Die Rente ist eines der wichtigsten politischen Themen in Deutschland, auch 2025. Angesichts des demografischen Wandels, der immer älter werdenden Gesellschaft und der finanziellen Herausforderungen steht die Alterssicherung im Zentrum der Debatte. Die Parteien der gegenwärtigen schwarz-roten Koalition – CDU/CSU und SPD – haben dazu unterschiedliche, aber auch gemeinsame Positionen und Schwerpunkte.
1. Rentenniveau und Sicherung der Altersvorsorge
Die SPD hat sich im Koalitionsvertrag durchgesetzt und das Rentenniveau bis 2031 auf dem aktuellen Stand von mindestens 48% gesetzlich abgesichert. Das bedeutet, die Renten sollen nicht unter diesen Wert im Verhältnis zum durchschnittlichen Einkommen fallen. Diese Maßnahme soll vor allem der Sicherung der Lebensqualität im Alter dienen, erfordert laut Koalitionsvertrag aber erhebliche zusätzliche Finanzmittel aus dem Bundeshaushalt, die durch Steuereinnahmen gedeckt werden sollen.
Auch die CDU/CSU unterstützt diesen Kurs und verspricht, dass es mit ihr keine Kürzungen bei den Renten geben werde. Dabei setzen sie auf ein durch wirtschaftliches Wachstum renditeorientiertes Rentenniveau sowie auf die Stabilität und Finanzierung durch zusätzliche staatliche Zahlungen.
2. Renteneintrittsalter und Flexibilisierung
Einigkeit herrscht beim Renteneintrittsalter: Bis 2031 steigt es wie bisher schrittweise auf 67 Jahre. Union und SPD wollen an diesem Prinzip festhalten, darüber hinaus sollen Rentenkürzungen nicht erfolgen. Eine Erhöhung des Rentenalters über 67 Jahre hinaus wird derzeit abgelehnt.
Allerdings setzen beide Parteien auf mehr Freiwilligkeit: Arbeiten im Alter soll attraktiver gemacht werden. Wer über das Regelalter hinaus beschäftigt bleibt, profitiert von einer steuerfreien Hinzuverdienstgrenze – bis zu 2.000 Euro monatlich können so zugezahlt werden („Aktivrente“). Außerdem betonen beide Parteien die Notwendigkeit, flexible Übergänge in den Ruhestand zu ermöglichen, ohne Zwang zur längeren Arbeit zu schaffen.
3. Frühstart-Rente und zusätzliche Altersvorsorge
Ein Highlight im Koalitionsvertrag ist die geplante Frühstart-Rente: Der Staat will für alle Kinder vom 6. bis zum 18. Lebensjahr monatlich zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes Altersvorsorgedepot einzahlen. Ziel ist es, schon für die zukünftigen Generationen Kapital für die eigene Rente aufzubauen – ein langfristiges Projekt, das bereits 2026 starten soll.
4. Weitere Maßnahmen: Mütterrente und Betriebsrenten
Ein Herzensanliegen der CSU ist die Ausweitung der Mütterrente: Mütter mit Kindern, die vor 1992 geboren wurden, sollen den vollen Anspruch auf drei Rentenpunkte erhalten, genau wie jüngere Mütter. Auch weitere Sanierungsmaßnahmen, wie die Förderung der betrieblichen und privaten Altersvorsorge (steuergünstige Betriebsrenten, private Vorsorgemodelle), sind Bestandteil des Koalitionsprogramms.
5. Kontroverse und Kritik
Die Pläne der Koalitionsparteien sind umstritten. Kritiker bemängeln, dass die Rentenprojekte sehr teuer sind und voraussichtlich die finanziellen Lasten künftiger Generationen erhöhen werden. Die junge Generation wird nach Ansicht von Experten dadurch stark belastet, weshalb vielfach nachhaltigere Lösungen – etwa eine stärkere kapitalgedeckte Altersvorsorge – gefordert werden. Die Koalition setzt aber vorerst auf das Prinzip der Steuersubvention und die Hoffnung auf eine stabile Beschäftigungslage.
Zusammenfassung: was die Koalitionsparteien mit der Rente vorhaben
Die Koalition aus CDU/CSU und SPD verfolgt das Ziel, das Rentenniveau bis 2031 stabil zu halten, flexible und freiwillige Lösungen beim Renteneintritt zu fördern und neue kapitalgedeckte Modelle wie die Frühstart-Rente einzuführen. Die Finanzierung bleibt eine Herausforderung, doch steht fest: Die Parteien wollen den Lebensstandard der Rentner sichern, wenn nötig mit mehr staatlichem Geld. Wie nachhaltig dieses System ist, wird die nächste Generation von Rentnern zeigen.