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Rente: Quellensteuer für Rentner im Faktencheck – Regierungsplan vorhanden?

Die Besteuerung der Rente steht 2026 vor einem möglichen Umbruch: Mit der CDU/CSU als Teil der Regierung rückt die Einführung einer Quellensteuer auf die Rente in greifbare Nähe. Was würde das für Rentner heißen? Welche Ziele könnte die Regierung erreichen, und welche Folgen könnten sich daraus ergeben? In nachfolgendem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., beleuchten wir die Hintergründe im Faktencheck!

Quellensteuer auf Rente – was ist das?

Die Quellensteuer bedeutet, dass die Einkommensteuer direkt bei der monatlichen Rentenauszahlung einbehalten wird – ähnlich wie beim Lohnsteuerabzug für Arbeitnehmer. Die Rentenversicherung würde die fällige Steuer automatisch an das Finanzamt abführen, bevor die Rente ausgezahlt wird

Die Quellensteuer für Rentner wäre etwas neues und für Rentner nicht gerade wünschenswert. Quellensteuer bedeutet eine Besteuerung der Finanzquelle. Bei der Rente würde das die Besteuerung bei der Rentenversicherung bedeuten. Erst kommt die Steuer, dann die um dieselbe geminderte Rentenauszahlung.

Gegenwärtig wird nachrangig versteuert, also erst dann, wenn vom jeweiligen Rentner eine Steuererklärung abgebeben wird. Ist die Renten-Quellensteuer also eine als Steuererhöhung durch die Hintertür?

Rente Quellensteuer: die Auswirkungen

Würde die Renten-Quellensteuer eingeführt werden, hätten Rentner weniger Netto-Rente zur Verfügung. Gegenwärtig wird von der Brutto-Rente nur der Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag abgezogen, wenn die Rentner in der Krankenversicherung der Rentner versichert sind. Bei einer Rentenquellensteuer würde auch die Steuer von der Brutto-Rente abgezogen werden und die Rentner erhielten weniger Rente ausgezahlt.

Gegenwärtig wird bei allen Arbeitnehmern so verfahren.

Rentner müssten somit anschließend zwingend eine Steuererklärung abgeben, um zu viel gezahlte Steuern erstattet zu bekommen.

Renten-Quellensteuer: Pro

Die Befürworter der Renten-Quellensteuer sehen einen Gewinn an Effizienz beim direkten Steuerabzugs. Einige Rentner müssten so auch keine Steuererklärung abgeben

Renten-Quellensteuer: Contra

Diejenigen, die sich gegen eine Renten-Quellensteuer aussprechen, argumentiere, dass so eine verdeckte Steuererhöhung eingeführt werden würde. Die Möglichkeit steuermindernde  Ausgaben gegenüber dem Finanzamt anzuführen, würde erschwert werden und könnte erst im Nachhinein wahrgenommen werden. Nicht jeder Rentner würde hiervon Gebrauch machen.  

Außerdem könnten Rentner, so die Kritiker der Quellensteuer, mit dem Geld,  dass für die Steuer im Normalfall zurückgelegt wird, nicht mehr gewinnbringend arbeiten.

Es besteht die Gefahr eine Überbesteuerung. Besonders betroffen von der Renten-Quellensteuer wären Rentner mit geringen Renten, die bislang unter dem steuerpflichtigen Niveau lagen – sie könnten zu Unrecht belastet werden, wenn die Freibeträge nicht korrekt berücksichtigt werden.

Rentenpaket 2025 ohne Renten-Quellensteuer!

Die CDU/CSU hatte im Wahlkampf angekündigt, die Rentenbesteuerung „einfacher“ zu machen, indem der Steuerabzug direkt an der Quelle erfolgt.

Ziel ist es, ältere Menschen von der Pflicht zur Steuererklärung zu befreien und die Verwaltung zu entlasten. Die Maßnahme wird als Beitrag zum Bürokratieabbau und zur Digitalisierung verkauft.

Die konkrete Ausgestaltung – etwa die Höhe der Freibeträge, ob individuelle Abzugsmöglichkeiten bestehen bleiben und wie hoch der Steuersatz ausfällt – ist bislang nicht abschließend geregelt. Im Rentenpaket 2025 ist nichts über die Quellensteuer auf die Rente enthalten!

Faktencheck: Kommt die Quellensteuer für Rentner überhaupt?

Über die Einführung der Quellensteuer für Rentner muss erst noch geredet werden, entschieden ist noch nichts. Bisher gibt es weder einen Gesetzentwurf noch ist ein solcher in Arbeit. Millionen von Rentnern werden betroffen sein, wenn die Rentenquellensteuer eingeführt werden sollte – Überstürzung ist also fehl am Platz.

Gegenwärtig können sich Rentner also noch entspannen. Es ist weder ein Beschluss des Bundesregierung noch ein Entwurf eine Gesezes über die Quellensteuer vorhanden. Es bleibt somit abzuwarten, ob die geplanten steuerlichen Änderungen hinsichtlich der Rente tatsächlich umgesetzt werden, und wenn ja, dann auch: wie!

Quelle

Deutscher Bundestag

Redakteur

  • so

    Simon Overberg ist Journalist aus Leidenschaft. Bereits vor seinem ersten Volontariat engagierte er sich im sozialen Bereich. Nach seinem Journalismus-Studium arbeitete er bei verschiedenen Zeitungen. Er absolvierte einen Master in Fachjournalismus. Seit mehreren Jahren schreibt er für buerger-geld.org bzw. die Schwesterplattformen.

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