitliche Probleme und späteren Sozialhilfebedarf tragen.
Ausblick & Politische Maßnahmen
Die geplante Kindergrundsicherung konnte 2025 politisch nicht umgesetzt werden, daher bleibt das System aktuell aus Einzelmaßnahmen bestehen. Die Debatte über die Verbesserung der Situation und nachhaltige Armutsprävention ist hochaktuell, die Bundesregierung hat eine Sozialstaatskommission eingesetzt.
Regionale Unterschiede – Tabelle (Beispiele):
| Bundesland | Anteil Kinder SGB II (2025) | Bemerkungen |
|---|---|---|
| Bremen | 28,2% | höchster Anteil |
| Hamburg | 18,5% | Stadtstaat |
| Bayern | 7% | niedrigster Wert |
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Wie ist der Begriff „Sozialleistung“ bei Kindern definiert?
Sozialleistungen umfassen staatliche Unterstützungszahlungen wie Bürgergeld, Kinderzuschlag oder Leistungen für Asylbewerber und sind einkommensabhängig.
Wird das Kindergeld mitgerechnet?
Nein, Kindergeld ist steuerlich motiviert und zählt formal nicht als Sozialleistung.
Welche Kinder sind besonders häufig betroffen?
Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund, in Großstädten, aus Alleinerziehenden- und Mehrkindfamilien.
Gibt es regionale Unterschiede?
Ja – die Quote variiert je nach Bundesland und urbanem Raum, besonders hohe Quoten existieren in Stadtstaaten und Zuwanderungsregionen.
Welche Gegenmaßnahmen werden zur Zeit diskutiert?
Hauptfokus: Bündelung zu einer Kindergrundsicherung, Ausbau von Bildungsförderprogrammen und gezielte Integrationsanstrengungen.
Unsere Meinung
Es ist ein Skandal, das in einem reichen Land wie Deutschland ein Viertel aller Kinder auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind. Hier ist unverzügliches Handeln der Regeierung gefragt und notwendig. Es geht um Chancengleichheit und um die Kindheit, die es nur einmal im Leben gibt!


