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Entlastung für Rentner: Stromkosten sinken ab 2026 deutlich

Bürger & Geld, das Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., berichtet: Ab 2026 können sich Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland auf sinkende Strompreise freuen. Doch wie groß ist die tatsächliche Entlastung und was bedeutet sie finanziell? In unserem Praxisbeispiel rechnen wir vor, wie viel Kapital Sie privat anlegen müssten, um denselben Effekt wie durch die gesenkten Stromkosten zu erzielen.

Hintergrund: Warum die Strompreise ab 2026 sinken

Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Energie- und Klimastrategie beschlossen, die EEG-Umlage dauerhaft abzuschaffen und weitere Entlastungen für private Haushalte beim Netzentgelt vorzunehmen. Zudem sollen steigende Einnahmen aus dem europäischen Emissionshandel stärker zur Dämpfung der Strompreise eingesetzt werden.

Gerade für Rentnerinnen und Rentner, die mit einem begrenzten Haushaltseinkommen wirtschaften müssen, ist diese Maßnahme von besonderer Bedeutung. Schon eine Senkung um wenige Cent pro Kilowattstunde kann sich spürbar auf den monatlichen Geldbeutel auswirken.

Konkrete Zahlen: So viel sparen Rentnerinnen und Rentner 2026

Nach Prognosen des Bundeswirtschaftsministeriums könnte der Strompreis für private Verbraucherinnen und Verbraucher ab 2026 um durchschnittlich 3 bis 4 Cent pro Kilowattstunde sinken.

  • Ein Single-Haushalt mit 2.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch kann rund 90 bis 100 Euro pro Jahr sparen.
  • Ein Rentnerehepaar mit 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch spart etwa 140 Euro pro Jahr.

Damit beträgt die monatliche Entlastung zwischen 8 und 12 Euro – ein kleiner, aber sicherer Beitrag zur finanziellen Stabilität.

Praxisbeispiel: Privates Vermögen vs. staatliche Entlastung

Doch wie lässt sich diese staatliche Entlastung in Relation zu privaten Geldanlagen verstehen?

  • Ein Single-Rentner spart ca. 8 Euro im Monat.
  • Ein Paar spart ca. 12 Euro im Monat.

Um diese Erträge privat über ein Sparkapital mit einer Rendite von 3% zu erzielen, müssten Rentnerinnen und Rentner folgendes Kapital angelegt haben:

  • Für 8 Euro monatliche Netto-Auszahlung: ca. 3.200 Euro Kapital.
  • Für 12 Euro monatliche Netto-Auszahlung: ca. 4.800 Euro Kapital.

Dieses Rechenbeispiel verdeutlicht den Wert der staatlichen Maßnahme: Die Strompreissenkung entspricht einer sicheren Zusatzrendite – vor allem für Menschen mit kleinen oder mittleren Renten.

Besondere Relevanz für Seniorenhaushalte

Viele Rentnerhaushalte gehören zu den sogenannten „energiearmen“ Haushalten, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil ihres Einkommens für Energie und Strom aufbringen müssen. Schon kleine Preisbewegungen schlagen deshalb stark auf ihre finanzielle Lage durch.

Zusätzlich sind die Entlastungen inflationsmindernd. Günstigere Strompreise senken die allgemeine Teuerungsrate. Da Rentenerhöhungen an die Inflationsentwicklung gekoppelt sind, profitieren Rentnerinnen und Rentner indirekt auch über diesen Weg.

So können Rentner zusätzlich profitieren

Neben der staatlichen Strompreissenkung gibt es weitere Strategien, mit denen Seniorinnen und Senioren ihre Haushaltskasse spürbar entlasten können:

  1. Tarifwechsel prüfen – Mit sinkenden Marktpreisen steigen auch die Chancen auf günstigere Vertragsangebote.
  2. Energieeffizienz erhöhen – Der Einsatz von LED-Lampen und modernen Energiegeräten reduziert den Verbrauch dauerhaft.
  3. Zuschüsse nutzen – Viele Kommunen und Bundesländer fördern kleine Effizienzmaßnahmen, z. B. Austausch von Kühlschränken oder Heizungsoptimierungen.

Wer diese Möglichkeiten kombiniert, kann die Entlastung nicht nur mitnehmen, sondern vervielfachen.

Experteneinschätzung: Warum die Reform nachhaltig wirken kann

Energieexperten weisen darauf hin, dass die Reform nicht nur eine kurzfristige Subvention ist. Vielmehr soll die dauerhafte Entlastung durch Einnahmen aus dem Emissionshandel und eine faire Verteilung von Netzentgelten strukturell wirken.

Für die ältere Generation mit fixem Einkommen bedeutet das: mehr Planungssicherheit, weniger Inflationseinflüsse, höhere Stabilität im Haushaltsbudget.

FAQ: Entlastung bei Stromkosten ab 2026

Wer profitiert von der Strompreissenkung?
Alle privaten Haushalte. Besonders profitieren Rentnerhaushalte mit geringem Einkommen.

Wie hoch ist die Ersparnis pro Monat?
Je nach Haushaltsgröße zwischen 8 und 12 Euro. Bei höherem Stromverbrauch kann die Entlastung größer sein.

Muss man einen Antrag stellen?
Nein, die Entlastung erfolgt automatisch über die Stromrechnung.

Lohnt sich ein zusätzlicher Tarifwechsel?
Ja, ein Vergleich lohnt sich, da viele Anbieter ihre Preise bereits vor 2026 senken dürften.

Hat die Maßnahme Einfluss auf die Rentenhöhe?
Nur indirekt: Sinkende Strompreise wirken dämpfend auf die Inflation. Das stabilisiert die Kaufkraft von Renten, beeinflusst die jährliche Rentenanpassung aber nicht direkt.

Fazit: Kleine Summe mit großer Wirkung

Die geplante Stromkostenentlastung ab 2026 bringt für viele Rentnerinnen und Rentner spürbar mehr Geld in die Haushaltskasse – und das ohne jedes Risiko. Während ein Privatanleger mehrere tausend Euro Kapital aufbauen müsste, um denselben Effekt zu erzielen, schenkt der Staat diesen Renditevorteil automatisch.

Für Seniorenhaushalte ist das eine wichtige Nachricht: Mehr Kaufkraft, weniger Energiearmut und mehr Planungssicherheit im Ruhestand.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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