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Minijob, Midijob und Co.: So werden Nebenverdienste zu echten Renten-Boostern

Minijobs und Midijobs sind nicht nur eine flexible Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu erzielen – sie können auch die spätere Rente deutlich steigern. Wer klug wählt, profitiert von geringeren Sozialbeiträgen bei vollen Rentenpunkten und kann selbst mit kleinem Nebenverdienst die Altersvorsorge nachhaltig verbessern. Bürger & Geld, das Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., beleuchtet die wichtigsten Unterschiede und zeigt auf, wie Nebenjobs zu einem cleveren Rendite-Booster für Ihre Rente werden können.

Viele Beschäftigte in Deutschland setzen auf Minijobs oder Midijobs, um ihr Einkommen aufzubessern. Oft wird dabei übersehen, dass solche Nebenverdienste nicht nur kurzfristig für mehr Geld im Portemonnaie sorgen, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf die Altersversorgung haben können. Gerade mit Blick auf die gesetzliche Rentenversicherung gelten Minijobs und Midijobs als unterschätzte Rendite-Booster – wenn man die Spielregeln kennt und die richtigen Entscheidungen trifft.

Minijob: Rentenansprüche nur bei Eigenanteil

Ein Minijob bis 520 € monatlich ist grundsätzlich rentenversicherungsfrei. Der Arbeitgeber zahlt pauschal 15 Prozent Rentenbeitrag, doch das bringt keine vollen Punkte.

➡️ Nur wer der Versicherungsfreiheit widerspricht und den 3,6-Prozent-Eigenanteil (ca. 19 € bei 520 €) selbst trägt, baut echte Rentenanwartschaften auf.

Dieser geringe Beitrag kann sich lohnen: Über Jahre summieren sich Zuschläge auf eine spürbare Zusatzrente.

Midijob: Kleine Beiträge, volle Punkte

Midijobs umfassen Einkommen zwischen 520,01 € und 2.000 €. Hier zahlt der Arbeitnehmer verringerte Sozialbeiträge, während für die Rentenberechnung das volle Einkommen angesetzt wird.

Das sorgt für ein optimales Verhältnis von Beitrag und Leistung und wirkt wie ein Renditehebel – besonders für Teilzeitkräfte, Mütter nach Elternzeit oder späte Vorsorger.

Praxisbeispiele mit aktuellem Rentenwert (40,79 € pro Punkt)

Minijob ohne Eigenbeitrag

EinkommenArbeitnehmerbeitragRentenpunkte p. a.Rente pro Jahr
520 €0 €0 Punkte0 €

➡️ Kein Rentenzuwachs ohne Eigenanteil.

Minijob mit Eigenanteil (3,6%)

EinkommenArbeitnehmerbeitragRentenpunkte p. a.Zusätzliche Monatsrente
520 €ca. 19 €/Monatca. 0,36ca. 15 €

➡️ Nach 10 Jahren: rund 150 € mehr Monatsrente – für sehr geringe Eigenkosten.

Midijob mit 1.000 € Einkommen

EinkommenEigenbeitrag MonatRentenpunkte p. a.Zusätzliche Monatsrente
1.000 €ca. 70–80 €ca. 0,53ca. 22 €

➡️ Nach 20 Jahren: über 440 € zusätzliche Monatsrente.

Midijob mit 1.500 € Einkommen

EinkommenEigenbeitrag MonatRentenpunkte p. a.Zusätzliche Monatsrente
1.500 €ca. 160 €ca. 0,8ca. 33 €

➡️ Nach 20 Jahren: 660 € mehr Monatsrente – trotz ermäßigter Zahlungen.

Visualisierung: Wie wachsen Zusatzrenten über die Jahre?

Grundlage: 1 Rentenpunkt = 40,79 € (seit Juli 2025).
Die Kurve zeigt, wie sich ein Minijob mit Eigenanteil oder ein Midijob über die Jahre auszahlt.

Renditekurve: So wächst die Zusatzrente mit Minijob und Midijob – Grafik zeigt den Unterschied der monatlichen Rentenzuwächse nach 5, 10 und 20 Jahren ab Juli 2025.

Für wen lohnt sich was?

  • Junge Menschen & Studierende: Minijob mit Eigenanteil ⇒ frühzeitig günstige Rentenpunkte.
  • Teilzeitkräfte & flexible Modelle: Midijob ⇒ reduzierter Eigenbeitrag, volle Punkte.
  • Späteinsteiger (40+): Midijob ⇒ kürzester Weg, noch spürbar Rente aufzubauen.

Fazit

Seit Juli 2025 ist ein Rentenpunkt 40,79 € wert – daher lohnt sich das kluge Sammeln mehr denn je. Während Minijobs nur mit Eigenanteil langfristig Vorteile bringen, garantieren Midijobs mit ihrem Übergangsmodell volle Punkte bei geringerer Abgabenlast. Wer diese Stellschrauben richtig nutzt, verwandelt Nebenjobs in wahre Rendite-Booster für die Altersvorsorge.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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