Sozialleistungen: Bürgergeld, Sozialhilfe & Wohngeld
Bürgergeld und Sozialhilfe – „Nullrunde“ bei den Regelsätzen
Im Jahr 2026 bleibt der monatliche Regelsatz für das Bürgergeld (SGB II) und die Sozialhilfe (SGB XII) konstant – trotz Inflation gibt es keine Erhöhung. Die Bundesregierung begründet die sogenannte Nullrunde mit einer Besitzschutzregelung. An sich, so die Regierung, hätten die Regelsätze gesenkt werden müssen. Die Regelbedarfsstufen lauten wie folgt:
Regelsatz | Höhe 2026 |
---|---|
Alleinstehende/Alleinerziehende | 563 Euro |
Partner je Bedarfsgemeinschaft | 506 Euro |
Volljährige in Einrichtungen | 451 Euro |
Jugendliche 14-17 Jahre | 471 Euro |
Kinder 6-13 Jahre | 390 Euro |
Kinder 0-5 Jahre | 357 Euro |
Der Bedarf für persönlichen Schulbedarf bleibt ebenfalls auf dem Niveau der Vorjahre (130 Euro/65 Euro pro Halbjahr).
Wohngeld: Anspruch, Reform und steigende Mietzuschüsse
Das Wohngeld wird 2026 weiterhin dynamisch an die Preis- und Mietentwicklung angepasst. Eine Reform erhöht den Antragsdruck und schärft die Anspruchsvoraussetzungen. Beschäftigungsbemühungen werden häufiger kontrolliert, sodass Antragsteller nachweisen müssen, dass sie aktiv Arbeit suchen. Die genaue Höhe des Wohngelds ist weiterhin vom individuellen Haushaltseinkommen, Wohnort und Mietkosten abhängig.
Neue Grundsicherung kommt
Ein Vorhaben, dass die Bundesregierung hohe Priorität einräumt, ist die Bürgergeld Reform. Die Neue Grundsicherung soll 2026 eingeführt werden – mit härteren Sanktionen, geringerem Schonvermögen und dem Vermittlungsvorrang. Siehe dazu auch: Koalitionsauschuss hat Neue Grundsicherung beschlossen
Rente: Erhöhungen, Freibeträge und Reformen
Kindergeld und Kinderfreibetrag
Familien erhalten ab Januar 2026 mehr Kindergeld: Der Betrag steigt auf 259 Euro monatlich pro Kind. Auch der Kinderfreibetrag liegt nun bei 6.828 Euro und sorgt für zusätzliche steuerliche Entlastungen.
Rentenanpassungen und Hinzuverdienstgrenzen
Die Aktivrente bringt neue Flexibilität bei der Rente: Rentner, die die Regelaltersgrenze erreicht haben, dürfen bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen. Die Hinzuverdienstgrenzen für die Erwerbsminderungsrente steigen ebenfalls. Arbeitnehmer profitieren zudem von einem Mindestlohn, der 2026 auf 13,90 Euro steigt und 2027 weiter angehoben wird.
Rentenbescheide, Beratung und Fehlerprüfung
Mit neuen Beratungs- und Digitalangeboten sollen Rentenansprüche besser nachvollziehbar und Fehler schneller erkannt werden. Wer Lücken im Versicherungsverlauf entdeckt, kann durch Nachzahlungen oder Berichtigungen Nachteile vermeiden.
Pflege: Stagnierende Leistungen und neue Zuschüsse
Beim Pflegegeld für ambulante Pflege sind für das Jahr 2026 keine automatischen Erhöhungen vorgesehen. Die Dynamisierung ist erst für 2028 geplant. Das Pflegegeld für Pflegegrad 2 bleibt bei 347 Euro monatlich stabil. Pflegende Angehörige erhalten gezielte Unterstützung, insbesondere im Bereich Weiterbildung und Entlastungsleistungen.
Die Pflegeversicherung kämpft 2026 weiter mit finanziellen Defiziten, was politische Diskussionen um langfristige Reformen anheizt.
Steuern, Abgaben und Entlastungen
Steuerreform: Entlastungen und neue Pauschalen
Das Steueränderungsgesetz für 2026 bringt Entlastungen für Bürger und Unternehmen. Die Entfernungspauschale (Pendlerpauschale) steigt auf 38 Cent je gefahrenen Kilometer – nun ab dem ersten Kilometer. Familien und Berufspendler profitieren von dauerhaften Steuererleichterungen.
Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent wird für Restaurant- und Verpflegungsleistungen festgeschrieben, was Gastronomiebetriebe und Gäste entlastet.
