Die neuen Pfändungsfreigrenzen 2025 / 2026 sind wirksam und gelten ab dem 1. Juli 2025. Die Pfändungsfreigrenzenbekanntmachung 2025, genauer, die „Bekanntmachung zu den Pfändungsfreigrenzen 2025 nach § 850c der Zivilprozessordnung“ wurde nunmehr vom Bundesministerium der Justiz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht, Fundstelle ist BGBl. 2025 I Nr. 110 vom 1.04.2025.
Die Pfändungsfreigrenze wurden im Vergleich zum Vorjahr um 4 % angehoben. Das sind 55 Euro mehr für eine Person ohne Unterhaltspflichten.
Die Einzelheiten und die neue Pfändungstabelle 2025 / 2026 finden Sie hier in unserem Beitrag auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V. !
Neue Pfändungsfreigrenzen 2025 / 2026
Die neuen Pfändungsfreigrenzen beziffern sich wie folgt:
- Der Pfändungsfreibetrag für Schuldner ohne Unterhaltspflichten steigt von aktuell 1.491,75 Euro auf 1.555,00 Euro pro Monat
- Er erhöht sich bei einer Unterhaltspflicht für eine Person von 561,43 Euro auf 585,23 Euro.
- Bei Unterhaltspflichten für zwei bis fünf Personen erhöht sich der Pfändungsfreibetrag jeweils um 326,04 Euro pro unterhaltspflichtige Person. Bisher waren es lediglich 312,78 Euro.
- Vollpfändungsgrenze: Ab einem monatlichen Nettoeinkommen von 4.766,99 Euro (vorher 4.573,10 Euro) darf der Gläubiger den gesamten darüber liegenden Betrag pfänden
Pfändungstabelle 2025 / 2026 – ab 01. Juli 2025
Einkommen netto von EUR | bis EUR | Unterhaltspflicht für 0 Personen | Unterhaltspflicht für 1 Person | Unterhaltspflicht für 2 Personen | Unterhaltspflicht für 3 Personen | Unterhaltspflicht für 4 Personen | Unterhaltspflicht für 5 Personen |
---|---|---|---|---|---|---|---|
0 | 1559,99 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1560 | 1569,99 | 3,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1570 | 1579,99 | 10,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1580 | 1589,99 | 17,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1590 | 1599,99 | 24,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1600 | 1609,99 | 31,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1610 | 1619,99 | 38,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1620 | 1629,99 | 45,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1630 | 1639,99 | 52,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
1640 | 1649,99 | 59,50 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
… | … | … | … | … | … | … | … |
2150 | 2159,99 | 416,50 | 4,89 | 0 | 0 | 0 | 0 |
2160 | 2169,99 | 423,50 | 9,89 | 0 | 0 | 0 | 0 |
2170 | 2179,99 | 430,50 | 14,89 | 0 | 0 | 0 | 0 |
… | … | … | … | … | … | … | … |
2470 | 2479,99 | 640,50 | 164,89 | 1,49 | 0 | 0 | 0 |
2480 | 2489,99 | 647,50 | 169,89 | 5,49 | 0 | 0 | 0 |
… | … | … | … | … | … | … | … |
2800 | 2809,99 | 871,50 | 329,89 | 133,49 | 2,31 | 0 | 0 |
2810 | 2819,99 | 878,50 | 334,89 | 137,49 | 5,31 | 0 | 0 |
… | … | … | … | … | … | … | … |
3450 | 3459,99 | 1326,50 | 654,89 | 393,49 | 197,31 | 66,33 | 0,56 |
3460 | 3469,99 | 1333,50 | 659,89 | 397,49 | 200,31 | 68,33 | 1,56 |
… | … | … | … | … | … | … | … |
4760 | 4766,99 | 2243,50 | 1309,89 | 917,49 | 590,31 | 328,33 | 131,56 |
Wie funktioniert die neue Pfändungstabelle?
Die Pfändungstabelle ist nach Nettoeinkommen und Anzahl der unterhaltspflichtigen Personen gegliedert. Sie zeigt für jeden Einkommensbereich und jede Personenzahl an, welcher Betrag gepfändet werden darf. Die Tabelle sorgt dafür, dass Schuldner das Existenzminimum behalten und ihre Grundbedürfnisse gedeckt sind.
Beispiel:
- Schuldner ohne Unterhaltspflicht: Bis 1.555,00 Euro ist das Einkommen unpfändbar.
- Schuldner mit einer unterhaltspflichtigen Person: Die Freigrenze erhöht sich um 585,23 Euro auf insgesamt 2.140,23 Euro.
- Schuldner mit zwei unterhaltspflichtigen Personen: Die Freigrenze steigt um weitere 326,04 Euro auf 2.466,27 Euro.
Wie liest man die Pfändungstabelle 2025 / 2026?
Aus der Pfändungstabelle kann man den Betrag des Einkommens ablesen, der dem Schuldner verbleibt und auch den Teil des Einkommens, das bei einer Pfändung an den Gläubiger abgeführt werden muss.
Die Tabelle enthält für jeden Bereich von Nettoeinkommen (in 10-Euro-Schritten) den pfändbaren Betrag, abhängig von der Zahl der unterhaltspflichtigen Personen.
Die vollständige Tabelle umfasst alle Werte von 0 Euro bis 4.766,99 Euro Nettoeinkommen. Übersteigt das Nettoeinkommen 4.766,99 Euro, ist der Mehrbetrag voll pfändbar.
Berechnungsbeispiele
In unserem Berechnungsbeispiel hat ein Schuldner ein Einkommen von 2.200 Euro netto. Unterhaltspflichten bestehen nicht. Vom Gehalt können 452 Euro gepfändet werden, der Schuldner kann 1748 Euro behalten.
Besteht zusätzlich eine Unterhaltspflicht für eine Person, etwa ein Kind, so erhöht sich der Pfändungsfreibetrag auf 2170 Euro. Pfändbar sind dann lediglich 30 Euro.
Ausnahmen von der Pfändungstabelle
Bei Unterhaltsschulden und bei Forderungen aus unerlaubter Handlung (z. B. Diebstahl) gilt die Pfändungstabelle 2025 nicht. Hier gelten niedrigere Werte.
Zusammenfassung zur neuen Pfändungstabelle 1. Juli 2025
Die neuen Pfändungsfreigrenzen ab 1. Juli 2025 bedeuten, dass Schuldner mehr von ihrem Einkommen behalten dürfen. Insbesondere Personen mit Unterhaltspflichten profitieren von den erhöhten Freibeträgen. Die vollständige Pfändungstabelle 2025/2026 finden Sie im Bundesgesetzblatt, s. Quelle unten.
Quelle
Bundesgesetzblatt: https://www.recht.bund.de/eli/bund/bgbl-1/2025/110