Für soziales Leben e. V.

gemeinnützig & unabhängig

Stand:

Autor: Experte:

Rentner im Ehrenamt 2026: Alle steuerlichen Vorteile neben der Rente

Im Jahr 2026 wird das ehrenamtliche Engagement für Rentner deutlich attraktiver – insbesondere wegen höherer steuerlicher Freibeträge, weniger Bürokratie und neuer Perspektiven im Bundesfreiwilligendienst. In folgendem Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins für soziales Leben e.V., zeigen wir Ihnen die Details.

Gesellschaftliches Engagement: Warum Ehrenamt für Senioren wichtig ist

Viele Rentner engagieren sich in Vereinen, sozialen Projekten, Kirchen oder der Nachbarschaftshilfe, nicht, um etwas zu ihrer Rente hinzuzuverdienen, sondern um etwas Gutes zu tun. Das Ehrenamt bietet nicht nur soziale Teilhabe und Wertschätzung, sondern auch einen sinnvollen Lebensinhalt und geistige Aktivität – das belegen Studien mit Millionen aktiven Freiwilligen über 65 Jahre.

Ehrenamtspauschale – Übungsleiterpauschale: wichtige steuerlichen Änderungen 2026

Die Ehrenamtspauschale steigt ab Januar 2026 von 840 Euro auf 960 Euro jährlich. Für Tätigkeiten als Übungsleiter, Betreuer, Chorleiter oder Ausbilder erhöht sich die Übungsleiterpauschale von 3.000 auf 3.300 Euro. Diese Beträge bleiben für Rentner steuer- und sozialabgabenfrei, sofern die Tätigkeiten nebenberuflich und für eine gemeinnützige oder öffentlich-rechtliche Organisation ausgeübt werden. Die Freibeträge gelten ganzjährig und auch dann, wenn mehrere Organisationen unterstützt werden – allerdings nicht mehrfach pro Person.

Übersicht der neuen Freibeträge ab 2026

TätigkeitFreibetrag 2026
Ehrenamtspauschale960 €
Übungsleiterpauschale3.300 €

Rentner, die mehr verdienen, müssen den Überschuss wie bisher regulär versteuern und können Werbungskosten geltend machen.

Wer kann die Freibeträge nutzen?

Die Ehrenamtspauschale gilt für alle, die sich bei gemeinnützigen Einrichtungen, Vereinen oder Körperschaften des öffentlichen Rechts engagieren. Entscheidend ist das „nebenberufliche“ Merkmal: Die Tätigkeit darf die Hauptbeschäftigung nicht ersetzen und sollte maximal ein Drittel der Zeit beanspruchen, die ein vergleichbarer Vollzeitjob erfordert.

Weniger Bürokratie und mehr Vereinfachung

Im Zuge der Reformen ab 2026 werden viele Dokumentationspflichten gelockert und die Verwaltung der Freibeträge vereinfacht. Das Gemeinnützigkeitsrecht wird angepasst, sodass Organisationen weniger Aufwand bei der Anerkennung und Auszahlung der Pauschalen haben. Das schafft neue Freiräume für die eigentliche Arbeit im Ehrenamt.

Bundesfreiwilligendienst: Neue Chancen nach dem Ruhestand

Für ältere Menschen bietet der Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine besonders flexible Form des Engagements. Auch Seniorinnen und Senioren können sich hier für soziale Projekte, Bildung, Integration oder Umwelt engagieren – unabhängig vom Alter und ohne spezielle berufliche Qualifikation. Der Bundesfreiwilligendienst fördert lebenslanges Lernen, bietet den Zugang zu Weiterbildungen und deckt, je nach Einsatzfeld, Fahrtkosten und Aufwandsentschädigungen ab.

Wer als Rentner ein BFD-Jahr leistet, erhält eine monatliche Vergütung, die als Aufwandsentschädigung anrechenbar ist und in der Regel unterhalb oder innerhalb der Ehrenamtspauschale liegt. Das Engagement ist zeitlich flexibel und kann von wenigen Wochen bis zu zwölf Monaten dauern. Auch hier gilt: Steuerfreiheit bis zur Höhe der Pauschalen und Vorteile beim Versicherungsschutz.

Steuerliche Tipps für ehrenamtlich engagierte Rentner

  • Immer alle Aufwandsentschädigungen in der Steuererklärung angeben – auch wenn sie steuerfrei sind.
  • Die Ehrenamtspauschale oder Übungsleiterpauschale kann nur für unterschiedliche Tätigkeiten und Organisationen verwendet werden, niemals doppelt pro Tätigkeit.
  • Für hohe tatsächlich entstandene Kosten lohnt es sich, Belege zu sammeln und ggf. Werbungskosten anzugeben, wenn die Ausgaben den Pauschalbetrag übersteigen.
  • Bei gemeinnützigen Organisationen kann eine Satzungsregelung oder Vorstandsbeschluss die Auszahlung vereinfachen.

Fazit: Ehrenamt und Bundesfreiwilligendienst 2026 – Vorteile für Rentner

Die Erhöhung der steuerlichen Freibeträge und die Möglichkeiten im Bundesfreiwilligendienst machen das Ehrenamt für Rentner ab 2026 besonders attraktiv. Es lohnt sich, gesellschaftlich aktiv zu bleiben – steuerlich, sozial und persönlich profitieren engagierte Senioren spürbar und können ihre Lebenserfahrung sinnvoll einbringen.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

    Alle Beiträge ansehen Peter Kosick
  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

    Alle Beiträge ansehen Ingo Kosick

Hinweis zur Redaktion und zum Faktencheck
Die Redaktion von Bürger & Geld prüft sämtliche Artikel vor Veröffentlichung sorgfältig nach aktuellen gesetzlichen Grundlagen, offiziellen Statistiken und seriösen Quellen wie Bundesministerien, Sozialverbänden und wissenschaftlichen Studien. Unser Redaktionsteam besteht aus erfahrenen Fachautorinnen für Sozialpolitik, die alle Inhalte regelmäßig überarbeiten und aktualisieren. Jeder Text durchläuft einen strukturierten Faktencheck-Prozess sowie eine redaktionelle Qualitätssicherung, um höchste Genauigkeit und Transparenz zu gewährleisten. Bei allen wesentlichen Aussagen werden Primärquellen direkt im Fließtext verlinkt. Die Unabhängigkeit von Werbung und Drittinteressen sichert neutralen Journalismus – zum Schutz unserer Leserinnen und zur Förderung der öffentlichen Meinungsbildung.


Verantwortlich für die Inhalte auf dieser Seite: Redaktion des Vereins Für soziales Leben e. V. – Ihre Experten rund um Soziale Sicherheit und Altersvorsorge.