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Steuererklärung 2024: Was Bürgergeld-Empfänger und Rentner zur Abgabefrist 31. Juli 2025 wissen müssen

Die Steuererklärung für das Jahr 2024 steht an – und mit ihr wichtige Fristen und Besonderheiten für Bürgergeld-Empfänger und Rentner. Wer muss wann abgeben, welche Ausnahmen gelten und worauf ist besonders zu achten? In diesem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., erfahren Sie, alles Wichtige rund um die Abgabefrist 31. Juli 2025 und nützliche Tipps für Ihre Steuererklärung.

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Die Steuererklärung ist für viele Menschen ein jährliches Pflichtprogramm – doch gerade Empfänger von Bürgergeld und Rentner sind oft unsicher, ob und wann sie eine Erklärung abgeben müssen. Mit der Steuererklärung 2024, deren Frist am 31. Juli 2025 endet, gibt es einige Besonderheiten zu beachten. In diesem Artikel erfahren Sie, wer zur Abgabe verpflichtet ist, welche Ausnahmen gelten und wie Sie Ihre Steuererklärung optimal vorbereiten.

Wer muss die Steuererklärung 2024 abgeben?

Nicht jeder ist verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Für viele Bürgergeld-Empfänger und Rentner gilt eine Abgabepflicht nur unter bestimmten Voraussetzungen:

  • Bürgergeld-Empfänger: Wer ausschließlich Bürgergeld bezieht und keine weiteren steuerpflichtigen Einkünfte hat, muss in der Regel keine Steuererklärung abgeben. Bürgergeld ist steuerfrei und unterliegt nicht dem Progressionsvorbehalt. Allerdings kann eine Abgabepflicht bestehen, wenn zusätzliches Einkommen erzielt wurde, zum Beispiel durch einen Nebenjob oder wenn Lohnersatzleistungen (wie Elterngeld oder Kurzarbeitergeld) von mehr als 410 Euro im Jahr bezogen wurden.
  • Rentner: Rentner müssen eine Steuererklärung abgeben, wenn ihre steuerpflichtigen Einkünfte über dem Grundfreibetrag liegen. Für das Jahr 2024 beträgt der Grundfreibetrag 11.784 Euro für Alleinstehende und 23.568 Euro für Verheiratete. Liegt das Gesamteinkommen darüber, besteht eine Abgabepflicht.

Die Abgabefrist: 31. Juli 2025

Die Steuererklärung für das Jahr 2024 muss spätestens am 31. Juli 2025 beim Finanzamt eingereicht werden. Wer sich von einem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein unterstützen lässt, hat sogar bis zum 30. April 2026 Zeit. Es ist wichtig, diese Fristen einzuhalten, da verspätete Abgaben mit einem Verspätungszuschlag geahndet werden können.

Tipp: Die Steuererklärung kann bequem online über das ELSTER-Portal eingereicht werden. Das spart Zeit und Papier und ermöglicht eine schnellere Bearbeitung durch das Finanzamt.

Besonderheiten für Bürgergeld-Empfänger

Bürgergeld ist grundsätzlich steuerfrei. Wer im gesamten Jahr 2024 ausschließlich Bürgergeld bezogen hat, ist meist nicht zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet. Eine Ausnahme besteht, wenn zusätzliches Einkommen erzielt wurde oder Lohnersatzleistungen über 410 Euro im Jahr bezogen wurden. In diesen Fällen kann eine Steuererklärung sinnvoll oder sogar verpflichtend sein – insbesondere, wenn Sie Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen geltend machen möchten.

Praxisbeispiel:
Wer nur für einige Monate Bürgergeld bezogen und ansonsten gearbeitet hat, kann sich zu viel gezahlte Lohnsteuer oft über die Steuererklärung zurückholen. Es lohnt sich also, alle Belege zu sammeln und die Möglichkeiten zu prüfen.

Was Rentner beachten sollten

Rentner müssen besonders auf den jährlichen Grundfreibetrag achten. Liegt die Rente (inklusive weiterer Einkünfte) über diesem Betrag, ist eine Steuererklärung Pflicht. Die Deutsche Rentenversicherung verschickt zu Jahresbeginn eine Rentenbezugsbescheinigung, die alle notwendigen Angaben für die Steuererklärung enthält. Auch Rentenerhöhungen können dazu führen, dass erstmals eine Steuerpflicht entsteht.

Tipp:
Viele Ausgaben – etwa für Krankheitskosten, Versicherungen oder Handwerkerleistungen – können die Steuerlast mindern. Es lohnt sich, alle relevanten Belege aufzubewahren und in der Steuererklärung anzugeben.

Was passiert bei verspäteter Abgabe?

Wer die Frist versäumt, muss mit einem Verspätungszuschlag rechnen. Dieser beträgt mindestens 25 Euro pro angefangenem Monat der Verspätung. In Ausnahmefällen kann das Finanzamt Fristverlängerungen gewähren, diese müssen jedoch rechtzeitig beantragt werden.

Steuererklärung freiwillig abgeben: Lohnt sich das?

Auch wenn keine Pflicht besteht, kann sich eine freiwillige Steuererklärung lohnen. Oft erhalten Bürgergeld-Empfänger und Rentner eine Rückerstattung, wenn sie zum Beispiel Werbungskosten oder außergewöhnliche Belastungen geltend machen können. Die freiwillige Abgabe ist bis zu vier Jahre rückwirkend möglich.

Fazit

Die Abgabefrist für die Steuererklärung 2024 endet am 31. Juli 2025. Bürgergeld-Empfänger und Rentner sollten prüfen, ob sie zur Abgabe verpflichtet sind oder ob sich eine freiwillige Erklärung lohnt. Wer Unterstützung benötigt, kann sich an Steuerberater oder Lohnsteuerhilfevereine wenden. Rechtzeitige und vollständige Abgabe schützt vor Nachteilen und sichert mögliche Rückzahlungen.

Redakteure

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    Hartmut Dreier ist ein Vollblutjournalist mit sozialem Herz. Er engagiert sich seit Jahren in unserem Online-Magazin.  Er hat Kommunikationswissenschaft und Journalismus studiert. Gebürtig stammt er aus Bayern, arbeitete in Berlin und Frankfurt a. M.  Seinen Artikeln sieht man an, dass sie gut recherchiert und für die Menschen geschrieben sind.

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    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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