Entlastungsbeitrag Pflegeversicherung – wie er von Rentnern genutzt werden kann

Der Entlastungsbeitrag der Pflegeversicherung bietet pflegebedürftigen Rentnern wertvolle finanzielle Unterstützung im Alltag. Erfahren Sie in unserem Beitrag, was der Entlastungsbeitrag ist und wie Sie ihn als Rentner optimal nutzen können.

Datum:

Autor: Experte:

Der Entlastungsbetrag ist eine monatliche finanzielle Unterstützung der Pflegeversicherung für alle pflegebedürftigen Menschen mit anerkanntem Pflegegrad, die zuhause versorgt werden. Seit Januar 2025 beträgt der Entlastungsbetrag 131 Euro pro Monat und steht Pflegebedürftigen aller Pflegegrade (1 bis 5) zu.

Ziel ist es, pflegende Angehörige zu entlasten und die Selbstständigkeit sowie Selbstbestimmtheit der Pflegebedürftigen zu fördern.

Auf Bürger & Geld, dem Nachrichten-Magazin des Vereins Für soziales Leben e.V. erfahren Sie, wie insbesondere Rentner ihn nutzen können!

Wer hat Anspruch auf den Entlastungsbetrag?

Jeder, der einen anerkannten Pflegegrad (1 bis 5) besitzt und zuhause gepflegt wird, kann den Entlastungsbetrag beanspruchen.

Der Betrag wird zusätzlich zu anderen Pflegeleistungen wie Pflegegeld oder Pflegesachleistungen gezahlt und ist zweckgebunden.

Wofür kann der Entlastungsbetrag genutzt werden?

Der Entlastungsbetrag darf ausschließlich für bestimmte, qualitätsgesicherte Betreuungs- und Entlastungsleistungen verwendet werden. Dazu zählen insbesondere:

  • Unterstützung im Haushalt (z. B. Reinigung, Wäsche, Einkäufe)
  • Alltagsbegleitung (z. B. Begleitung zu Arztbesuchen oder Behördengängen)
  • Angebote zur Betreuung und Beschäftigung (z. B. Gruppenangebote, Einzelbetreuung, Aktivitäten für Demenzkranke)
  • Kosten für Tages- und Nachtpflege sowie Kurzzeitpflege (z. B. Unterkunft, Verpflegung, Investitionskosten)
  • Leistungen von zugelassenen Pflegediensten (bei Pflegegrad 1 auch für Grundpflege)

Wichtig: Die Leistungen müssen von anerkannten Anbietern erbracht werden. Welche Anbieter zugelassen sind, können Betroffene bei ihrer Pflegekasse erfragen.

Wie können Rentner den Entlastungsbetrag nutzen?

Rentner mit Pflegegrad, die zuhause leben, können den Entlastungsbetrag für die genannten unterstützenden Leistungen einsetzen.

Die Nutzung erfolgt nach dem Prinzip der Kostenerstattung: Zunächst werden die gewünschten Leistungen in Anspruch genommen und bezahlt. Anschließend reichen die Rentner die entsprechenden Rechnungen und Quittungen bei ihrer Pflegekasse ein, um die Erstattung bis zur Höhe des Entlastungsbetrags zu erhalten.

Alternativ kann mit dem Anbieter vereinbart werden, dass dieser direkt mit der Pflegekasse abrechnet, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren.

Nicht genutzte Beträge können angespart und bis zum 30. Juni des Folgejahres verwendet werden, danach verfallen sie.

Besonderheiten für Rentner

Rentner, die Angehörige pflegen, profitieren ab Juli 2025 zusätzlich von einem einheitlichen Entlastungsbudget im Rahmen des Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetzes (PUEG). Dieses ermöglicht eine flexiblere Nutzung der Mittel für verschiedene Entlastungsleistungen und schafft mehr Erholungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige .

Gerade für alleinlebende Rentner kann der Entlastungsbetrag helfen, länger selbstständig im eigenen Zuhause zu bleiben und die Lebensqualität zu erhalten.

Zusammenfassung zur Nutzung des Entlastungsbetrags der Pflegeversicherung

Das Wichtigste zum Schluss kurz zusammengefasst:

Der Entlastungsbetrag der Pflegeversicherung ist ein Instrument, um pflegebedürftige Rentner und ihre Angehörigen im Alltag zu unterstützen. Durch die gezielte Nutzung für anerkannte Betreuungs- und Entlastungsleistungen können Rentner mehr Selbstständigkeit bewahren und pflegende Angehörige spürbar entlastet werden. Wichtig ist, die Leistungen rechtzeitig zu beantragen und die Nachweise korrekt bei der Pflegekasse einzureichen, damit die finanzielle Unterstützung tatsächlich ankommt.

Redakteure

  • hd e1691505035917

    Hartmut Dreier ist ein Vollblutjournalist mit sozialem Herz. Er engagiert sich seit Jahren in unserem Online-Magazin.  Er hat Kommunikationswissenschaft und Journalismus studiert. Gebürtig stammt er aus Bayern, arbeitete in Berlin und Frankfurt a. M.  Seinen Artikeln sieht man an, dass sie gut recherchiert und für die Menschen geschrieben sind.

    Alle Beiträge ansehen
  • ik
    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

    Alle Beiträge ansehen