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Arbeitslosengeld vereinfacht: Online Betreuung  – Neue Regeln für Arbeitsuchende?

Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel, und nun erreicht die Digitalisierung auch die Arbeitslosenbetreuung. Möglicherweise! Mit der Einführung der Online-Betreuung für Arbeitslosengeld-Empfänger könnte die bisherige Anwesenheitspflicht in der Arbeitsagentur durch flexible, digitale Lösungen ersetzt. Diese Neuerung verspricht nicht nur eine effizientere Betreuung, sondern auch mehr Freiheit und Selbstbestimmung für Arbeitssuchende im Arbeitslosengeld-Bezug. Erfahren Sie in folgendem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., welche Vorteile und Herausforderungen die neuen Regelungen mit sich bringen würden. Beachten Sie: ob die geplanten Regelungen der ehemaligen Bundesregierung überhaupt umgesetzt werden, ist gegenwärtig absolut fraglich.

Online-Zeit für Arbeitslose

Die Betreuungen von arbeitslosen Menschen durch die Bundesagentur der Arbeit sollte vereinfacht werden. So sahen es Pläne der ehemaligen Bundesregierung vor. Doch aktuelle scheinen diese Pläne nicht mehr umgesetzt zu werden. Jedenfalls ist nichts neues darüber bekannt geworden.

Die Anwesenheitspflicht für Bezieher von Arbeitslosengeld vor Ort sollte entfallen. Eine Online Betreuung durch die Bundesagentur für Arbeit sollte eingeführt werden.

Die Betreuung von Arbeitslosen im Arbeitslosengeld-Bezug durch die Bundesarbeitsagentur sollte nach diesen Plänen aus dem Vor-Ort-Bereich in den Online-Bereich verschoben werden. Das würde auch heißen, dass die Pflicht, vor Ort der Arbeitsagentur zur Verfügung stehen zu müssen, entfällt. Videocall bzw. Videoanruf heißt das neue Zauberwort.

Knapp 1 Millionen arbeitslose Menschen betroffen

Gegenwärtig beziehen knapp 1 Million Menschen das Arbeitslosengeld. Ihre Betreuung durch die Bundesagentur für Arbeit sollte mehr in den Online-Bereich verschoben werden, um die Vermittlung dadurch zu vereinfachen.

Keine Pflicht für persönliche Gespräche in der Arbeitsagentur

Entsprechend den Plänen, auf die in einem Artikel von „tagesschau.de“ Bezug genommen wurde, sollte die Pflicht, vor Ort zu bleiben, entfallen. Konkret ging es um die Pflicht für persönliche Gespräche. Diese Pflicht gilt gegenwärtig. Bezieher von Arbeitslosengeld müssen vor Ort bleiben, um von der Bundesagentur für Arbeit in einen Job vermittelt zu werden. 

Die Arbeitsförderung sollte künftig durch Digitalisierung und Automatisierung moderner, bürgerfreundlicher und unbürokratischer ausgestaltet werden.

Online arbeitslos melden

Schon gegenwärtig kann man sich bei der Bundesagentur für Arbeit online arbeitsuchend und arbeitslos melden.

Der seinerzeitige Gesetzentwurf wollte diese Digitalisierungsschritte fortzusetzen. Man versprach sich so auch, junge Menschen und Personen mit ausländischen Berufsqualifikationen besser erreichen zu können.

Keine Verpflichtung mehr, ortsnah zur Verfügung zu stehen

Die bisherige Verpflichtung, ortsnah zur Arbeitsvermittlung zur Verfügung zu stehen, sollte entfallen. Für die Erreichbarkeit sollte es in der Zukunft genügen, dass sich die Arbeitslosen im Bundesgebiet oder im grenznahen Ausland aufhalten und Mitteilungen und Vorschläge der Agentur für Arbeit zur beruflichen Eingliederung werktäglich zur Kenntnis nehmen können.

Arbeitslosengeld soll vereinfacht berechnet werden

Die Berechnung des Arbeitslosengeldes sollte ebenfalls vereinfacht werden. Insbesondere sollten Abzugsbeträge für eine Sozialversicherungspauschale, die Lohnsteuer und den Solidaritätszuschlag früher berücksichtigt werden. Der Gesetzgeber wollte Nachberechnungen vermeiden.

Weitere Infos: Arbeitslosengeld Auszahlungstermine

Maßnahmen aus der Grundsicherung sollten übernommen werden

Der Gesetzentwurf sah zudem vor, dass einige Maßnahmen, die gegenwärtig jungen Menschen vorbehalten sind, die Bürgergeld erhalten, auf Leistungsbezieher mit Arbeitslosengeld erweitert werden. Es sollten Jugendberufsagenturen  gestärkt sowie die Förderung von Unterkunftskosten bei Berufsorientierungspraktika erhöht werden.

Doch: der Gesetzesplan ist bis nicht umgesetzt worden. Es ist sehr fraglich, ob das überhaupt je geschehen wird.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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