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Boomer-Soli Spezial: So wirkt sich die neue Sonderabgabe auf private und betriebliche Renten aus

Was bedeutet der geplante Boomer-Soli für Millionen Menschen, die privat oder betrieblich fürs Alter vorsorgen? Unser Expertenbeitrag auf „Bürger & Geld“, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., beleuchtet, wie sich die Sonderabgabe auf Riester-, Rürup- und Betriebsrenten auswirkt. Wir erklären wichtige Praxisfälle, zeigen potenzielle Risiken und Chancen auf und geben konkrete Hinweise für Betroffene, die ihre Altersvorsorge sichern wollen. Alle Details, Hintergründe und einen exklusiven Rechner finden Sie in unserem Spezialartikel!

Wer privat oder betrieblich fürs Alter vorsorgt, setzt darauf, finanziell unabhängig zu bleiben und im Ruhestand die gewohnte Lebensqualität zu erhalten. Die Einführung des Boomer-Soli, einer geplanten Sonderabgabe für wohlhabende Rentner, wirft neue Fragen auf: Welche Altersvorsorgeprodukte sind betroffen? Wie werden Riester-, Rürup- und Betriebsrenten politisch und steuerlich behandelt? Wie können Sparer und Arbeitnehmer bereits jetzt klug reagieren, um mögliche Nachteile zu vermeiden?

Was ist der Boomer-Soli und wer muss zahlen?

Der Boomer-Soli ist eine ab 2026 geplante Sonderabgabe, die höhere Renteneinkommen – nach aktuellen Plänen also vor allem gut situierte Rentner der Babyboomer-Generation – stärker belasten soll. Ziel ist es, das gesetzliche Rentensystem zu stabilisieren und Generationengerechtigkeit zu fördern, indem einkommensstarke Gruppen solidarisch zur Finanzierung der Renten beitragen.

Bemessungsgrundlage der Sonderabgabe soll nicht nur die gesetzliche Rente, sondern auch damit verbundene Einkünfte aus privater und betrieblicher Vorsorge sein. Wer also größere Auszahlungen aus Riester-, Rürup- oder Direktversicherungen bezieht, könnte betroffen sein.

Wer tiefer in die Hintergründe und Analysen zum Thema einsteigen möchte, findet bei der Frankfurter Rundschau einen aktuellen Beitrag zu den Auswirkungen des Boomer-Soli auf verschiedene Rentenarten und die soziale Debatte.

Auswirkungen auf die private Altersvorsorge: Riester- und Rürup-Renten

Viele Deutsche investieren seit Jahren in die geförderte Privatvorsorge – etwa Riester- oder Rürup-Renten. Bislang galten diese als steuerlich attraktiv und relativ sicher vor politischen Eingriffen. Mit dem Boomer-Soli rückt jedoch die steuerliche Belastung stärker in den Fokus:

  • Riester-Rente: Künftige Auszahlungen könnten als Teil des Gesamteinkommens in die Bemessungsgrundlage für den Boomer-Soli einfließen. Das Risiko: Die laufenden Auszahlungen werden mit der Sonderabgabe belastet, weswegen Anbieter und Finanzdienstleister bereits zu alternativen Auszahlungsmodellen beraten. Für wen lohnt sich eine frühzeitige Kapitalentnahme und welche Freibeträge gelten weiterhin?
  • Rürup-Rente: Auch Rürup-Auszahlungen sind betroffen, da sie als Leibrenten besteuert werden. Besonders Selbstständige und Freiberufler sollten prüfen, ob ihre Verträge zu einer unerwartet hohen Belastung führen. Experten raten zu einer frühzeitigen Bestandsaufnahme und ggf. Umstellung der Auszahlungsstruktur.

Betriebliche Altersvorsorge im Schatten des Boomer-Soli

Betriebsrenten – von Direktversicherungen über Pensionskassen bis hin zu Unterstützungskassen – sind ein zentraler Pfeiler der Altersvorsorge vieler Arbeitnehmer. Der Boomer-Soli könnte je nach Modell erhebliche Auswirkungen haben:

  • Direktversicherung und Pensionskassen: Hier droht eine Doppelbelastung aus Sozialabgaben und Boomer-Soli auf die Auszahlungen. Besonders betroffen: Arbeitnehmer, deren Betriebsrenten die Bemessungsgrenze überschreiten.
  • Unterstützungskassen und Zusatzbeiträge: Auch hier gilt: Je höher die Rente, desto stärker könnte die Abgabe ins Gewicht fallen. Neue und alte Zusagen sollten jetzt kritisch geprüft werden – vor allem wenn eine Kapitalauszahlung oder Rentenzahlung ab 2026 geplant ist.

Praxisbeispiele und Freibetragsrechner

Einzelne Praxisfälle zeigen, wie der Boomer-Soli die Vorsorgeplanung verändert:

  • Rentner mit Riester und Betriebsrente müssen prüfen, ob die kumulierten Einkünfte die Freigrenzen übersteigen.
  • Für Selbstständige mit Rürup-Verträgen empfiehlt sich eine frühzeitige Beratung zur Vermögensstruktur.
  • Angestellte mit hohen Betriebsrenten sollten auf flexible Auszahlungsoptionen achten.

Unser tagesaktueller Freibetragsrechner auf buerger-geld.org hilft, die persönliche Betroffenheit transparent zu machen und rechtzeitig gegenzusteuern.

Tipps für eine krisenfeste Altersvorsorge

  • Vertrag jetzt prüfen und auf alternative Auszahlungsmodelle umstellen.
  • Steuerberatung gezielt nach Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten fragen.
  • Neue Vertragsabschlüsse an den möglichen Boomer-Soli anpassen.
  • Kapitalauszahlung und Rentenbeginn frühzeitig planen – evt. noch 2025 umsetzen.

Fazit

Die Einführung des Boomer-Soli macht die Altersvorsorgeplanung komplexer. Für privat und betrieblich Vorsorgende ist es jetzt entscheidend, Verträge zu prüfen, steuerliche Auswirkungen zu kalkulieren und ggf. die Auszahlungsstruktur zu optimieren. Bürger & Geld empfiehlt allen Betroffenen, sich frühzeitig zu informieren und professionelle Beratung wahrzunehmen, damit die eigene Vorsorge auch unter neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen sicher bleibt.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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