Sozialversicherung: Neue Beitragsbemessungsgrenzen
Die Grenzwerte in der Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung werden angepasst. Die Beitragsbemessungsgrenzen steigen, was sich direkt auf die Höhe der Sozialversicherungsbeiträge auswirkt. Auch der Haushalt für Arbeit und Soziales steigt erheblich durch größere Zuschüsse zur gesetzlichen Rentenversicherung.
Mobilität und Verkehr: Reformen, Preise, Elektromobilität
Deutschlandticket und Kraftstoffpreise
Der Preis für das Deutschlandticket steigt ab Januar von 58 auf 63 Euro pro Monat – eine Erhöhung um rund 8,6 Prozent. Die CO₂-Steuer in der nächsten Stufe verteuert ab 2026 Benzin und Diesel weiter: Bis zu 20 Cent mehr pro Liter sind möglich. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bleibt dennoch attraktiv und wird weiterhin von Bund und Ländern gefördert.
Dienstwagen und E-Mobilität
Für vollelektrische Dienstwagen gilt die 0,25-Prozent-Regelung nun bis zu einem Preis von 100.000 Euro. Für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor bleibt es bei einem Prozent. Unternehmen können Fahrzeuge degressiv abschreiben, was Investitionen in Elektromobilität begünstigt.
Bis 2035 bleibt die Kfz-Steuer für E-Autos ausgesetzt, um den Umstieg weiter zu fördern.
Wirtschaft und Verbraucher
Wirtschaftswachstum und Bundeshaushalt
Die Bundesregierung rechnet für 2026 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent – deutlich mehr als ursprünglich prognostiziert. Das ist auf hohe Investitionen in Infrastruktur, Verteidigungsfähigkeit und Digitalisierung zurückzuführen.
Der Bundeshaushalt steigt kräftig an: Fast 510 Milliarden Euro sind für das Jahr 2026 vorgesehen, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Arbeit und Soziales.
Verbraucherschutz und Alltag: Bargeld & Kartenzahlung
Ab 2026 gilt in Deutschland eine bundesweite Pflicht zur Kartenzahlung im Handel. Weniger Bargeldhandling bedeutet mehr Sicherheit und Komfort für Verbraucher; auch Händler profitieren von sinkenden Risiken.
Überblickstabelle: Die wichtigsten Änderungen 2026
Bereich | Änderung 2026 |
---|---|
Bürgergeld | Regelsätze bleiben stabil (Nullrunde), keine Erhöhung |
Wohngeld | Anspruch strenger überprüft, Beschäftigungsbemühungen nötig |
Kindergeld | Erhöhung auf 259 Euro pro Kind |
Rente | Aktivrente: steuerfrei bis 2.000 Euro hinzuverdienen möglich |
Mindestlohn | Steigt auf 13,90 Euro |
Pflegegeld | Keine Erhöhung bei Pflegegrad 2, bleibt bei 347 Euro |
Energiepreise | CO₂-Steuer verteuert Benzin/Diesel, Entlastungen geplant |
Steuern | Entfernungspauschale ab dem 1. Kilometer auf 38 Cent/Km, 7% MwSt. Gastronomie |
Deutschlandticket | Preiserhöhung auf 63 Euro |
E-Mobilität | Steuerbefreiung für E-Autos bis 2035, neue Abschreibungen für Firmen |
Kartenzahlung | Pflicht zur Kartenzahlung im Handel |
FAQ: Neuregelungen 2026
Was passiert mit dem Bürgergeld und der Sozialhilfe 2026?
Die Regelsätze bleiben konstant, es gibt keine Erhöhung – das ist die sogenannte Nullrunde.
Wie viel Kindergeld bekomme ich ab 2026?
259 Euro monatlich pro Kind. Der Kinderfreibetrag steigt auf 6.828 Euro.
Wer bekommt Wohngeld und was muss ich beachten?
Das Wohngeld ist weiter dynamisiert, aber die Anspruchsvoraussetzungen werden verschärft. Beschäftigungsbemühungen müssen nachgewiesen werden.
Gibt es Änderungen beim Pflegegeld?
Für 2026 sind keine Erhöhungen vorgesehen – insbesondere bei Pflegegrad 2 bleibt es bei 347 Euro.
Wie entwickeln sich Energiepreise und Mobilitätsangebote?
CO₂-Steuer und Preiserhöhungen beim Deutschlandticket verteuern Mobilität, E-Autos bleiben steuerbefreit und Pendlerpauschalen steigen.
Fazit
Die gesetzlichen Änderungen und Neuerungen 2026 betreffen fast alle Lebensbereiche. Von stabilen Regelsätzen und höherem Kindergeld über neue Steuer- und Rentenvorteile bis hin zu Mobilitätsreformen und Verbraucherschutz: Rechtzeitige Anpassung an die neuen Regeln sichert finanzielle Vorteile und vermeidet Risiken.