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Rentenbetrüger geben sich als Behördenmitarbeiter aus – die Deutsche Rentenversicherung warnt dringend!

Immer mehr Rentnerinnen und Rentner werden von dreisten Betrügern ins Visier genommen! Bürger & Geld, das Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., zeigt, wie die Masche funktioniert – und wie Sie sich schützen.

In Deutschland häufen sich aktuell Anrufe, bei denen sich Kriminelle als vermeintliche Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung ausgeben. Ihr Ziel: ältere Menschen täuschen und um ihr Erspartes bringen.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) spricht von einer „besorgniserregenden Entwicklung“, die binnen weniger Wochen Dutzende Betroffene betrifft.

Betrüger nutzen Vertrauen in die Rentenversicherung aus

In zahlreichen Regionen melden sich Rentnerinnen und Rentner bei der DRV, weil sie zuvor von angeblichen Sachbearbeitern angerufen wurden.
Diese täuschen offizielle Anliegen vor – etwa angebliche Nachzahlungen, Rentenrückforderungen oder bevorstehende Kontoprüfungen.

„So etwas hat es in dieser Intensität lange nicht gegeben“, laut wie ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung berichtete.
Viele Opfer glaubten den Anrufern, weil sie mit echten Daten, Aktenzeichen oder sogar DRV-Logos arbeiteten.

So läuft die aktuelle Betrugsmasche ab

Die Täter nutzen moderne Callcenter-Technik und gezielte psychologische Manipulation.
Oft erscheint im Display eine echte Telefonnummer der Rentenversicherung – ein sogenanntes Spoofing.

Anschließend wird behauptet, es bestehe eine dringende Zahlungspflicht. Manche Betrüger bieten angeblich „Hilfe“ an, um Geld „schnell zu überweisen“.
Wird gezahlt, verschwindet das Geld oft noch am selben Tag auf ausländischen Konten.

Warnsignale, die jeder Rentner kennen sollte

Verdächtiges MerkmalBeschreibungHandlungsempfehlung
Unbekannter Anruf mit DRV-BezugAnrufer verlangt persönliche Daten oder GeldüberweisungSofort auflegen und keine Daten nennen
Druck durch angebliche FristenTäter drohen mit Rentenkürzung oder StrafverfahrenGespräch beenden, DRV offiziell kontaktieren
Technik-Trick (Anrufnummer Spoofing)Telefonnummer scheint echt, ist aber gefälschtEigenständig Rückruf über offizielle DRV-Hotline

So reagiert die Deutsche Rentenversicherung

Die DRV stellt klar:
Sie fordert niemals telefonisch Überweisungen oder persönliche Daten.
Echte Vorgänge erfolgen ausschließlich per Post oder über das persönliche Online-Portal.

Zusätzlich wurde eine bundesweite Informationskampagne gestartet.
Über Presse und soziale Medien werden Seniorinnen, Senioren und Familienangehörige auf die Gefahren hingewiesen.

Polizei und Verbraucherschutz mahnen zur Wachsamkeit

Laut Bundeskriminalamt (BKA) handelt es sich um eine adaptive Form des sogenannten „Behördenbetrugs“.
Kriminelle passen ihre Maschen an gesellschaftliche Entwicklungen an – derzeit trifft es besonders leichtgläubige oder alleinlebende Menschen.

Die Verbraucherzentralen raten: Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte Namen, Uhrzeit und Telefonnummer notieren und bei der Polizei Strafanzeige stellen.
Auch Angehörige sollten ältere Familienmitglieder regelmäßig sensibilisieren.

So können sich Rentnerinnen und Rentner schützen

  • Niemals Geld aufgrund eines Telefonats überweisen
  • Keine IBAN oder persönliche Daten am Telefon nennen
  • Immer eine schriftliche Bestätigung der DRV anfordern
  • Bei Zweifeln direkt unter der offiziellen Hotline 0800 1000 4800 anrufen
  • Verdächtige Fälle bei der Polizei melden

Diese einfachen Schritte verhindern, dass Betrüger erst gar keine Chance haben.

FAQ – Häufige Fragen zur Betrugsmasche

Was passiert, wenn man bereits Geld überwiesen hat?

Sofort die Hausbank kontaktieren, Rückbuchung beantragen und Strafanzeige erstatten.

Kann die Rentenversicherung Geld telefonisch anfordern?

Nein. Offizielle Zahlungsaufforderungen erfolgen ausschließlich schriftlich.

Woran erkenne ich echte Schreiben der Rentenversicherung?

Echte Briefe enthalten ein offizielles Aktenzeichen, Absenderadresse und ein DRV-Logo in der Kopfzeile. Bei Zweifeln: Nachfragen über die offizielle Hotline.

Fazit: Vertrauen ja – aber mit Vorsicht

Die jüngste Betrugswelle zeigt, wie verletzlich ältere Menschen gegenüber modernen Täuschungsmethoden sind.
Die Deutsche Rentenversicherung setzt daher auf Aufklärung – doch entscheidend bleibt das kritische Bewusstsein jedes Einzelnen.
Wer aufmerksam ist, schützt sich und andere davor, Opfer dieser perfiden Masche zu werden.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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