Alte Regierung beschließt Rentenerhöhung 2025 – Was kann noch schiefgehen?

Die alte Bundesregierung unter Olaf Schloz hat nunmehr die Rentenerhöhung 2025 beschlossen. Der Bundesrat muss der Rechtsverordnung noch zustimmen. Doch was kann noch schiefgehen hinsichtlich der Rentenerhöhung, die wir in nachfolgender Tabelle noch einmal ausführlich darstellen?

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Die scheidende Bundesregierung hat in ihrer letzten Kabinettssitzung die Rentenerhöhung um 3,74 Prozent zum 1. Juli 2025 beschlossen. Rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland profitieren damit von einem spürbaren Plus im Portemonnaie – die Erhöhung liegt sogar über der aktuellen Inflationsrate.

Doch trotz der guten Nachricht für Rentner stellt sich die Frage: Was kann bei dieser Rentenerhöhung noch schiefgehen?

Lesen Sie auf Bürger & Geld die Hintergründe zum Verfahren der Rentenerhöhung 2025.

Das bringt die Rentenerhöhung 2025

Ab dem 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten in Deutschland um 3,74 Prozent. Für eine Standardrente mit 45 Beitragsjahren bedeutet das ein monatliches Plus von rund 66 Euro. Die Rentenerhöhung wurde von der alten Bundesregierung noch vor dem Regierungswechsel beschlossen, der jetzt im Mai ansteht,  und bringt vielen Senioren eine dringend benötigte Entlastung – gerade angesichts steigender Lebenshaltungskosten.

Die Inflation betrifft gegenwärtig insbesondere Lebensmittel.

Tabelle zur Rentenerhöhung 2025

Hier ist eine übersichtliche Tabelle zur Rentenerhöhung 2025. Sie zeigt beispielhaft, wie sich die monatliche Bruttorente ab Juli 2025 durch die Erhöhung um 3,74 Prozent verändert:

Aktuelle Rente (brutto)Rente ab Juli 2025Erhöhung in Euro
700 €726,18 €+26,18 €
800 €829,92 €+29,92 €
900 €933,66 €+33,66 €
1.000 €1.037,40 €+37,40 €
1.100 €1.141,14 €+41,14 €
1.200 €1.244,88 €+44,88 €
1.300 €1.348,62 €+48,62 €
1.400 €1.452,36 €+52,36 €
1.500 €1.556,10 €+56,10 €
1.600 €1.659,84 €+59,84 €
1.700 €1.763,58 €+63,58 €
1.800 €1.867,32 €+67,32 €
1.900 €1.971,06 €+71,06 €
2.000 €2.074,80 €+74,80 €
2.100 €2.178,54 €+78,54 €
2.200 €2.282,28 €+82,28 €
2.300 €2.386,02 €+86,02 €
2.400 €2.489,76 €+89,76 €
2.500 €2.593,50 €+93,50 €

Die Erhöhung gilt für alle gesetzlichen Rentenarten und wird automatisch ausgezahlt. Die tatsächliche Netto-Auszahlung kann durch Abzüge für Kranken- und Pflegeversicherung sowie ggf. Steuern abweichen.

Die Tücken im Detail: Warum kommt weniger Geld an?

Trotz der offiziell verkündeten 3,74 Prozent Rentenerhöhung werden viele Rentner im Juli zunächst weniger auf dem Konto haben als erwartet. Der Grund: Der Beitrag zur Pflegeversicherung wurde am Januar 2025 um 0,2 Prozentpunkte erhöht – von 3,4 auf 3,6 Prozent angehoben.

Das bedeutet: Die Rentenerhöhung ist effektiv geringer als die Erhöhung um 3,74 Prozent. Von der erhöhten Rente werden zudem die Beiträge zur Krankenversicherung abgezogen, hälftig, bei der KVdR (Krankenversicherung der Rentner). Dennoch:  Bei einer Rente von 1.000 Euro entspricht die Rentenerhöhung ca. 37 Euro.

Belastung für Beitragszahler und Rentenkasse

Die Rentenerhöhung ist für Rentner erfreulich, stellt aber die Rentenkasse vor große Herausforderungen. Die zusätzlichen Kosten belaufen sich im zweiten Halbjahr 2025 auf über sieben Milliarden Euro, ab 2026 sogar auf mehr als 15 Milliarden Euro jährlich.

So gibt es auch mahnende Worte, etwa von der Bundesbank und Experten: Weil immer mehr Menschen in Rente gehen, während die Zahl der Beitragszahler stagniert oder sinkt, geraten die Finanzen der Rentenversicherung zunehmend unter Druck.

Um das aktuelle Rentenniveau von 48 Prozent zu halten, sind in den kommenden Jahren deutliche Anhebungen der Beitragssätze und höhere Steuerzuschüsse erforderlich. Das bedeutet: Jüngere Generationen und Arbeitnehmer müssen mit steigenden Beiträgen rechnen, während sie selbst später womöglich weniger Rente erhalten.

Politische Unsicherheiten und Reformdruck

Obwohl die Rentenerhöhung formal beschlossen wurde, gibt es Unsicherheiten durch den Regierungswechsel Die Rentenerhöhung wird per Rechtsverordnung beschlossen. Dieser muss jetzt noch der Bundesrat zustimmen.

Ein Ausfall der Rentenerhöhung gilt als unwahrscheinlich, auch Verzögerungen bei der Auszahlung sind trotz des politischen Übergangs nahezu ausgeschlossen.

Doch langfristig wächst der Reformdruck: Experten fordern, das Renteneintrittsalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln und finanzielle Anreize für einen vorgezogenen Rentenbeginn abzubauen. Ohne strukturelle Reformen drohen steigende Beiträge, sinkendes Rentenniveau und eine Überlastung der Rentenkasse.

Fazit: Was bleibt hinsichtlich Rente für die Zukunft zu tun?

Die Rentenerhöhung 2025 bringt selbstverständlich mehr Geld für Millionen deutsche Rentner. Doch die Freude wird durch höhere Sozialabgaben, Belastungen für Beitragszahler und politische Unsicherheiten getrübt. Ohne grundlegende Reformen drohen langfristig steigende Beiträge und ein sinkendes Rentenniveau. Die neue Bundesregierung steht vor der Herausforderung, das Rentensystem zukunftssicher zu machen – sonst könnte wirklich einiges schiefgehen!

Redakteure

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    Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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