Mietpreise in Europa: Wo liegen die Spitzenreiter?
In Europa sind die Mietpreise in den letzten Jahren vielerorts gestiegen, doch die Unterschiede zwischen den Städten sind enorm. Die Nachfrage nach Wohnraum in zentralen Lagen, begrenztes Angebot und steigende Baukosten treiben die Preise nach oben. Besonders in Metropolen mit hoher Lebensqualität und starken Wirtschaftszentren sind die Mieten am höchsten. Wo die Mieten am Höchsten sind, zeigen wir auf Bürger & Geld, dem Nachrichten-Magazin des Vereins Für soziales Leben e.V.!
Die 7 Städte mit den höchsten Durchschnittsmieten in Europa
Basierend auf aktuellen Daten zum Mietindex 2025 gehören vor allem Schweizer Städte und London zu den teuersten Mietmärkten Europas. Die folgende Tabelle zeigt die sieben Städte mit den höchsten durchschnittlichen Mietpreisen (Rent Index):
Rang | Stadt | Land | Rent Index (2025) |
---|---|---|---|
1 | London | Vereinigtes Königreich | 66.1 |
2 | Zürich | Schweiz | 59.3 |
3 | Genf | Schweiz | 56.4 |
4 | Dublin | Irland | 50.7 |
5 | Amsterdam | Niederlande | 49.5 |
6 | Luxemburg | Luxemburg | 46.0 |
7 | Reykjavik | Island | 43.9 |
Diese Werte verdeutlichen, dass insbesondere London mit einem Rent Index von 66.1 an der Spitze steht, gefolgt von Schweizer Städten, die traditionell hohe Mietpreise aufweisen.
Was ist der Rent Index?
Der Rent-Index (auf Deutsch meist als „Indexmiete“ bezeichnet) ist ein Maßstab, der angibt, wie hoch die durchschnittlichen Mietpreise in einer Stadt oder einem Land im Vergleich zu anderen Orten sind. In internationalen Vergleichen, wie etwa beim sogenannten „Rent Index“ von Numbeo, wird ein Wert festgelegt, der die Mietkosten einer Stadt ins Verhältnis zu anderen Städten setzt. Dabei gilt: Je höher der Rent-Index, desto teurer sind die Mieten im Vergleich zum internationalen Durchschnitt.
Im deutschen Mietrecht bezeichnet der Begriff „Indexmiete“ allerdings etwas anderes: Hier ist die Miete an die Entwicklung des Verbraucherpreisindex (VPI) gekoppelt, der die Lebenshaltungskosten aller privaten Haushalte in Deutschland misst. Steigt der VPI, darf die Miete im gleichen Verhältnis erhöht werden. Die Anpassung erfolgt in der Regel einmal jährlich und muss schriftlich angekündigt werden.
Für internationale Mietpreisvergleiche, wie sie in Mietpreisrankings genutzt werden, ist der Rent-Index ein reiner Vergleichswert, der auf den durchschnittlichen Mietkosten basiert und keine rechtliche Bedeutung hat. Er dient dazu, die Mietpreissituation verschiedener Städte oder Länder schnell und übersichtlich gegenüberzustellen.
Deutschland im europäischen Vergleich
Deutschland liegt mit seinen Mietpreisen im Mittelfeld bis unteren Bereich der teuersten Städte. München ist mit einem Rent Index von 37.7 die teuerste deutsche Stadt, gefolgt von Frankfurt (30.0), Berlin (30.4) und Hamburg (27.5). Im Vergleich zu den Spitzenreitern wie London oder Zürich sind die Mieten in deutschen Städten moderater, was Deutschland für Mieter noch relativ erschwinglich macht.
Interessanterweise sind die Mietpreise in deutschen Städten in einigen Fällen sogar rückläufig. So sanken die Mieten in München, Frankfurt, Hamburg, Köln, Düsseldorf und Stuttgart im letzten Jahr deutlich, während Städte wie Wien und Brüssel einen starken Anstieg verzeichneten.
Ursachen für die Mietpreisunterschiede
Die Mietpreise hängen stark von Faktoren wie Wirtschaftskraft, Bevölkerungswachstum, Wohnraumangebot und Lebensqualität ab. In Städten mit internationaler Bedeutung und begrenztem Wohnraumangebot, wie London oder Zürich, sind die Preise naturgemäß höher. Deutschland profitiert von einem größeren Wohnungsmarkt mit mehr Neubauten und teilweise besserer Regulierung, was die Mietpreisentwicklung etwas abfedert.
Ausblick auf den Mietmarkt in Europa
Trotz einer leichten Stabilisierung der Mietpreise in einigen Städten bleibt der Wohnungsmarkt angespannt. Die Nachfrage übersteigt vielerorts das Angebot, was die Situation für Mieter weiterhin schwierig macht. Für detaillierte Analysen und aktuelle Entwicklungen empfiehlt sich ein Blick auf den HousingAnywhere International Rent Index sowie weitere Studien zum europäischen Wohnungsmarkt.
Weiterführende Links für seriöse Informationen:
- HousingAnywhere International Rent Index: Umfassende Daten und Analysen zum Mietmarkt in Europa.
- Global Property Guide: Informationen zu Mietrenditen und Immobilienpreisen in europäischen Städten.
Mit Blick auf die Mietpreise in Europa zeigt sich: Deutschland bietet im Vergleich zu den teuersten europäischen Metropolen noch relativ erschwinglichen Wohnraum, auch wenn die Preise regional stark variieren. Die Herausforderung bleibt, bezahlbaren Wohnraum für alle zu sichern, während die Nachfrage in den Großstädten weiter steigt.