Im Juni 2025 hat der Verein Sanktionsfrei e.V. eine neue Studie zum Bürgergeld vorgelegt: Sie belegt erneut, dass der aktuelle Bürgergeld-Regelsatz nicht ausreicht, um ein würdevolles Leben in Deutschland zu ermöglichen. Die Expert:innen fordern eine grundlegende Neubewertung und Anpassung der Berechnungsmethode – eine Forderung, die von vielen Betroffenen und Sozialverbänden bereits seit Jahren gestellt wird. Einzelheiten in nachfolgendem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V.!
Bürgergeld-Regelsatz 2025: Status quo
Der Bürgergeld-Regelsatz blieb im Jahr 2025 für viele Menschen unverändert. Alleinstehende erhalten weiterhin 563 Euro monatlich, Paare jeweils 506 Euro. Für Kinder variiert die Höhe je nach Alter zwischen 357 und 471 Euro. Diese Sätze sollen die Grundbedürfnisse wie Ernährung, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Strom und persönliche Bedürfnisse abdecken – doch die Realität sieht anders aus.
Studie vom Verein Sanktionsfrei: Kernaussagen
Die aktuelle Studie des Vereins Sanktionsfrei e.V., veröffentlicht im Juni 2025, untersucht die Lebenssituation von Bürgergeld-Bezieher:innen in ganz Deutschland. Die zentralen Ergebnisse:
- Regelsatz reicht nicht aus: Die monatlichen Leistungen decken die tatsächlichen Lebenshaltungskosten nicht ab.
- Preissteigerungen werden nicht ausreichend berücksichtigt: Die Berechnungsmethode basiert auf veralteten Daten und berücksichtigt aktuelle Preissteigerungen nur unzureichend.
- Betroffene müssen sparen: Viele Betroffene berichten, dass sie auf Grundnahrungsmittel verzichten oder auf Unterstützung von Familienangehörigen angewiesen sind.
- Psychische Belastung steigt: Die ständige Sorge um das finanzielle Auskommen führt zu erhöhtem Stress und psychischen Problemen.
Warum die Berechnungsmethode überholt ist
Die Berechnung des Bürgergeld-Regelsatzes basiert auf der sogenannten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), die nur alle fünf Jahre durchgeführt wird. Zwischenzeitlich erfolgen lediglich rechnerische Anpassungen, die jedoch die tatsächliche Preisentwicklung nicht abbilden. Die Studie von Sanktionsfrei zeigt, dass die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen sind als die Anpassungen des Regelsatzes.
Stimmen aus der Praxis
Betroffene berichten, dass das Bürgergeld oft nicht einmal für das Nötigste reicht. Besonders Familien mit Kindern und ältere Menschen sind betroffen. Viele müssen auf Freizeitaktivitäten, gesunde Ernährung oder notwendige Anschaffungen verzichten. Die Studie zeigt auch, dass die psychische Belastung durch die finanzielle Unsicherheit zunimmt.
Und was besonders traurig ist: Viele Leistungsbezieher verzichten zugunsten ihrer Kinder auf ausreichende Ernährung.
Experten fordern Reformen
Expert:innen und Sozialverbände fordern eine grundlegende Reform der Berechnungsmethode. Sie verlangen, dass der Regelsatz mindestens an die tatsächlichen Lebenshaltungskosten angepasst wird. Nur so kann ein würdevolles Leben für alle gewährleistet werden. Die Studie des Vereins Sanktionsfrei e.V. unterstreicht, dass eine Erhöhung des Regelsatzes dringend notwendig ist, um Armut und Ausgrenzung zu verhindern.
Auch der Verein Für soziales Leben e.V. fordert: Der Bürgergeld Regelsatz muss mindestens auf 831 Euro angehoben werden!
Zusammenfassung: Bürgergeld-Regelsatz muss neu berechnet werden
Die neue Studie des Vereins Sanktionsfrei e.V. aus dem Juni 2025 bestätigt, was viele Betroffene schon lange wissen: Der aktuelle Bürgergeld-Regelsatz reicht nicht aus um ein Existenzminiumum unter Beachtung der Menschenwürde sicherzustellen. Die Berechnungsmethode ist überholt und muss dringend reformiert werden. Nur eine Anpassung an die tatsächlichen Lebenshaltungskosten kann Armut bekämpfen und ein würdevolles Leben für alle ermöglichen.