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Zusatzbeitrag Trick: So schützen Sie sich vor unnötigen Krankenkassen-Kosten

Viele Versicherte zahlen 2026 mehr für ihre Krankenkasse – doch viele wissen nicht, wie sie sich gegen die steigenden Zusatzbeiträge wehren können. Ein Trick der Kassen sorgt für zusätzliche Kosten. Jetzt ist Aufmerksamkeit gefragt!

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherungen sind Anfang 2025 erneut gestiegen. Die Beitragsspirale dreht sich weiter – und viele Versicherte fragen sich, warum die Kosten trotz staatlicher Regulierung immer höher klettern. Die Krankenkassen sind gesetzlich berechtigt, Zusatzbeiträge zu erheben, um steigende Leistungskosten zu decken. Doch hinter den Zahlen steckt ein System, das Versicherte oft überrascht und zu mehr Ausgaben zwingt. Wer jetzt nicht aufpasst, zahlt unnötig drauf. Alle aktuellen Infos und Tipps finden Sie hier auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V.

Zusatzbeiträge: Was steckt dahinter?

Der Zusatzbeitrag ist ein kassenindividueller Beitrag, den gesetzliche Krankenkassen zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent erheben. Er dient dazu, Defizite auszugleichen, die durch steigende Gesundheitskosten entstehen. Während der durchschnittliche Zusatzbeitrag 2025 bei 2,5 Prozent liegt, heben viele Kassen ihren individuellen Zusatzbeitrag deutlich darüber hinaus an. Die Entscheidung trifft jeder Kassenverwaltungsrat eigenständig – und das hat für Millionen Versicherte direkte Auswirkungen auf das monatliche Einkommen.​

Der Trick der Krankenkassen

Einige Kassen nutzen einen Kommunikationskniff, um die Beitragserhöhung zu verschleiern. Sie werben mit dem gesetzlich festgelegten Durchschnittsbeitrag von 2,5 Prozent, während sie selbst deutlich höhere Zusatzbeiträge verlangen. Viele Versicherte orientieren sich an dieser Zahl und merken erst später, dass sie mehr zahlen müssen. Die Kassen argumentieren, dass sie aufgrund steigender Leistungskosten und gesetzlicher Vorgaben keine Wahl haben. Doch Experten warnen: Wer nicht aktiv wird, zahlt drauf.​

Wer ist besonders betroffen?

Besonders betroffen sind Arbeitnehmer, die in einer Kasse mit hohem Zusatzbeitrag versichert sind. Auch Rentner und Bürgergeldempfänger müssen aufpassen, da die Beiträge für sie oft vom Arbeitsamt oder der Rentenversicherung übernommen werden. Doch auch hier kann es zu Nachzahlungen kommen, wenn die Kasse den Zusatzbeitrag erhöht. Besonders gefährdet sind Versicherte, die sich nicht regelmäßig über ihre Kassenkonditionen informieren oder den Wechsel in eine günstigere Kasse scheuen.​

Wie kann man sich schützen?

Der beste Schutz ist Aufmerksamkeit. Versicherte sollten regelmäßig die Zusatzbeiträge ihrer Kasse prüfen und sich über die aktuellen Entwicklungen informieren. Ein Wechsel in eine günstigere Kasse kann sich lohnen – vor allem, wenn der Zusatzbeitrag deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Viele Kassen bieten zudem Zusatzleistungen an, die den Wechsel attraktiver machen. Wer unsicher ist, kann sich an unabhängige Beratungsstellen wenden oder einen Krankenkassenvergleich nutzen.​

Tabelle: Zusatzbeiträge der wichtigsten Krankenkassen 2025

KrankenkasseZusatzbeitrag 2025Zusatzbeitrag 2024Entwicklung
Techniker Krankenkasse2,45%1,20%
AOK Nordost2,70%1,90%
BKK firmus0,90%1,84%
BKK MAHLE3,25%2,20%
BKK VDN3,19%1,69%
BKK Scheufelen2,75%1,85%
BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER3,40%1,99%
Handelskrankenkasse (hkk)0,98%0,69%
Quelle: CHECK24, Stand November 2025.

FAQ: Häufige Fragen zum Zusatzbeitrag

Was ist der Zusatzbeitrag?

Der Zusatzbeitrag ist ein kassenindividueller Beitrag, den gesetzliche Krankenkassen zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz erheben, um Defizite auszugleichen.

Warum steigen die Zusatzbeiträge?

Die Zusatzbeiträge steigen, weil die Gesundheitskosten kontinuierlich ansteigen und die Kassen ihre Finanzierungslücken schließen müssen.

Wer zahlt den Zusatzbeitrag?

Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich die Kosten des Zusatzbeitrags. Für bestimmte Personengruppen übernimmt der Staat die Zahlung.

Lohnt sich ein Wechsel der Krankenkasse?

Ein Wechsel kann sich lohnen, wenn die neue Kasse einen niedrigeren Zusatzbeitrag verlangt. Viele Kassen bieten zudem Zusatzleistungen an, die den Wechsel attraktiver machen.

Wie kann ich den Zusatzbeitrag meiner Kasse prüfen?

Die Zusatzbeiträge werden jährlich veröffentlicht. Versicherte können sie auf der Website ihrer Kasse oder in unabhängigen Vergleichsportalen einsehen.

Fazit

Die Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherungen sind 2025 erneut gestiegen. Viele Versicherte zahlen mehr, ohne es zu merken. Der Trick der Kassen, mit dem Durchschnittsbeitrag zu werben, während sie selbst höhere Zusatzbeiträge verlangen, sorgt für zusätzliche Kosten. Wer jetzt nicht aufpasst, zahlt unnötig drauf. Aufmerksamkeit und regelmäßige Kontrolle der Kassenkonditionen sind der beste Schutz. Ein Wechsel in eine günstigere Kasse kann sich lohnen – vor allem, wenn der Zusatzbeitrag deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Wer unsicher ist, sollte sich an unabhängige Beratungsstellen wenden oder einen Krankenkassenvergleich nutzen.​

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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