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Grundsicherung / Bürgergeld: Widerspruch gegen Jobcenter Bescheid – wie das geht!

Der Verfahrensablauf beim Bürgergeld bzw. der neuen Grundsicherung für Arbeitsuchende sieht wie folgt aus: Es wird ein Antrag auf Bürgergeld / Grundsicherung gestellt, das Jobcenter prüft die eingereichten Unterlagen und entscheidet dann über den Grundsicherung / Bürgergeld Antrag mittels Bescheides. In aller Regel erfolgt ein Bewilligungsbescheid und Bürgergeld wird ausgezahlt. Was aber, wenn der Antrag ganz oder teilweise abgelehnt wird? Dann kann man Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid des Jobcenters einlegen. In unserem Beitrag auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., erklären wir das Verfahren Widerspruch gegen den Bürgergeld Bescheid.

Widerspruchsfrist beachten

Wenn Sie mit dem Bürgergeld Bescheid bzw. (ab Juli 2026) mit dem Bescheid über die Grundsicherung für Arbeitsuchende des Jobcenters nicht einverstanden sind, können Sie innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe des Bescheids Widerspruch einlegen. Die Frist beginnt mit dem Tag, an dem Sie den Bescheid erhalten haben. Wenn der Bescheid per Post zugestellt wurde, beginnt die Frist mit dem Tag, an dem die Postzustellungskarte in Ihren Briefkasten eingeworfen wurde.

Widerspruchsbegründung kein muss

Der Widerspruch muss schriftlich oder zur Niederschrift bei der Behörde eingelegt werden, die den Bescheid erlassen hat. In dem Widerspruch sollten Sie den Bescheid, gegen den Sie sich wenden, genau bezeichnen und Ihre Gründe für den Widerspruch darlegen. Dazu reicht eine Beschreibung dessen, weshalb Sie den Bescheid für falsch oder unverständlich halten.

Widerspruchsentscheidung des Jobcenters

Die Behörde, die den Bescheid erlassen hat, entscheidet über den Widerspruch. Die Entscheidung muss innerhalb von drei Monaten nach Eingang des Widerspruchs schriftlich mitgeteilt werden.

Klagemöglichkeit beim Sozialgericht

Wenn Sie mit der Entscheidung über den Widerspruch nicht einverstanden sind, können Sie innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe der Entscheidung Klage beim Sozialgericht erheben.

Widerspruch gegen Grundsicherungsbescheid oder Sozialhilfebescheid

Was für den Bürgergeld-Bescheid gilt, gilt auch für einen Grundsicherungsbescheid oder einen Sozialhilfebescheid. Es gelten bei der Sozialhilfe und der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung die gleichen Formalitäten und Fristen wie im Bereich des Bürgergeldes.

Muster für einen Widerspruch

Hier finden Sie ein Muster für einen Widerspruch gegen einen Bürgergeld Bescheid:

An [Name der Behörde]

[Adresse der Behörde]

Widerspruch gegen Bürgergeldbescheid

Bescheid vom [Datum des Bescheids]

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit widerspreche ich dem Bürgergeldbescheid vom [Datum des Bescheids].

Ich bin mit dem Bescheid nicht einverstanden, weil [Begründung des Widerspruchs].

Ich bitte Sie, den Bescheid zu überprüfen und die Entscheidung zu ändern.

Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Name]

Hilfe bei der Begründung des Widerspruchs

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die Gründe für Ihren Widerspruch zu formulieren, können Sie sich an eine Beratungsstelle wenden. Diese können Ihnen bei der Formulierung des Widerspruchs helfen und Ihnen auch bei der weiteren Verfahrensführung zur Seite stehen.

Weiterführende Informationen zum Widerspruch gegen einen Bürgergeld Bescheid des Jobcenters

Weitere, ausführliche Informationen zum Widerspruch gegen einen Jobcenter Bescheid finden Sie hier auf der Seite des Vereins Für soziales Leben e.V.: Bürgergeld Widerspruch gegen Bescheid Jobcenter

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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