In Deutschland häufen sich aktuell Anrufe, bei denen sich Kriminelle als vermeintliche Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung ausgeben. Ihr Ziel: ältere Menschen täuschen und um ihr Erspartes bringen.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) spricht von einer „besorgniserregenden Entwicklung“, die binnen weniger Wochen Dutzende Betroffene betrifft.
Betrüger nutzen Vertrauen in die Rentenversicherung aus
In zahlreichen Regionen melden sich Rentnerinnen und Rentner bei der DRV, weil sie zuvor von angeblichen Sachbearbeitern angerufen wurden.
Diese täuschen offizielle Anliegen vor – etwa angebliche Nachzahlungen, Rentenrückforderungen oder bevorstehende Kontoprüfungen.
„So etwas hat es in dieser Intensität lange nicht gegeben“, laut wie ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung berichtete.
Viele Opfer glaubten den Anrufern, weil sie mit echten Daten, Aktenzeichen oder sogar DRV-Logos arbeiteten.
So läuft die aktuelle Betrugsmasche ab
Die Täter nutzen moderne Callcenter-Technik und gezielte psychologische Manipulation.
Oft erscheint im Display eine echte Telefonnummer der Rentenversicherung – ein sogenanntes Spoofing.
Anschließend wird behauptet, es bestehe eine dringende Zahlungspflicht. Manche Betrüger bieten angeblich „Hilfe“ an, um Geld „schnell zu überweisen“.
Wird gezahlt, verschwindet das Geld oft noch am selben Tag auf ausländischen Konten.
Warnsignale, die jeder Rentner kennen sollte
| Verdächtiges Merkmal | Beschreibung | Handlungsempfehlung |
|---|---|---|
| Unbekannter Anruf mit DRV-Bezug | Anrufer verlangt persönliche Daten oder Geldüberweisung | Sofort auflegen und keine Daten nennen |
| Druck durch angebliche Fristen | Täter drohen mit Rentenkürzung oder Strafverfahren | Gespräch beenden, DRV offiziell kontaktieren |
| Technik-Trick (Anrufnummer Spoofing) | Telefonnummer scheint echt, ist aber gefälscht | Eigenständig Rückruf über offizielle DRV-Hotline |
So reagiert die Deutsche Rentenversicherung
Die DRV stellt klar:
Sie fordert niemals telefonisch Überweisungen oder persönliche Daten.
Echte Vorgänge erfolgen ausschließlich per Post oder über das persönliche Online-Portal.
Zusätzlich wurde eine bundesweite Informationskampagne gestartet.
Über Presse und soziale Medien werden Seniorinnen, Senioren und Familienangehörige auf die Gefahren hingewiesen.
Polizei und Verbraucherschutz mahnen zur Wachsamkeit
Laut Bundeskriminalamt (BKA) handelt es sich um eine adaptive Form des sogenannten „Behördenbetrugs“.
Kriminelle passen ihre Maschen an gesellschaftliche Entwicklungen an – derzeit trifft es besonders leichtgläubige oder alleinlebende Menschen.
Die Verbraucherzentralen raten: Wer einen verdächtigen Anruf erhält, sollte Namen, Uhrzeit und Telefonnummer notieren und bei der Polizei Strafanzeige stellen.
Auch Angehörige sollten ältere Familienmitglieder regelmäßig sensibilisieren.
So können sich Rentnerinnen und Rentner schützen
- Niemals Geld aufgrund eines Telefonats überweisen
- Keine IBAN oder persönliche Daten am Telefon nennen
- Immer eine schriftliche Bestätigung der DRV anfordern
- Bei Zweifeln direkt unter der offiziellen Hotline 0800 1000 4800 anrufen
- Verdächtige Fälle bei der Polizei melden
Diese einfachen Schritte verhindern, dass Betrüger erst gar keine Chance haben.
FAQ – Häufige Fragen zur Betrugsmasche
Was passiert, wenn man bereits Geld überwiesen hat?
Sofort die Hausbank kontaktieren, Rückbuchung beantragen und Strafanzeige erstatten.
Kann die Rentenversicherung Geld telefonisch anfordern?
Nein. Offizielle Zahlungsaufforderungen erfolgen ausschließlich schriftlich.
Woran erkenne ich echte Schreiben der Rentenversicherung?
Echte Briefe enthalten ein offizielles Aktenzeichen, Absenderadresse und ein DRV-Logo in der Kopfzeile. Bei Zweifeln: Nachfragen über die offizielle Hotline.
Fazit: Vertrauen ja – aber mit Vorsicht
Die jüngste Betrugswelle zeigt, wie verletzlich ältere Menschen gegenüber modernen Täuschungsmethoden sind.
Die Deutsche Rentenversicherung setzt daher auf Aufklärung – doch entscheidend bleibt das kritische Bewusstsein jedes Einzelnen.
Wer aufmerksam ist, schützt sich und andere davor, Opfer dieser perfiden Masche zu werden.

