Der Renten-Vulkan: Wie man die Altersrente aufbessern kann

Viele künftige Rentner haben Angst, dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Es gibt allerdings Möglichkeiten, die eigene Altersrente gezielt aufzubessern. In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie dem sogenannten „Renten-Vulkan“ aktiv begegnen können.

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Die gesetzliche Rente steht unter Druck – Experten sprechen bereits vom Renten-Vulkan, der jederzeit ausbrechen könnte. Die demografische Entwicklung, sinkende Rentenniveaus und steigende Lebenshaltungskosten sorgen dafür, dass viele Menschen im Alter mit finanziellen Engpässen rechnen müssen. Doch es gibt verschiedene Wege, die eigene Altersrente gezielt aufzustocken und für den Ruhestand vorzusorgen. Einige davon möchten wir Ihnen auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., vorstellen!

Warum droht der Renten-Vulkan?

Das Rentenniveau in Deutschland liegt 2025 nur noch bei etwa 42 % des letzten Nettoeinkommens und wird laut Prognosen weiter sinken. Immer mehr Menschen beziehen eine geringe Rente, während die Zahl der Beitragszahler schrumpft. Ohne zusätzliche Vorsorge droht vielen Altersarmut und ein deutlicher Verlust des Lebensstandards. Sie sind dann auf zusätzliche Sozialleistungen, auf die Grundsicherung im Alter, angewiesen.

Möglichkeiten, die Altersrente aufzustocken

Freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung

Ab 50 Jahren können freiwillige Beiträge gezahlt werden, um Rentenlücken zu schließen oder Abschläge auszugleichen. Auch einmalige Einzahlungen sind möglich, zum Beispiel nach einer Erbschaft. Die Höhe der monatlichen Rente steigt mit jedem zusätzlichen Beitrag.

Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus

Wer nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterarbeitet, erhöht pro Monat die spätere Rente um 0,5 %. Nebenverdienste sind ab der Regelaltersgrenze unbegrenzt möglich, ohne dass die Rente gekürzt wird.

Minijobs und Nebenverdienste

Ein Minijob ist bei Rentnern beliebt, da sie zusätzliches Einkommen bringen und freiwillige Rentenbeiträge gezahlt werden können. Pro Jahr kann die Rente so um etwa 5 Euro erhöht werden.

Betriebliche Altersvorsorge

Arbeitnehmer können über den Arbeitgeber eine betriebliche Altersvorsorge abschließen und von steuerlichen Vorteilen sowie Arbeitgeberzuschüssen profitieren. Diese Form der Vorsorge ist besonders attraktiv, wenn der Arbeitgeber einen Zuschuss leistet.

Private Altersvorsorge: Riester, Rürup & Co.

Die Riester-Rente (für Angestellte) und die Rürup-Rente (für Selbstständige) sind staatlich geförderte private Vorsorgeprodukte. Sie bieten Steuervorteile und sichern zusätzliches Einkommen im Alter.

Investitionen in ETFs und Aktienfonds

ETFs bieten langfristiges Wachstumspotenzial und sind kostengünstig. Durch regelmäßige Sparpläne und breite Diversifikation kann auch mit kleinen Beträgen ein Vermögen für die Rente aufgebaut werden. ETFs bieten Flexibilität, steuerliche Effizienz und die Möglichkeit, das angesparte Kapital zu vererben.

Tabelle: Vergleich der Möglichkeiten zur Rentenaufbesserung

MöglichkeitVorteileHinweise
Freiwillige EinzahlungenErhöht gesetzliche Rente, flexibelAb 50 Jahren möglich
Arbeiten über Regelaltersgrenze+0,5 % Rente pro Monat, keine ZuverdienstgrenzeNur bei guter Gesundheit ratsam
Minijob/NebenverdienstZusatzeinkommen, freiwillige Beiträge möglichRente steigt pro Jahr um ca. 5 Euro
Betriebliche AltersvorsorgeSteuervorteile, ArbeitgeberzuschussÜber Arbeitgeber abschließbar
Riester-/Rürup-RenteStaatliche Förderung, steuerlich absetzbarProduktwahl prüfen, nicht für jeden geeignet
ETFs/AktienfondsHohe Renditechancen, flexibel, geringe KostenLangfristiger Anlagehorizont wichtig

Zusammenfassung und Tipp: Frühzeitig handeln und den Renten-Vulkan entschärfen

Der Renten-Vulkan ist real – aber mit kluger Planung und gezielten Maßnahmen lässt sich die Altersrente deutlich verbessern. Wer frühzeitig handelt, verschiedene Säulen der Altersvorsorge nutzt und regelmäßig investiert, kann seinen Lebensstandard im Alter sichern und dem Ausbruch des Renten-Vulkans gelassen entgegensehen.

Redakteure

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    Sabine Martholt hat Recht und Journalismus studiert und fundierte Kenntnisse im Bereich des Sozialrechts und des Rentenrechts. Beide Rechtsgebiete sind gleichzeitig ihr Hobby, wie sie gern verrät. Bereits vor ihrem ersten Volontariat bei einer Zeitung hat sie sich dem Schreiben gewidmet. Die Entwicklung des Sozialrechts in Deutschland hat sie mit großer Aufmerksamkeit, manchmal aber auch mit Kopfschütteln verfolgt – wie sie selbst sagt. Sie schreibt seit vielen Jahren für unser Online-Magazin. Gute Recherche und die eigene Meinung – beides ist ihr wichtig.

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    Experte:

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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