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Was tun bei Überschuldung? Beratungsangebote nutzen

Überschuldet? Der aktuelle Expertenartikel von Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., zeigt, wie Sie mit Schulden umgehen und welche Beratungsangebote Ihnen helfen können. Wir erklären die Ursachen von Überschuldung, geben praxisnahe Tipps zur ersten Orientierung und stellen wichtige Anlaufstellen vor. Auch die Qualität und Seriosität der Beratung steht im Fokus. Finden Sie den Weg raus aus der Schuldenfalle – mit Unterstützung und Informationen, die wirklich helfen.

Überschuldung betrifft immer mehr Menschen in Deutschland und kann jeden unerwartet treffen – durch Jobverlust, Krankheit oder Scheidung. Viele verzweifeln an der Last der finanziellen Verpflichtungen und wissen oft nicht, wie sie die Situation bewältigen sollen. Dabei gibt es professionelle Hilfe und kluge Strategien, die den Weg aus der Überschuldung erleichtern.

Was ist Überschuldung?

Von Überschuldung spricht man, wenn laufende Verpflichtungen wie Miete, Strom oder Kreditraten aus dem Einkommen nicht mehr bezahlt werden können und die Schulden immer weiter anwachsen. Oft fängt es mit kleinen Zahlungsrückständen an und mündet in Mahnbescheiden, Kontopfändungen und erheblichen finanziellen Schwierigkeiten.

Ursachen der Überschuldung

  • Arbeitsplatzverlust
  • Erkrankung oder Unfall
  • Trennung/Scheidung
  • Konsumverhalten, fehlende Finanzbildung
  • Unerwartete Ausgaben (z. B. Reparaturen, Nachzahlungen)

Auswirkungen für Betroffene

Überschuldung bringt psychischen Stress, Angst vor sozialem Abstieg und kann zu Isolation führen. Manche verlieren den Überblick und den Mut, aktiv Hilfe zu suchen. Hier sind professionelle Beratungsangebote entscheidend.

Beratungsangebote bei Überschuldung

1. Öffentliche und gemeinnützige Schuldnerberatung

  • Anerkannte Beratungsstellen (z. B. Verbraucherzentralen, Caritas, Diakonie)
  • Kostenlos oder kostengünstig
  • Individuelle Analyse der finanziellen Situation
  • Unterstützung bei Verhandlungen mit Gläubigern
  • Hilfe bei der Vorbereitung auf die Privatinsolvenz

Viele Betroffene wissen zunächst nicht, wo sie qualifizierte Hilfe erhalten. Orientierung bieten anerkannte gemeinnützige Beratungsstellen, wie zum Beispiel die Verbraucherzentralen, die umfassende und kostenfreie Schuldnerberatung anbieten. Weitere Informationen sowie eine Übersicht der Beratungsstellen finden Sie direkt bei der Verbraucherzentrale.

2. Kommunale Beratungsstellen

  • Ansprechpartner in Städten und Gemeinden
  • Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen

3. Online-Beratung und Ersthilfe

  • Digitale Beratungsangebote mit vertraulichem Austausch
  • Seriöse Beratungsseiten: Achten Sie auf Gütesiegel und transparente Informationen

4. Selbsthilfegruppen und soziale Vereine

  • Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen
  • Emotionale Unterstützung und Tipps

Wie erkennt man seriöse Beratung?

  • Die Beratung ist transparent und kostenlos oder günstig
  • Es werden keine teuren Vermittlungsverträge geschlossen
  • Persönliche und individuelle Beratung steht im Mittelpunkt
  • Keine Versprechen auf „Wunderlösungen“
  • Datenschutz und Diskretion sind gewährleistet

Der Weg aus der Überschuldung – Schritt für Schritt

  1. Den Überblick verschaffen: Alle Einnahmen und Ausgaben notieren, offene Forderungen sammeln.
  2. Schuldnerberatung kontaktieren: Frühzeitig und aktiv Hilfe suchen.
  3. Offene Kommunikation: Kontakt zu Gläubigern aufnehmen, Zahlungsaufschub oder Ratenzahlung vereinbaren.
  4. Gemeinsam Lösungswege entwickeln: Experten entwickeln mit Ihnen einen realistischen Haushaltsplan und zeigen Alternativen auf.
  5. Privatinsolvenz als letzter Ausweg: Beratungsstellen begleiten durch das Verfahren.

Fazit

Überschuldung ist kein persönliches Versagen, sondern oft Folge äußerer Umstände. Kompetente Beratungsangebote geben Orientierung, Motivation und die Chance auf einen Neustart. Bürger & Geld vom Verein Für soziales Leben e. V. steht für verlässliche Informationen und echte Hilfe in schwierigen Lebenslagen. Nutzen Sie die Möglichkeiten – Ihr Weg aus der Schuldenfalle beginnt mit dem ersten Schritt zur Beratung.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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