Statistische Entwicklung: Bürgergeld, ALG II und Hartz IV
Das Bürgergeld löste Anfang 2023 das Arbeitslosengeld II und das sogenannte Hartz-IV-System ab. Die Sozialleistung richtet sich sowohl an arbeitslose Personen als auch an Erwerbstätige mit niedrigem Einkommen („Aufstocker“). Die Gesamtkosten für das Bürgergeld stiegen bis 2024 auf einen Höchstwert und bewegen sich im Jahr 2025 auf weiterhin hohem Niveau. Für 2026 will die Bundesregierung die Ausgaben senken und eine “Neue Grundsicherung” einführen.
Gesamte Bürgergeld-Bezieher
Im August 2025 erhielten rund 5,4 Millionen Menschen in Deutschland Bürgergeld. Davon waren etwa 3,93 Millionen erwerbsfähig und 1,5 Millionen nicht erwerbsfähig (vor allem Kinder, Jugendliche und gesundheitlich eingeschränkte Personen).
Gruppe | Anzahl (2025) |
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Gesamt Bürgergeld-Bezieher | ca. 5,4 Mio. |
Erwerbsfähig | ca. 3,93 Mio. |
Nicht erwerbsfähig | ca. 1,5 Mio. |
Deutsche Staatsbürger | ca. 2,8 Mio. |
Ausländische Staatsbürger | ca. 2,6 Mio. |
Arbeitslose Bürgergeld-Bezieher
Etwa 1,8 Millionen der Bürgergeld-Bezieher sind arbeitslose, erwerbsfähige Erwachsene.
Gruppe | Anzahl (2025) |
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Arbeitslose Bürgergeld-Bezieher | ca. 1,8 Mio. |
Betrachtet man die Erwerbsbiografie, so wird deutlich: Rund 1,2 Millionen der erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfänger haben laut Statistik noch nie gearbeitet – ein erheblicher Langzeitanteil.
Aufstockende Bürgergeld-Bezieher („Aufstocker“)
Der Anteil der sogenannten „Aufstocker“ – also Erwerbstätige mit ergänzendem Bürgergeld – lag zuletzt bei rund 810.000 bis 830.000 Personen in Deutschland. Das bedeutet, trotz Arbeit reicht das Einkommen vieler Menschen weiterhin nicht, um den Lebensunterhalt zu decken.
Gruppe | Anzahl (2025) |
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Aufstocker | ca. 810.000 – 830.000 |
Die Kosten für diese Gruppe betrugen im Jahr 2024 rund sieben Milliarden Euro.
Ausländische Bürgergeld-Bezieher
Ein wichtiges Merkmal der aktuellen Bürgergeld-Statistik ist der hohe Anteil ausländischer Leistungsempfänger. Rund 48 Prozent der Bürgergeld-Bezieher haben keine deutsche Staatsbürgerschaft – insgesamt etwa 2,6 Millionen Personen.
Herkunftsgruppe | Anzahl (2025) |
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Ukrainer | ca. 706.000 |
Syrer | ca. 512.000 |
Afghanen | ca. 201.000 |
Türken | ca. 192.000 |
Bundesausgaben für Bürgergeld und Vorgängersysteme
Im Jahr 2024 lagen die Ausgaben des Bundes in Deutschland für das Bürgergeld bei rund 51,7 Milliarden Euro. Die Ausgaben sollen 2025 auf etwa 52 Milliarden Euro steigen und für 2026 ist eine leichte Senkung auf circa 51 Milliarden Euro geplant. Damit erreichen sie fortlaufend neue Höchststände. Den größten Anteil an diesen Kosten machen die Direktzahlungen an die Bürgergeld-Empfänger für den jeweiligen Regelsatz aus.
Jahr | Ausgaben für Bürgergeld (Mrd. €) |
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2024 | ca. 51,7 |
2025 | ca. 52,0 |
2026 | ca. 51,0 |
Die Ausgaben umfassen sowohl die Grundsicherung für Arbeitsuchende (ehemals ALG II/Hartz IV) als auch die Regelbedarfe und Wohnkosten.
Fazit: Sozialer Wandel und politische Herausforderungen
Die Daten unterstreichen, dass etwa die Hälfte aller Bürgergeld-Bezieher eine ausländische Staatsbürgerschaft besitzt. Zudem steigt die Zahl der Aufstocker und Langzeitbezieher, während die Kosten für das System kontinuierlich auf Milliardenhöhe liegen. Das Bürgergeld bleibt damit ein zentraler, sozial- und arbeitsmarktpolitischer „Brennpunkt“ in Deutschland.
Die Lösung lautet nach Auffassung des Vereins Für soziales Leben e.V.: mehr Menschen dauerhaft und sicher in Arbeit bringen, möglichst mit Qualifizierung!
Quelle
Statistik Bundesagentur für Arbeit