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In welchen Orten zahlt das Jobcenter am meisten für die Miete? Bürgergeld Frage!

Die Mietkosten in Deutschland variieren stark – besonders, wenn das Jobcenter sie für Bürgergeld-Empfänger übernimmt. In welchen Städten und Regionen zahlt das Jobcenter am meisten für die Miete? Dieser Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., zeigt die teuersten Orte und erklärt, warum die Unterschiede so groß sind.

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Das Jobcenter übernimmt für Bürgergeld-Empfänger die Kosten der Unterkunft, solange diese als „angemessen“ gelten. Wie hoch diese Mietobergrenzen sind, hängt maßgeblich vom Wohnort ab – und die Unterschiede innerhalb Deutschlands sind enorm. Besonders in Großstädten und wirtschaftsstarken Regionen steigen die erstattungsfähigen Mietkosten rasant an.

Die teuersten Städte für das Jobcenter

1. München:

  • München ist deutschlandweit Spitzenreiter bei den Mietobergrenzen. Für eine Einzelperson übernimmt das Jobcenter bis zu 890 Euro monatlich (Bruttokaltmiete). Bei einer Familie mit vier Personen liegt die Grenze bei 1.569 Euro, für fünf Personen sogar bei 1.939 Euro.
  • Der Quadratmeterpreis, den der Staat für Bürgergeld-Empfänger zahlt, liegt in München bei durchschnittlich fast 20 Euro – so viel wie nirgendwo sonst in Deutschland.

2. Frankfurt am Main:

  • Auch in Frankfurt sind die Mietobergrenzen sehr hoch: Für eine Person werden bis zu 786 Euro übernommen, für vier Personen bis zu 1.219 Euro.
  • Frankfurt zählt damit zu den teuersten Städten für das Jobcenter.

3. Hamburg:

  • In Hamburg liegt die Obergrenze für eine Einzelperson bei 573 Euro, für vier Personen bei 980,10 Euro und für fünf Personen bei 1.361,85 Euro.
  • Die tatsächlichen Kosten können je nach Stadtteil und Zuschlägen noch höher ausfallen.

4. Köln:

  • In Köln übernimmt das Jobcenter für eine Einzelperson bis zu 677 Euro, bei vier Personen bis zu 1.139 Euro.
  • Auch hier sind die Mietobergrenzen im Bundesvergleich weit oben angesiedelt.

5. Stuttgart:

  • Die Mietobergrenze für eine Einzelperson beträgt 566 Euro, für vier Personen 923 Euro.
Stadt1 Person2 Personen3 Personen4 Personen5 Personen
München890 €1.092 €1.286 €1.569 €1.939 €
Frankfurt786 €903 €1.078 €1.219 €1.360 €
Hamburg573 €693,60 €813 €980,10 €1.361,85 €
Köln677 €820 €976 €1.139 €1.302 €
Stuttgart566 €670 €780 €923 €1.045 €

Die Werte sind Richtwerte für 2025 und können sich je nach Stadtteil, Wohnungsgröße und individuellen Zuschlägen unterscheiden.

Warum sind die Unterschiede so groß?

Die Mietobergrenzen werden von den Kommunen festgelegt und orientieren sich am lokalen Mietspiegel. In Ballungszentren, wirtschaftsstarken Regionen und beliebten Großstädten sind die Mieten besonders hoch – das spiegelt sich in den Obergrenzen wider. In ländlichen Regionen oder Städten mit niedrigerer Nachfrage liegen die erstattungsfähigen Mietkosten oft deutlich niedriger: In Leipzig etwa sind es für eine Einzelperson nur rund 346 Euro.

Was sollten Bürgergeld-Empfänger beachten?

  • Vor Abschluss eines Mietvertrags sollte immer die Zustimmung des zuständigen Jobcenters eingeholt werden, um sicherzustellen, dass die Miete in voller Höhe übernommen wird.
  • Die Mietobergrenzen gelten jeweils für die Bruttokaltmiete (Miete plus kalte Nebenkosten, ohne Heizkosten).
  • Bei besonderen Lebenslagen oder Härtefällen können auch höhere Kosten übernommen werden, dies ist aber die Ausnahme.

Zusammenfassung zu den höchsten Bürgergeld Mieten

Die höchsten Mietzahlungen des Jobcenters finden sich in München, gefolgt von Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und Stuttgart. In diesen Städten müssen Jobcenter für Bürgergeld-Empfänger besonders tief in die Tasche greifen, um angemessenen Wohnraum zu finanzieren. Die (angemessene) Miete wird vom Jobcenter immer zusätzlich zum Bürgergeld Regelsatz gezahlt.

Redakteure

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    Unser Redaktionsmitglied Dirk van der Temme (Jahrgang 1973) hat in Düsseldorf Diplom-Sozialarbeit studiert und erfolgreich  abgeschlossen. Schon als Schüler hat er sich sozial engagiert und die Liebe zu den Menschen beibehalten. Er hat die Entwicklung der Sozialhilfe, die Hartz Gesetze und die Einführung des Bürgergeldes mit großem Interesse verfolgt. Seine Beiträge in unserem Magazin zeigen, dass er weiß, worüber er schreibt.

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    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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