Bürgergeld bzw. Neue Grundsicherung 2026 – ein Ausblick

Das Bürgergeld steht 2026 vor großen Veränderungen: Erfahren Sie hier, was die geplante Neue Grundsicherung bedeutet, welche Änderungen kommen und wie sich die Regelsätze entwickeln könnten.

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Die Debatte um das Bürgergeld und seine Zukunft ist in Deutschland hochaktuell. Für das Jahr 2026 stehen voraussichtlich entscheidende Veränderungen bevor: Die Bundesregierung plant, das Bürgergeld abzuschaffen und durch eine „Neue Grundsicherung“ zu ersetzen. Was bedeutet das für Betroffene? Welche Änderungen sind zu erwarten? Und wie entwickeln sich die Regelsätze? Hier auf Bürger & Geld, dem Nachrichten-Magazin des Vereins Für soziales Leben e.V., finden Sie einen kompakten Ausblick auf die Grundsicherung 2026.

Nullrunde beim Bürgergeld 2026 wahrscheinlich

Nach dem starken Anstieg der Regelsätze im Jahr 2024 und einer Nullrunde 2025 ist auch für 2026 keine Erhöhung des Bürgergelds zu erwarten. Von Seiten der Bundesregierung war zu vernehmen, dass bei einer weiterhin niedrigen Inflation (um zwei Prozent) eine weitere Nullrunde sehr wahrscheinlich ist. Das bedeutet: Die Regelsätze bleiben mindestens bis Ende 2026 unverändert und werden nicht erhöht!

Unsere Anmerkung: Die Bürger, die auf die staatliche Leistung angewiesen sind, werden bei einer Nullrunde effektiv weniger Geld im Portemonnaie haben: Der Grund: Die Inflation ist zwar verhältnismäßig niedrig, dennoch ist sie vorhanden. Das Geld wird weniger Kaufkraft haben!

Umstellung auf Neue Grundsicherung: Was ändert sich?

Die neue Bundesregierung plant, das Bürgergeld ab 2026 durch eine „Neue Grundsicherung“ zu ersetzen. Die wichtigsten geplanten Änderungen:

Regelsatz bleibt unverändert: Für Alleinstehende beträgt der Regelsatz weiterhin 563 Euro monatlich, für andere Gruppen gelten abgestufte Beträge.

Berechnungsmethode wird angepasst: Künftige Anpassungen der Regelsätze orientieren sich wieder stärker an einem festen Mischwert aus Lohn- und Preisentwicklung (70 % Preisentwicklung, 30 % Nettolohnentwicklung). Die Inflation wird weniger direkt berücksichtigt, was zu einem schleichenden Kaufkraftverlust führen wird, s.o.. Weitere Info: Regelsatz Berechnung

Wegfall der Karenzzeit beim Vermögen: Das Schonvermögen wird künftig direkt geprüft, die bisherige Karenzzeit entfällt. Die Freibeträge sollen sich künftig am Alter und an den Arbeitsjahren orientieren.

Strengere Sanktionen: Bei Pflichtverletzungen sind wieder schärfere Kürzungen möglich – bis hin zum vollständigen Leistungsentzug, allerdings im Rahmen der Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts – wir berichtetet!

Weitere Infos: Bürgergeld vs. Neue Grundsicherung

Regelsatz 2026: Real weniger Geld im Portemonnaie

Obwohl der Regelsatz nominell stabil bleibt, droht vielen Leistungsberechtigten ein schleichender Kaufkraftverlust. Preissteigerungen werden künftig nur verzögert und weniger vollständig ausgeglichen. Das bedeutet: Steigen die Lebenshaltungskosten, bleibt der Regelsatz länger gleich – Betroffene können sich mit der Zeit weniger leisten.

Politische Debatte und Unsicherheit

Innerhalb der Regierungskoalition unterschiedliche Ansichten über die Ausgestaltung der neuen Grundsicherung. Die genaue Ausgestaltung und der Starttermin sind noch nicht abschließend festgelegt, ein Start ab 2026 gilt aber als wahrscheinlich.

Zusammenfassung: Was bedeutet die Neue Grundsicherung 2026 für Betroffene?

Die Regelsätze bleiben mindestens bis Ende 2026 unverändert, eine Erhöhung ist nicht vorgesehen.

Durch die neue Berechnungsmethode droht ein schleichender Kaufkraftverlust.

Vermögensprüfung und Sanktionsregeln werden verschärft.

Die politische Debatte um die Ausgestaltung der neuen Grundsicherung ist noch nicht abgeschlossen.

Fazit: Wer Bürgergeld oder künftig die Neue Grundsicherung bezieht, sollte die Entwicklungen im Blick behalten und sich rechtzeitig über mögliche Änderungen informieren.

Redakteure

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    Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich  abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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