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Deutschlandticket 2026: 29 Euro als Sozialtarif für mehr Gerechtigkeit soll kommen!

Das Deutschlandticket hat die Mobilität in ganz Deutschland revolutioniert: Für einen monatlichen Festpreis können Millionen Menschen den gesamten öffentlichen Nahverkehr bundesweit nutzen. Doch dieser Fortschritt birgt auch soziale Herausforderungen – denn viele Menschen mit geringem Einkommen sind vom regulären Preis ausgeschlossen. In diesem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., erfahren Sie, warum ein Sozialtarif für das Deutschlandticket dringend notwendig ist, welche sozialen und finanziellen Vorteile er bietet und wie er bislang in verschiedenen Regionen umgesetzt wird.

Soziale Ungleichheit bei der Mobilität

Das Deutschlandticket kostet seit 2026 monatlich 63 Euro und ist damit für viele Familien, Geringverdiener, Rentner mit niedriger Rente und Sozialleistungsempfänger (Bürgergeld, Grundsicherung im Alter) nahezu unerschwinglich geworden. Die Preiserhöhung trifft besonders jene, die auf Bus und Bahn angewiesen sind, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit, Arzttermine, Behördenbesuche oder familiäre Kontakte. Eine gute und bezahlbare Mobilität ist jedoch Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Ohne Sozialtarif bleibt vielen Menschen nur die eingeschränkte Nutzung teurer Einzeltickets oder gar keine reguläre Mobilität. Neben anderen Wohlfahrtsverbänden fordert der Verein Für soziales Leben e.V. die umgehende Einführung eines Sozialtarifs für das Deutschlandticket von maximal 29 Euro für 2026!

Was ist der Sozialtarif und wer profitiert?

Der Sozialtarif für das Deutschlandticket richtet sich gezielt an Menschen, die Sozialleistungen erhalten: etwa Bezieher von Bürgergeld (ab 2026: neue Grundsicherung für Arbeitsuchende) Sozialhilfe, Wohngeld oder bestimmten staatlichen Förderungen. In einigen Bundesländern und Kommunen existiert der Sozialtarif bereits – die Preise variieren von 15 bis 53 Euro je nach Region. Anspruchsberechtigt sind typischerweise Empfänger von SGB II/III/XII-Leistungen, Wohngeld, Betroffene des Asylbewerberleistungsgesetzes und andere sozial schwache Gruppen. Der Bezug erfolgt oft online oder direkt über die kommunalen Verkehrsunternehmen nach Vorlage eines aktuellen Berechtigungsnachweises.

Vorteile eines Sozialtarifs:

  • Günstigerer Zugang: Monatliche Kosten können je nach Standort um mehr als die Hälfte sinken.
  • Bundesweite Nutzung aller Nahverkehrsmittel wie Busse, S-Bahnen, U-Bahnen und Regionalzüge – analog zum regulären Ticket.
  • Zusätzliche Vorteile wie vergünstigte Leihfahrräder, Carsharing-Rabatte und vereinfachte Abo-Bedingungen.

Regionale Unterschiede und Nachteile ohne bundesweiten Sozialtarif

Noch immer gibt es soziale Ungleichheiten: In Hamburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen sind die Sozialtarife zum Teil etabliert, in vielen anderen Kreisen fehlen sie komplett oder sind kaum bekannt. Das führt dazu, dass Millionen Anspruchsberechtigte keinen echten Zugang zu bezahlbarer Mobilität haben und ihre Lebensqualität und Teilhabe eingeschränkt ist. Sozialverbände und Wohlfahrtsorganisationen fordern daher einen bundesweit einheitlichen Sozialtarif für maximal 29 Euro pro Monat. Dies würde nicht nur die soziale Balance stärken, sondern auch den Umweltgedanken des Nahverkehrs besser fördern.

Das gesellschaftliche und politische Signal

Ein breit verfügbarer Sozialtarif für das Deutschlandticket ist weit mehr als eine finanzielle Entlastung, sondern auch ein Zeichen von Fairness und Solidarität in der deutschen Gesellschaft. In Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und zunehmender sozialer Spaltung ist es wichtiger denn je, Mobilität als Grundrecht zu betrachten und sie für alle zugänglich zu machen. Die aktuelle Debatte zeigt: Ohne gezielte Unterstützung steigt die Gefahr von sozialer Ausgrenzung und Teilhabehemmnissen – mit Folgen für die gesamte Gesellschaft.

Wie kann der Sozialtarif umgesetzt werden?

Die Umsetzung eines Sozialtarifs erfordert enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Finanzierungsmodelle müssen dauerhaft und fair gestaltet werden, denn zahlreiche Verkehrsunternehmen stehen wegen der Ticket-Ausweitung vor erheblichen Haushaltsproblemen. Ein bundesweit einheitliches, digital zugängliches Sozialticket mit einfachen Nachweisverfahren ist der Weg zu mehr Chancengleichheit und nachhaltiger öffentlicher Mobilität.

Für soziales Leben e.V. fordert: Mobilität als Teilhabe sichern

Der Sozialtarif für das Deutschlandticket ist in Deutschland längst überfällig. Nur wenn alle Menschen unabhängig von ihrem Einkommen Zugang zum Nahverkehr haben, kann Mobilität als gesellschaftliches Grundrecht funktionieren. Der Verein Für soziales Leben e.V. sagt: “Die Einführung eines bundesweit einheitlichen Sozialtarifs ist essenziell, um für mehr soziale Gerechtigkeit, bessere Teilhabe und ökologisch sinnvolle Mobilität zu sorgen. Das Deutschlandticket darf im Sozialtarif nicht mehr als 29 Euro kosten!”

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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