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Neues Pflegegeld 2026 – Was plant die Bundesregierung?

Die Bundesregierung plant für 2026 umfassende Reformen im Bereich der Pflegeversicherung. Besonders das Pflegegeld steht dabei im Fokus: Neue Leistungen, mehr Unterstützung für pflegende Angehörige und eine Begrenzung der Eigenanteile im Pflegeheim sind angekündigt. Erfahren Sie auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., welche Änderungen beim Pflegegeld 2026 vorgesehen sind und wie Pflegebedürftige und Familien davon profitieren könnten.

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Die Pflege in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und steigende Kosten belasten das Pflege-System. Deshalb hat die Bundesregierung für 2026 und die Folgejahre weitreichende Reformen angekündigt, die das Pflegegeld, die Pflegeleistungen und die Unterstützung pflegender Angehöriger betreffen. In unserem Beitrag lesen Sie, was sich beim Pflegegeld 2026 ändern soll, welche neuen Leistungen geplant sind und wie die Finanzierung gesichert werden soll.

Aktuelle Entwicklung: Pflegegeld 2025 und Ausblick auf 2026

Zum 1. Januar 2025 wurden das Pflegegeld und die Pflegesachleistungen um 4,5% erhöht. Die aktuellen Pflegegeldbeträge (ab 2025) lauten:

PflegegradPflegegeld pro Monat (2025)
Pflegegrad 2347 €
Pflegegrad 3599 €
Pflegegrad 4800 €
Pflegegrad 5990 €

Für 2026 ist keine weitere Erhöhung des Pflegegeldes geplant. Die nächste reguläre Anpassung ist laut Bundesregierung erst wieder für 2028 vorgesehen. Die Beträge bleiben also voraussichtlich auf dem Stand von 2025.

Geplante Reformen und Neuerungen ab 2026

1. Familienpflegegeld: Neue Unterstützung für pflegende Angehörige

Eine der wichtigsten geplanten Neuerungen ist die Einführung eines Familienpflegegeldes. Dieses soll pflegenden Angehörigen erstmals einen Lohnersatz bieten – ähnlich wie das Elterngeld. Vorgesehen ist eine Zahlung von 65% des letzten Nettoeinkommens, mindestens 300 € und maximal 1.800 € pro Monat. Anspruch haben Angehörige, die ihre Erwerbstätigkeit ganz oder teilweise für die Pflege eines Familienmitglieds aussetzen. Der Start ist frühestens für Mitte 2026 geplant.

Ziele des Familienpflegegeldes:

  • Finanzielle Anerkennung der Pflegearbeit von Angehörigen
  • Entlastung und Absicherung im Pflegealltag
  • Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

2. Flexiblere Pflegeleistungen und Entlastung

Die Bundesregierung plant, die Trennung zwischen häuslicher und stationärer Pflege zu flexibilisieren. Ziel ist es, Leistungen individueller und bedarfsgerechter zu gestalten. Pflegende Angehörige sollen künftig flexibler entscheiden können, wie sie das Pflegegeld und andere Leistungen einsetzen.

Weitere Maßnahmen:

3. Begrenzung der Eigenanteile im Pflegeheim

Ab 2026 soll die erste Stufe einer großen Pflegereform starten: Die Eigenanteile für Pflegebedürftige im Heim werden gedeckelt, um die finanzielle Belastung zu senken. Langfristig ist ein monatlicher Höchstbetrag von etwa 1.000 € für stationäre Pflege vorgesehen. Die Umsetzung erfolgt schrittweise bis 2027.

4. Finanzierung und Stabilisierung der Pflegeversicherung

Um die geplanten Verbesserungen finanzieren zu können, setzt die Bundesregierung auf eine Mischfinanzierung:

  • Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge (bereits umgesetzt)
  • Bundeszuschüsse aus Steuermitteln ab 2026
  • Prüfung weiterer Finanzierungsmodelle, um die Pflegeversicherung langfristig zu stabilisieren

Was ändert sich konkret für Pflegebedürftige und Angehörige?

  • Pflegegeld bleibt 2026 stabil (keine Erhöhung geplant)
  • Familienpflegegeld als neue Sozialleistung für pflegende Angehörige ab frühestens Mitte 2026
  • Flexiblere Nutzung von Pflegeleistungen und mehr Unterstützung im Alltag
  • Begrenzung der Eigenanteile in der stationären Pflege ab 2026

Ausblick: Die nächsten Schritte

Die Bundesregierung hat einen klaren Fahrplan für die kommenden Jahre vorgelegt. Während 2026 als Übergangsjahr gilt, in dem die Weichen für die große Pflegereform gestellt werden, sind die wichtigsten finanziellen und strukturellen Änderungen für 2027 und 2028 geplant. Pflegebedürftige und ihre Familien sollen sich auf mehr Flexibilität, bessere finanzielle Unterstützung und eine langfristige Sicherung der Pflegeleistungen einstellen können.

Zusammenfassung: Änderungen beim Pflegegeld 2026

2026 bringt für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige voraussichtlich wichtige Neuerngen: Das Pflegegeld bleibt stabil, neue Leistungen wie das Familienpflegegeld sind in Planung und die finanzielle Belastung im Pflegeheim soll sinken. Die große Pflegereform soll 2026 auf den Weg gehen – mit dem Ziel, die Pflege in Deutschland zukunftssicher, gerechter und familienfreundlicher zu gestalten.

Redakteure

  • ik

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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