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Pflegekosten-Alarm: Rentner kämpfen ums Zuhause – so reagiert die Politik auf die Pflegekosten-Krise

Deutschlands Pflegekrise eskaliert: Immer mehr Familien und Rentner können grundlegende Versorgung nicht mehr finanzieren.

Die explodierenden Pflegekosten in Deutschland entwickeln sich zur sozialen Zeitbombe: Immer mehr Familien und Senioren rutschen trotz jahrzehntelanger Beitragszahlungen unverschuldet in die Armut. Während die Pflegepauschalen stagnieren, schnellen die Eigenbeteiligungen für Heimplätze und häusliche Pflegehilfen ins Unermessliche. Dieses brisante Thema betrifft aktuell über 4 Millionen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Der Artikel analysiert, warum das System kollabiert, welche Personengruppen besonders gefährdet sind und welche politischen Lösungsansätze jetzt dringend notwendig wären.

Kosten für die Pflege gehen in die Höhe

pflegeheimkosten eigenanteil

Der Eigenanteil an den Pflegeheimkosten soll begrenzt werden – so plant es der Bundesgesundheitsminsiter. Doch wird das Gesetz wirklich kommen?

Die Kosten für einen Platz in einem Pflegeheim steigen und steigen. Das liegt an den Personalkosten, den Immobilien-  und Energiepreisen.

Einen Teil der Kosten zahlt die Pflegeversicherung. Doch dieser ist begrenzt und deckt nur einen geringen Anteil der für den Heimplatz zu zahlenden Gelder ab. Neuste statistische Zahlen von Juli 2024 belegen, dass ca. knapp 3000 Euro im Durchschnitt aus eigenem Vermögen oder Einkommen gezahlt werden müssen, wenn es um die vollstationäre Pflege, also den Platz im Altenheim geht.

Altersarmut droht im Pflegeheim

Doch welcher Rentner kann schon 3000 Euro im Monat für seinen Lebensunterhalt aufbringen? So gut wie niemand. Reicht die Rente und reicht das Vermögen nicht, so springt das Sozialamt ein. Damit ist jedoch das „Armutszeugnis“ ausgestellt. Zahlt das Sozialamt, so heißt das, das man „arm“ ist.

Der Sozialverband Deutschland hat hiergegen protestiert. Auch andere Wohlfahrtsverbände schlagen Alarm. Der Verein Für soziales Leben e.V. schließt sich an.

So kann es nicht weiter gehen. Pflegeheim darf nicht Armut bedeuten! Die Pflegeheimkosten dürfen die Rente nicht aufzehren!

Gesetzliche Obergrenze für Eigenanteil im Pflegeheim

Bundesgesundheitsminister Lauterbach will nun eine Obergrenze für den Eigenanteil der Heimkosten einführen und damit den Eigenanteil begrenzen bzw. deckeln. Das entsprechende Gesetz soll im Oktober 2024 verabschiedet werden. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht gesichert.

Wohlfahrtsverbände fordern staatliche Hilfe

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) fordert hingegen, dass Bund und Länder für die Pflegekosten einzutreten hätten.

Die gesetzliche Pflegeversicherung müssen in eine Pflegevollversicherung umgestaltet werden. Beiträge soll jeder zahlen müssen, auch Selbständige, Beamte sowie Politiker.

Diese Forderung gibt es auch im Hinblick auf die gesetzliche Krankenversicherung.

Wir (Für soziales Leben e.V.) schließen uns dieser Forderung an: nur wenn sich alle Bürger in Deutschland an der gesetzlichen Pflegeversicherung beteiligen, kann die Altersarmut aufgrund von Pflegebedürftigkeit und Heimpflege gestoppt werden.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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