Wer bekommt die niedrigste Rente in Deutschland? – Tabelle nach Jahrgängen

Wer in Deutschland die niedrigste Rente erhält, hängt von verschiedenen Faktoren wie Geburtsjahrgang, Beitragszeiten und Einkommen ab. In diesem Artikel zeigen wir anhand einer Tabelle, welche Jahrgänge besonders betroffen sind und erklären die Hintergründe.

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Die gesetzliche Rente in Deutschland ist für viele Menschen ein zentrales Thema der Altersvorsorge. Konkret geht es um die Rentenhöhe! Denn nicht jeder Rentner bekommt im Alter eine auskömmliche Rente. Bestimmte Jahrgänge erhalten niedrige Rentenzahlungen – so die Statistik. In diesem Artikel auf Bürger & Geld, dem News-Magazin des Vereins Für soziales Leben e.V., erfahren Sie, welche Jahrgänge statistisch gesehen die niedrigste Rente erhalten und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Was bestimmt die Rentenhöhe?

Die Höhe der gesetzlichen Rente richtet sich maßgeblich nach:

  • der Anzahl der Beitragsjahre
  • der Höhe der eingezahlten Beiträge (Entgeltpunkte)
  • dem aktuellen Rentenniveau

Wer wenig oder nur kurz eingezahlt hat, erhält entsprechend weniger Rente. Die niedrigste mögliche gesetzliche Rente beträgt aktuell (Stand 05/2025) 5,69 Euro pro Monat – das ist der Betrag, wenn nur minimal in die Rentenkasse eingezahlt wurde.

Jahrgänge mit der niedrigsten Rente – Statistische Übersicht

Statistisch gesehen gibt es bestimmte Geburtsjahrgänge, die besonders niedrige Renten beziehen. Das liegt vor allem daran, dass das Rentenniveau in bestimmten Jahren besonders niedrig war. Das Rentenniveau beschreibt das Verhältnis zwischen einer Standardrente (nach 45 Beitragsjahren mit Durchschnittsverdienst) und dem durchschnittlichen Arbeitseinkommen.

Jahrgänge mit den niedrigsten Renten laut Statistik:

Jahr des RenteneintrittsGeburtsjahrgangRentenniveau (%)
2014194848,1
2015194947,7
2016195048,1
2018195248,1

Tabelle: Renteneintrittsalter nach Jahrgang

Das reguläre Renteneintrittsalter hat sich in den vergangenen Jahrzehnten schrittweise erhöht. Die folgende Übersicht zeigt, ab welchem Alter die jeweiligen Jahrgänge ohne Abschläge in Rente gehen können:

GeburtsjahrRentenalter (Regelaltersgrenze)
194765 Jahre
195866 Jahre
195966 Jahre, 2 Monate
196066 Jahre, 4 Monate
196166 Jahre, 6 Monate
196266 Jahre, 8 Monate
196366 Jahre, 10 Monate
ab 196467 Jahre

[Quelle: Deutsche Rentenversicherung]

Wer ist besonders betroffen?

Frauen: 2023 erhielten 30,9 % der Frauen eine Altersrente unter 600 Euro, bei Männern waren es 21 %.

Ostdeutsche Rentner: In den neuen Bundesländern ist der Anteil der Rentner mit niedrigen Renten besonders hoch.

Langjährig Versicherte: Selbst nach 45 Beitragsjahren bekommt rund jeder fünfte Rentner weniger als 1.200 Euro Rente.

Warum sind die Renten so niedrig?

Die Gründe für niedrige Renten sind vielfältig:

  • Unterbrechungen im Erwerbsleben (z.B. durch Kindererziehung, Krankheit, Arbeitslosigkeit)
  • Teilzeitarbeit oder geringfügige Beschäftigung
  • Geringe Löhne und damit niedrige Einzahlungen in die Rentenkasse

Zusammenfassung: niedrigste Rente Deutschland

Statistisch gesehen erhalten die Jahrgänge 1948, 1949, 1950 und 1952 die niedrigsten Renten in Deutschland, da das Rentenniveau in ihren Renteneintrittsjahren besonders niedrig war. Die individuelle Rentenhöhe hängt jedoch von vielen weiteren Faktoren ab, insbesondere von der Zahl der Beitragsjahre und der Höhe der eingezahlten Beiträge. Besonders Frauen und Ostdeutsche sind laut Statistik überdurchschnittlich oft von niedrigen Renten betroffen.

Redakteure

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    Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.

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    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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