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Krankenversicherung in der Rente: Wie hoch sind Ihre Beiträge 2025 wirklich? Alle Fakten und Spar-Tipps!

Steigende Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung werden für viele Rentner 2025 zur spürbaren Belastung: Immer höhere Zusatzbeiträge, neue gesetzliche Regelungen und zusätzliche Abzüge für Betriebsrenten führen dazu, dass ein größerer Teil der monatlichen Rente verloren geht. Mit den richtigen Tipps und Strategien können Rentner trotzdem mehr Netto im Alter behalten. Auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., erfahren Sie, worauf es jetzt ankommt und wie Sie Ihre Beitragslast clever senken.

Die Krankenversicherung begleitet uns ein Leben lang – und bleibt auch im Ruhestand ein großes Thema. Viele Menschen unterschätzen, wie sich die Beiträge im Alter entwickeln und wie stark die monatlichen Abzüge die Rente beeinflussen können. Gerade 2025 sorgen steigende Zusatzbeiträge für Verunsicherung bei Rentnern: Wer jetzt informiert ist, kann bares Geld sparen und sich vor bösen Überraschungen schützen.

Rechtsgrundlagen: So sind Rentner krankenversichert

Die meisten Rentner in Deutschland gehören zur Krankenversicherung der Rentner (KVdR) – eine Pflichtversicherung für Menschen, die den Großteil ihres Erwerbslebens gesetzlich versichert waren. Wer nicht genug Vorversicherungszeit hat, bleibt als freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung, zahlt aber meist höhere Beiträge.

Was bedeutet das konkret?

Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) übernimmt die Beitragseinbehaltung und überweist die Beiträge direkt an die zuständige Krankenkasse. Das Verfahren läuft automatisch: Rentner müssen sich nicht selbst darum kümmern – können aber sehr wohl Einfluss nehmen, z.B. durch den Wechsel zu einer günstigeren Kasse.

Beitragssätze: So setzt sich die monatliche Belastung zusammen

Drei wichtige Komponenten bestimmen die Kosten für Rentner:

  • Allgemeiner Krankenversicherungsbeitrag: 14,6 % (2025)
  • Kassenindividueller Zusatzbeitrag: Durchschnittlich 2,7 % – aber viele Kassen erhöhen 2025 auf bis zu 3,1 % oder mehr.
  • Pflegeversicherungsbeitrag: 4,0 %, für Kinderlose zusätzlich 0,6 %

Beispielrechnung:


Wer monatlich eine gesetzliche Rente in Höhe von 1.200 € erhält, zahlt:

  • KV (14,6 % + 2,7 %): 1,200 € × 17,3 % = 207,60 €
  • Pflegeversicherung (bei Kinderlosigkeit): 1,200 € × 4,6 % = 55,20 €

Summe: 262,80 € pro Monat – mehr als ein Fünftel der Rente!

Wer übernimmt welchen Anteil?

Die gute Nachricht: Bei der gesetzlichen Rente teilt sich der Bund und der Rentner die allgemeinen KV-Beiträge hälftig (jeweils 7,3 %).
Aber: Den gesamten Zusatzbeitrag sowie die Pflegeversicherung schultern Rentner alleine, das gilt auch für freiwillig Versicherte.

Wer Betriebsrenten, Mieteinkünfte oder Kapitalerträge bezieht, muss darauf keine Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zahlen, wenn er in der KvdR Mitglied ist. Für Betriebsrenten gibt es einen Freibetrag (2025 ca. 169 €), über den hinaus die vollen Beiträge fällig werden.

Freiwillig Versicherte und Nebeneinkünfte – das sind die Fallstricke

Wer die KVdR-Voraussetzungen nicht erfüllt, wird automatisch als freiwilliges Mitglied geführt. Hier zählt das gesamte Einkommen: Auch Mieteinnahmen, Kapitaleinkünfte und ausländische Renten erhöhen die Beitragslast. Im Extremfall führt das zu deutlich höheren Abzügen als bei der Pflichtversicherung.

Rentner mit Betriebsrenten, Riester-Leistungen oder Direktversicherungen sollten genau hinsehen: Ab Überschreiten des Freibetrags fallen volle Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an.

Krankenkassen-Zusatzbeiträge: Darum steigen die Kosten 2025

Laut Rechnungshof, Experten und Verbraucherzentralen steigen die Zusatzbeiträge in den kommenden Jahren deutlich. Gründe sind unter anderem hohe Gesundheitskosten, teure Reformen und die alternde Gesellschaft – und viele Krankenkassen müssen Rücklagen abbauen.

Bis 2029 könnte der durchschnittliche Zusatzbeitrag auf über 4 % steigen. Für viele Rentner bedeutet das: Mehr als 250 € pro Monat gehen allein für die Kranken- und Pflegeversicherung drauf.

Private Krankenversicherung (PKV) im Ruhestand: Spezialfall für Selbstständige und Gutverdiener

Wer privat versichert ist, bleibt das in der Regel auch nach der Rente. Die DRV zahlt einen Zuschuss (maximal bis zum GKV-Höchstbeitrag, meist 7,3 %), der selten reicht, um die PKV-Kosten vollständig zu decken. Im Alter steigen meist die Beiträge – gut für Privatversicherte, die in jungen Jahren angespart haben oder einen leistungsstarken Tarif besitzen.

Pflegeversicherung muss separat abgeschlossen werden, und auch hier steigen 2025 die Beiträge.

So können Rentner Beiträge sparen – die besten Tipps

  • Krankenkasse vergleichen und wechseln: Die Unterschiede beim Zusatzbeitrag sind größer denn je. Wer aktiv vergleicht, kann direkt sparen – oft einfach online möglich.
  • Einkünfte sorgfältig optimieren: Sich rechtzeitig beraten lassen hilft, Freibeträge und Gestaltungsmöglichkeiten voll zu nutzen.
  • Bonusprogramme nutzen: Viele Kassen bieten Boni und Spezialleistungen, die die Kosten senken können.
  • Frühzeitig beraten lassen: Die DRV, Sozialverbände und Verbraucherzentralen beraten individuell – das kann bares Geld bringen.
  • Nebeneinkünfte aufteilen: Bei freiwillig Versicherten lohnt manchmal das clevere Splitten von Kapitalerträgen oder Vermietungen.

Häufige Fragen von Rentnern

Wann werden Beitragserhöhungen wirksam?

Normalerweise im März nach dem Jahr der Erhöhung, da die DRV die neuen Werte übernimmt.

Kann ich bei der KVdR abgelehnt werden?

Ja. Nur, wenn die Vorversicherungszeit nicht ausreicht, müssen Sie sich freiwillig versichern.

Müssen Rentner Krankenversicherungsbeiträge auf die Riester-Rente zahlen?

Nein, Riester-Leistungen sind beitragsfrei.

Zusammenfassung: Das müssen Rentner für die Krankenversicherung zahlen

Die Krankenversicherung bleibt auch in der Rente eine feste Größe, bei steigender Beitragslast. Wer sich früh informiert, gezielt vergleicht und seine Einkünfte „rentnerfreundlich“ organisiert, kommt besser durch den Ruhestand und spart bares Geld. Gerade jetzt, wo Zusatzbeiträge und Pflegekosten steigen, ist vorausschauendes Handeln gefragt – für Sicherheit und mehr Netto im Alter bei der Rente.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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