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Teure Schokolade: Deshalb bleibt Kindern aus Bürgergeld-Familien jetzt die süße Freude verwehrt

Schokolade ist 2025 so teuer wie nie – und gerade Kinder in Familien, die Bürgergeld beziehen, spüren die Krise am deutlichsten. Was früher ein kleines Stück Alltagsglück bedeutete, wird für immer mehr Haushalte zum unbezahlbaren Luxus. Die neue Realität: Für viele Kinder heißt es jetzt „Keine Schokolade mehr!“. Einzelheiten zu diesem Trauerspiel in nachfolgendem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V.!

Kakao-Krise: Warum Schokolade so teuer geworden ist

Die Preise für Schokolade sind in den vergangenen Monaten explodiert. Laut Statistischem Bundesamt lag die Inflation im Juli 2025 bei 2,2 %, doch Schokolade verteuerte sich im gleichen Zeitraum um fast 20 % – in Supermärkten zeigt sich der Wahnsinn an den Preisschildern: Adventskalender, Schoko-Nikoläuse oder österliche Figuren kosten teils 18–30 % mehr als 2024. Doch woran liegt das?

  • Kakaopreise erreichten Anfang 2025 ein Rekordhoch: Klimawandel, Dürre, Ernteausfälle in Westafrika und Lieferkettenprobleme führten weltweit zu stark sinkenden Erträgen.
  • Marktstrategien wie „Shrinkflation“ (gleicher Preis für kleinere Packungen) sorgen für versteckte Preissteigerungen.

Beispiel: Ein Lindt-Nikolaus kostet jetzt 5,99 €, ein Milka-Weihnachtsmann 3,29 €. Tafelschokoladen, die 2024 noch 1,49 € gekostet haben, sind für 1,99–2,19 € gelistet. Markenartikel verteuerten sich teilweise um bis zu 53 %., so bild.de.

Bürgergeld-Regelsätze können nicht mithalten

Für Familien, die auf Bürgergeld angewiesen sind, trifft diese Entwicklung besonders hart. Die Regelsätze für Kinder und Erwachsene liegen 2025 bei 390 € für Kinder (6–14 Jahre), 471 € für Jugendliche und 563 € für Alleinstehende. Aber: Der Anteil, der im Regelbedarf für „Genussmittel, Süßigkeiten, Kakao und andere Softdrinks“ enthalten ist, ist verschwindend gering – meist rund 5–8 € pro Monat.

Kurzum: Schon ein normaler Schoko-Kauf sprengt bei aktuellen Preisen den vorgesehenen Monatsrahmen. Für Kinder aus Bürgergeld-Haushalten bedeutet das: Schokolade ist zu einem Luxus geworden, den ihre Familien schlicht nicht mehr einplanen können.

Alltag ohne Schokolade – was bedeutet das für Kinder?

Für die betroffenen Kinder ist der Verzicht schmerzhaft.

  • Geburtstagsfeiern, Feste und kleine Alltagsfreuden werden ärmer.
  • Psychologisch kann der Ausschluss von beliebt-verbreiteten Produkten (auch in der Schule) Stigmatisierung und Ausgrenzung fördern.
  • Viele Eltern berichten von Schuldgefühlen und Unverständnis, weil sie ihre Kinder „nicht mehr so verwöhnen können wie früher“.

Auch soziale Einrichtungen wie Tafeln oder Mittagstische können die Lücke kaum füllen – denn auch dort ist weniger Schokolade verfügbar, und die Nachfrage nach günstigen Lebensmitteln wächst stetig.

Preisanstieg bei Kakao – ein Blick auf die Zahlen

JahrPreissteigerung SchokoladeInflationsrate gesamtKakao-Preis auf Weltmärkten
2023+10 %5,9 %stark steigend
2024+15–17 %2,9 %+70 % (Kakao)
2025+18–30 % (einzelne Marken)2,2 %Allzeithoch, +161 % zum Vorjahr

Warum können arme Familien nicht nachziehen?

Die Bürgergeld-Regelsätze werden nach dem Warenkorbprinzip berechnet und nur einmal jährlich angepasst — sie hinken immer hinter der tatsächlichen Inflation bei Lebensmitteln und Genussmitteln her. Da Schokolade nie ein „Kernbestandteil des Existenzminimums“ war, treffen Preisexplosionen diese Güter besonders stark, ohne dass der Gesetzgeber unmittelbar nachbessert.

Viele Sozialverbände wie der Verein Für soziales Leben e.V. und Verbraucherschützer fordern deshalb einen flexibleren Sozialstaat, der auf Preisschocks bei Grundnahrungsmitteln, aber auch kindgerechten Lebensmitteln schneller reagiert.

Gibt es Alternativen oder Hilfen?

Tafeln oder Spendenaktionen sind für viele Familien die letzte Hoffnung. Aber: Auch dort ist Schokolade selten geworden. Sachgeschenke wie Schokolade werden bei Bürgergeld nicht angerechnet und dürfen behalten werden, aber sie decken natürlich keinen regelmäßigen Bedarf.

Einzelne Bundesländer oder Unternehmen versuchen, mit Kinderhilfspaketen zu helfen – insgesamt bleibt der Zugang zu kleinen Freuden wie Schokolade aber eine Frage des Geldbeutels.

FAQ: Schokolade und Bürgergeld

Warum ist Schokolade 2025 so teuer?

Rekord-Kakaopreise, gestiegene Produktionskosten, kleinere Packungen und höhere Handelsmargen treiben die Preise um über 20 % nach oben.

Warum ausgerechnet Familien mit Bürgergeld?

Der Regelsatz reicht vorn und hinten nicht für Luxusgüter wie Schokolade – Preissteigerungen führen dazu, dass arme Familien bei der kleinsten Inflation sofort verzichten müssen.

Werden die Bürgergeld-Regelsätze bald angepasst?

Die Politik diskutiert Nachbesserungen, aber aktuell bleiben die Sätze fest – auch bei neuen Preisschüben.

Gibt es Alternativen für arme Familien?

Tafel-Angebote oder seltene Sachgeschenke, aber ein regelmäßiger Schoko-Genuss bleibt unerschwinglich.

Fazit: Schokolade unerschwinglicher Luxus für Kinder aus Bürgergeld Familien

Schokolade ist 2025 für Bürgergeld-Familien zum unerschwinglichen Luxus geworden – Kinder aus ärmeren Haushalten haben kaum noch Zugang zu diesem kleinen Stück Lebensfreude. Während Packungen und Tafeln immer teurer werden, bleibt für viele nur der Verzicht – und die Hoffnung, dass soziale Gerechtigkeit irgendwann mehr bedeutet als das tägliche Brot.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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