Mindestlohn 2025, 2026 und 2027: Überblick und Bedeutung für verschiedene Branchen

Der gesetzliche Mindestlohn steigt in den Jahren 2025, 2026 und 2027 in Deutschland schrittweise an. Doch wie wirken sich diese Anpassungen auf verschiedene Branchen aus?

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Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland ist eine zentrale Lohnuntergrenze, die für Millionen Beschäftigte in zahlreichen Branchen gilt. In den Jahren 2025, 2026 und 2027 stehen erneut bedeutende Anpassungen an, die sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber von großer Relevanz sind. Wir geben hier auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., einen Überblick über die aktuellen und geplanten Mindestlöhne sowie deren Auswirkungen auf verschiedene Branchen.

Allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn: 2025 bis 2027

  • 2025: Der gesetzliche Mindestlohn liegt ab dem 1. Januar 2025 bei 12,82 Euro pro Stunde.
  • 2026: Zum 1. Januar 2026 steigt der Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde.
  • 2027: Ab dem 1. Januar 2027 gilt ein Mindestlohn von 14,60 Euro pro Stunde.

Diese Mindestlohn Erhöhungen bedeuten für einen Vollzeitbeschäftigten (40 Stunden pro Woche) ab 2027 ein monatliches Brutto-Plus von rund 310 Euro im Vergleich zu 2025. Die Anpassungen wurden von der Mindestlohnkommission einstimmig beschlossen und sollen die Kaufkraft von rund 6 Millionen Beschäftigten stärken.

Branchenspezifische Mindestlöhne: Unterschiede und Sonderregelungen

Neben dem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn existieren in vielen Branchen zusätzlich festgelegte Branchenmindestlöhne. Diese liegen häufig über dem gesetzlichen Mindestlohn und gelten für alle Beschäftigten der jeweiligen Branche.

Beispiele für Branchenmindestlöhne

Branche2025 (in €/Stunde)2026 (in €/Stunde)2027 (in €/Stunde)
Dachdeckerhandwerk14,35 (ungelernt), 16,00
Elektrohandwerk14,4114,9315,49
Gebäudereinigung14,25 (Innenreinigung), 17,65 (Glas/Fassade)15,00 (Innenreinigung), 18,40 (Glas/Fassade)
Pflegebranche15,50 (ungelernt), 16,50 (Pflegekraft)ab 1.7.25: 16,10 (ungelernt), 17,35 (Pflegekraft)

Die genauen Werte können je nach Qualifikation, Region und konkreter Tätigkeit variieren. In einigen Branchen wie der Pflege oder der Gebäudereinigung liegen die Mindestlöhne bereits heute deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn.

Auswirkungen und Bedeutung

  • Mehr Kaufkraft: Die Erhöhung des Mindestlohns stärkt die Kaufkraft von Arbeitnehmern, insbesondere im Niedriglohnsektor.
  • Branchenunterschiede: Beschäftigte in Branchen mit eigenem Mindestlohn profitieren oft von noch höheren Löhnen.
  • Minijobs: Mit der Erhöhung des Mindestlohns steigt auch die Verdienstgrenze für Minijobs. 2025 liegt sie bei 556 Euro, 2026 etwa bei 602 Euro und 2027 bei 633 Euro pro Monat.
  • Wirtschaftliche Auswirkungen: Arbeitgeber müssen die höheren Löhne schultern, was insbesondere für kleinere Unternehmen eine Herausforderung darstellt. Experten sehen die Anpassung jedoch als „Kompromiss mit Augenmaß“.

Zusammenfassung: Mindestlohnerhöhung in unterschiedlichen Branchen

Der gesetzliche Mindestlohn wird in den kommenden Jahren schrittweise erhöht und erreicht 2027 einen neuen Höchststand von 14,60 Euro pro Stunde. In vielen Branchen gelten darüber hinaus höhere Branchenmindestlöhne, die die Attraktivität und Sicherheit dieser Arbeitsbereiche weiter stärken, insbesondere im Bereich der Pflege. Für Arbeitnehmer bedeutet ein höherer Mindestlohn mehr finanzielle Sicherheit, für Arbeitgeber neue Herausforderungen bei der Lohnkostenplanung.

Weiterführende Info: Mindestlohnerhöhung und Bürgergeld

Redakteure

  • dt e1691505015533

    Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich  abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.

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  • ik

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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