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Rente 2026: Neue Chancen und Risiken – Worauf (künftige) Rentner jetzt schon achten sollten!

Viele Rentnerinnen und Rentner sollten schon jetzt an 2026 denken – denn dieses Jahr bringt eine ganze Reihe wichtiger Neuerungen, die die finanzielle Zukunft, den Renteneintritt und zahlreiche Anspruchsregeln maßgeblich beeinflussen werden. Wer sich früh informiert und aktiv seine Unterlagen prüft, kann gezielt profitieren, finanzielle Verluste vermeiden und mögliche Ansprüche sichern. Im folgenden Artikel auf Bürger & Geld, dem Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e.V., finden Sie einen Überblick zu den wichtigsten Gründen, warum Voraussicht für Ruheständler und künftige Rentner jetzt besonders wichtig ist.

Kräftige Rentenerhöhung ab Juli 2026

Ab Sommer 2026 erhalten Rentner eine spürbare Rentenerhöhung von voraussichtlich 3,37 %. Bei einer monatlichen Rente von 1.500 € bedeutet das über 50 € mehr im Portemonnaie – eine wichtige Anpassung angesichts der aktuellen Inflation und gestiegener Lebenshaltungskosten. Wer bereits im Ruhestand ist oder 2026 in Rente geht, profitiert direkt ab der ersten Auszahlung nach dem offiziellen Termin im Juli.

Aktivrente: Bis zu 2.000 € steuerfrei hinzuverdienen

Mit der neuen „Aktivrente“, die am 1. Januar 2026 eingeführt wird, können Ruheständler erstmals bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei zum Rentenbezug dazuverdienen, sofern sie das reguläre Renteneintrittsalter bereits erreicht haben. Möglicherweise wird der Freibetrag sogar auf 3.000 Euro angehoben. Diese attraktive Reform ist besonders für fitte Rentner und Frühverrentete interessant, die weiterhin beruflich aktiv bleiben wollen. Achtung: Wer schon vor Erreichen des Regelalters vorzeitig in Rente geht, profitiert nicht in gleichem Maße.

Wegfall des Vertrauensschutzes und Auswirkungen auf Schwerbehinderte

Eine weniger erfreuliche Änderung: Ab 2026 fällt der sogenannte Vertrauensschutz für bestimmte Altersrenten weg – insbesondere bei der Altersrente für schwerbehinderte Menschen. Damit können (auch schwerbehinderte) Versicherte, die 1964 oder später geboren sind, ihre abschlagsfreie Rente frühestens ab dem 65. Geburtstag beziehen. Eine vorzeitige Rente ab 62 Jahren ist noch möglich, aber mit deutlichen Abschlägen von bis zu 10,8 %. Wer betroffen ist, muss dauerhaft mit erheblich reduzierten Rentenzahlungen rechnen.

Rentenniveau bleibt stabil, Beiträge steigen

Die Bundesregierung hat in ihrem aktuellen Rentenkonzept eine Stabilisierung des Rentenniveaus auf mindestens 48 % bis 2031 beschlossen. Damit bleibt die gesetzliche Rente auch für kommende Jahrgänge planungssicher. Finanziert wird das unter anderem durch steigende Bundeszuschüsse und ab 2027 leicht höhere Rentenbeiträge (2026: 18,6 % vom Bruttolohn, 2027: 18,8 %). Für Rentner mit Nebenverdienst oder Ehepartnern mit Einkommen ist das wichtig bei der eigenen Vorsorgeplanung.

Digitalpflicht: Kontoumstellung für alle Ruheständler

Ab 2026 wird die gesetzliche Rente ausschließlich auf ein Bankkonto überwiesen. Rentner, die bislang noch keine Kontoverbindung hinterlegt haben oder bislang Bar-Auszahlung nutzen, müssen zwingend handeln – sonst kommt es zur Auszahlungsunterbrechung

Verbesserungen bei Kindererziehungszeiten („Mütterrente“)

Mütter und Väter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, erhalten künftig bis zu drei Jahre Kindererziehungszeit angerechnet – statt bisher zweieinhalb Jahre (“Mütterrente 3“). Das erhöht vor allem für viele Frauen die monatliche Rente spürbar, wenn sie ihre Versicherungszeiten überprüfen und anpassen lassen.

Wichtige Fristen und Tipps für 2026

  • Wer vorzeitig in Rente gehen will, sollte prüfen, wie sich Abschläge und der Wegfall des Vertrauensschutzes auf die persönliche Auszahlung auswirken.
  • Neuer Rentenantrag sollte rechtzeitig gestellt werden: wer im Januar 2026 in Rente gehen will, sollte den Antrag spätestens im Oktober stellen.
  • Übergangsfristen, Kontoumstellung und Anspruchsprüfungen werden bereits ab Herbst 2025 umgesetzt.
  • Bei Kindererziehungszeiten oder Schwerbehinderung lohnt eine genaue Überprüfung der Nachweise, um keine Ansprüche zu verlieren oder maximale Zuschläge zu erhalten.

FAQ: Häufige Fragen zu den Änderungen 2026

Wer ist besonders von den Rentenänderungen 2026 betroffen?

Betroffen sind vor allem Versicherte der Jahrgänge ab 1964, Menschen mit Schwerbehinderung sowie Rentner mit Nebenverdienst.

Was sollte ich jetzt tun?

Wer 2026 in Rente geht, sollte bereits 2025 einen Beratungsantrag stellen, seine Unterlagen auf korrekte Rentenzeiten prüfen lassen und sich zu Nebenverdienstgrenzen und Steuern informieren.

Welche Frist gilt für die Kontoumstellung?

Alle laufenden Rentenbezüge müssen bis Januar 2026 auf ein gültiges Bankkonto umgestellt sein. Wer bis dahin nicht reagiert, erhält vorerst keine Zahlungen mehr.

Fazit: Auf diese Änderungen müssen sich Rentner 2026 einstellen

2026 ist für Rentner das Jahr entscheidender Weichenstellungen: neue Hinzuverdienstregeln, mehr Geld durch Rentenerhöhung, aber auch mögliche Kürzungen bei vorzeitigem Ruhestand und strengere Nachweispflichten bei der Antragstellung. Wer sich vorbereitet und rechtzeitig handelt, sichert so dauerhaft die eigene Rente und wahrt sämtliche Ansprüche.

Redakteure

  • ik

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an. Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen. Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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  • Peter Kosick
    Experte:

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen. Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein. Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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