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Krankenkassen 2026: Diese Zusatzbeiträge steigen jetzt für Millionen Rentner und Arbeitnehmer – Tabelle

Für 2026 haben zahlreiche gesetzliche Krankenkassen eine Erhöhung des Zusatzbeitrags angekündigt, während andere ihre Sätze stabil halten. Besonders auffällig sind höhere Aufschläge bei einigen Betriebs-, Innungs- und Ersatzkassen sowie mehreren AOKen. Unserer Artikel auf Bürger & Geld gibt einen Überblick mit einer Tabelle.

Warum die Zusatzbeiträge 2026 steigen

Viele Kassen begründen die Beitragserhöhungen mit stark steigenden Ausgaben für Krankenhausbehandlungen, Arzneimittel und Pflegeleistungen. Gleichzeitig empfinden die Kassen die finanzielle Entlastung durch staatliche Zuschüsse und Spargesetze als unzureichend, sodass Defizite über höhere Zusatzbeiträge ausgeglichen werden sollen.

Nach Kassenangaben sind von den Erhöhungen Millionen Versicherte betroffen, teils mehr als die Hälfte aller Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung. Der offizielle durchschnittliche Zusatzbeitrag der GKV bleibt zwar rechnerisch stabil, doch viele Einzelkassen liegen 2026 deutlich darüber.

Große Krankenkassen: TK, DAK und AOK

Die Techniker Krankenkasse (TK) hebt den Zusatzbeitrag zum 1. Januar 2026 von 2,45 Prozent auf 2,69 Prozent an; damit steigt der gesamte Beitragssatz für Mitglieder auf rund 17,29 Prozent. Begründet wird dies mit hohen Leistungssteigerungen und Investitionen in digitale Versorgungsangebote.

Die DAK-Gesundheit erhöht ihren Zusatzbeitrag 2026 auf rund 3,2 Prozent und liegt damit spürbar über dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag. Die Kasse verweist insbesondere auf wachsende Kosten bei psychischer Gesundheit, Krankenhausversorgung und Pflegeleistungen.

Mehrere AOKen haben ebenfalls Erhöhungen beschlossen oder angekündigt, etwa die AOK NordWest, die ihren Zusatzbeitrag von rund 2,79 Prozent auf 2,99 Prozent anhebt. Regionale AOKen argumentieren mit stark gestiegenen Ausgaben in ihren jeweiligen Versorgungsgebieten und strukturellen Mehrbelastungen.

Deutliche Sprünge bei Betriebs- und Innungskassen

Einige Betriebs- und Innungskrankenkassen fallen durch besonders starke Anhebungen des Zusatzbeitrags auf. Die VIACTIV Krankenkasse erhöht ihren Zusatzbeitrag ab 2026 um fast einen Prozentpunkt auf über 4 Prozent und gehört damit zu den teuersten bundesweit geöffneten Kassen. Sie begründet dies mit hohen Ausgaben für Chronikerversorgung und innovative Versorgungsverträge.

Auch die Energie BKK hebt ihren Zusatzbeitrag deutlich an und kratzt damit an der 4‑Prozent‑Marke. Versicherte dieser Kassen müssen je nach Einkommen mit spürbar höheren monatlichen Abzügen rechnen, sodass sich ein Kassenwechsel finanziell deutlich bemerkbar machen kann.

Weitere kleinere BKKen, etwa BKK Exklusiv oder BKK ProVita, erhöhen ihre Zusatzbeiträge ebenfalls teils um rund einen Prozentpunkt. Damit verschiebt sich das Beitragsgefüge stärker zugunsten günstigerer, meist größerer Krankenkassen, die ihre Sätze stabil halten oder nur moderat anpassen.

Tabelle: Ausgewählte Krankenkassen – Erhöhung Zusatbeitrag

KrankenkasseZusatzbeitrag 2025Zusatzbeitrag 2026Erhöhung in Prozentpunkten
Techniker KK (TK)2,45%2,69%+0,24
DAK-Gesundheitca. 2,9%3,2%+0,3
VIACTIV Krankenkasse3,27%4,19%​+0,92​
Energie BKK2,98%3,98%+1,00
BKK Exklusiv2,39%3,49%+1,10
BKK ProVitaca. 3,0%3,79%+0,8
AOK Bremen/Bremerhaven2,49%3,29%+0,8
BKK Public2,3%2,5+0,2
Audi BKK2,4%2,6%+0,2
AOK NordWest2,79%2,99%+0,2

Die Tabelle erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es können sich auch Fehler einschleichen. Für exakte Zahlen müssen Versicherte stets in den offiziellen Mitteilungen ihrer Krankenkasse nachsehen oder dort aktuelle Beitragsübersichten erfragen.

Was Versicherte jetzt tun können

Versicherte, deren Kasse den Zusatzbeitrag 2026 erhöht, erhalten ein Informationsschreiben mit dem neuen Satz und einem Hinweis auf ihr Sonderkündigungsrecht. Dieses Sonderkündigungsrecht erlaubt einen Kassenwechsel, ohne die sonst übliche Bindungsfrist von zwölf Monaten abwarten zu müssen.

Ein Vergleich der Beitragssätze lohnt sich insbesondere für Versicherte mit hohem Bruttoeinkommen, da sich schon wenige Zehntelprozentpunkte deutlich im Nettolohn bemerkbar machen. Vergleichsportale und unabhängige Übersichtsseiten zeigen, welche Kassen 2026 günstig bleiben oder auf eine Erhöhung verzichten und welche Extras wie Bonusprogramme, professionelle Zahnreinigung oder alternative Heilmethoden bieten.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins "Für soziales Leben e.V.", der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem Autor und Redakteur beim Nachrichtenmagazin Bürger & Geld, das der Verein "Für soziales Leben e.V." herausgibt. Ingo hat sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Nachrichtenmagazins Bürger & Geld, das der Verein herausgibt und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von Bürger & Geld gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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