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Rentenzahlungen in Gefahr: Was Rentner ab Oktober 2025 wegen der neuen EU-Richtlinie wissen müssen

Ab Oktober 2025 drohen tausenden Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland massive Probleme bei der Rentenzahlung – Grund ist eine neue EU-Richtlinie. In unserem ausführlichen Artikel erfahren Sie, wie Sie sich schützen können. Dieser Beitrag stammt von Bürger & Geld, dem Magazin des Vereins Für soziales Leben e. V. und bietet praktische Tipps, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.

Datum:

Die Auszahlung der Rente ist für Millionen Menschen in Deutschland existenziell. Doch ab Oktober 2025 könnte es für viele Rentnerinnen und Rentner zu erheblichen Problemen kommen: Eine neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD3) verpflichtet Banken zu einem strengeren Sicherheitsverfahren bei Überweisungen. Was bedeutet das konkret? Und wie können Betroffene vorsorgen? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige, damit Ihre Rente weiterhin pünktlich auf dem Konto landet.

Was steckt hinter der neuen EU-Richtlinie PSD3?

Die PSD3-Richtlinie der Europäischen Union soll Banküberweisungen sicherer machen und Verbraucher – insbesondere ältere Menschen – besser vor Betrugsmaschen wie dem sogenannten Enkeltrick schützen. Ab Oktober 2025 müssen Banken bei jeder Überweisung nicht nur die IBAN, sondern auch den Namen des Empfängers exakt mit den Bankdaten abgleichen. Stimmen Name und IBAN nicht vollständig überein, darf die Bank die Überweisung ablehnen.

Link Tipp: Europäische Kommission: Informationen zur Zahlungsdiensterichtlinie PSD3

Ziel: Mehr Sicherheit für Verbraucher

  • Betrugsversuche wie der Enkeltrick oder manipulierte Rechnungen sollen erschwert werden.
  • Falsche Empfängerangaben werden durch den verpflichtenden Namensabgleich frühzeitig erkannt.
  • Zahlungen an nicht autorisierte Empfänger werden gestoppt.

Warum sind besonders Rentner betroffen?

Gerade ältere Menschen sind von der neuen Regelung besonders betroffen. Der Grund: Bei vielen Rentnern stimmen die Namensschreibweisen bei der Rentenversicherung und der Bank nicht exakt überein. Häufige Fehlerquellen sind:

  • Doppelnamen mit oder ohne Bindestrich
  • Abgekürzte oder ausgeschriebene Vornamen
  • Tippfehler oder alte Schreibweisen

Schon kleine Abweichungen können dazu führen, dass Banken Rentenzahlungen ablehnen. Die Folge: Die Rente kommt verspätet oder bleibt ganz aus, bis die Daten korrigiert wurden.

So bereiten Sie sich optimal vor

Um Zahlungsausfälle zu vermeiden, sollten Rentnerinnen und Rentner rechtzeitig aktiv werden. Experten empfehlen folgende Schritte:

  1. Überprüfen Sie die Namensschreibweise bei Ihrer Bank
    Kontrollieren Sie, wie Ihr Name bei der Bank hinterlegt ist, die Ihre monatliche Rente empfängt.
  2. Vergleichen Sie die Daten mit der Rentenversicherung
    Prüfen Sie, wie Ihr Name bei der Deutschen Rentenversicherung oder beim Postrentenservice gespeichert ist.
  3. Lassen Sie Abweichungen korrigieren
    Stimmen die Angaben nicht exakt überein, lassen Sie die Daten bei der Bank oder Rentenversicherung angleichen.
  4. Informieren Sie sich regelmäßig
    Bleiben Sie über aktuelle Entwicklungen informiert, um rechtzeitig reagieren zu können.

Tabelle: Häufige Fehlerquellen bei Rentenzahlungen und ihre Lösung

FehlerquelleMögliche FolgeLösungsempfehlung
Bindestrich im DoppelnamenÜberweisung wird abgelehntEinheitliche Schreibweise wählen
Abgekürzter VornameZahlung verzögert sichNamen ausschreiben lassen
Tippfehler im NamenRente bleibt ausKorrektur bei Bank/Rentenversicherung
Alte SchreibweiseÜberweisung wird gestopptAktualisierung der Daten

Was tun, wenn die Rente nicht ankommt?

Sollte Ihre Rentenzahlung ab Oktober 2025 ausbleiben oder sich verzögern, gehen Sie wie folgt vor:

  • Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank und die Rentenversicherung.
  • Prüfen Sie, ob Namens- oder Kontodaten korrekt hinterlegt sind.
  • Lassen Sie fehlerhafte Angaben schnellstmöglich korrigieren.
  • Bitten Sie ggf. um eine schriftliche Bestätigung der Korrektur.

Link Tipp: Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Hilfe bei Problemen mit der Rente

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur neuen EU-Richtlinie und Rentenzahlung

Was ist die PSD3-Richtlinie?

Die PSD3 ist eine EU-Zahlungsdiensterichtlinie, die Banken ab Oktober 2025 zu einem Namensabgleich bei Überweisungen verpflichtet.

Warum kann meine Rente abgelehnt werden?

Wenn Ihr Name bei der Bank und bei der Rentenversicherung nicht exakt übereinstimmt, kann die Überweisung abgelehnt werden.

Wie kann ich Zahlungsausfälle verhindern?

Vergleichen Sie frühzeitig die gespeicherten Namen bei Bank und Rentenversicherung und lassen Sie Abweichungen korrigieren.

Sind nur Rentner betroffen?

Nein, auch andere Überweisungen können betroffen sein. Besonders kritisch ist die Lage jedoch für Rentner, da sie oft von regelmäßigen Zahlungen abhängig sind.

Was ist, wenn ich im Ausland lebe?

Auch Rentner im Ausland sollten die Namensdaten bei Bank und Rentenversicherung abgleichen, da die Richtlinie EU-weit gilt.

Fazit: Frühzeitig handeln schützt vor bösen Überraschungen

Die neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD3 bringt mehr Sicherheit, kann aber ohne Vorbereitung zu erheblichen Problemen führen. Rentnerinnen und Rentner sollten daher jetzt aktiv werden, um ab Oktober 2025 weiterhin pünktlich ihre Rente zu erhalten. Ein Abgleich der Namensdaten bei Bank und Rentenversicherung ist der beste Schutz vor Zahlungsausfällen.

Redakteure

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    Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich  abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.

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    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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