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Rente ab 2026: Fast 49.000 Euro steuerfrei – Wer jetzt profitiert

Fast 49.000 Euro steuerfrei? Was nach einem Traum für Rentner klingt, wird 2026 Wirklichkeit. Bürger & Geld, das Nachrichtenmagazin des Vereins Für soziales Leben e. V., erklärt, wer von der Aktivrente am meisten profitiert – und worauf Sie achten müssen.

Für viele Ruheständler bringt das Jahr 2026 eine spürbare steuerliche Entlastung. Mit der neuen Aktivrente können ältere Arbeitnehmer künftig erheblich mehr verdienen, ohne dem Fiskus Geld abzugeben. Das Ziel: Arbeit im Alter soll sich endlich lohnen – und nicht länger bestraft werden.

Die Aktivrente: Arbeiten im Alter wird attraktiver

Ab 2026 plant die Bundesregierung die Einführung der sogenannten Aktivrente. Das Konzept soll Menschen, die über die Regelaltersgrenze hinaus berufstätig bleiben, belohnen.
Konkret bedeutet das: Ein monatlicher steuerfreier Hinzuverdienst von bis zu 2.000 Euro wird möglich.

Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums erklärte laut Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass „dies ein entscheidender Anreiz sei, erfahrene Arbeitskräfte länger im Berufsleben zu halten“.
Der demografische Wandel zwingt die Politik zum Umdenken – und dieses Modell könnte zum Gamechanger werden.

Steuerfrei dank Freibeträgen – die Rechenbeispiele

In Verbindung mit dem allgemeinen Grundfreibetrag erhöht sich der steuerfreie Jahresbetrag deutlich. Alleinstehende können 2026 bis zu 36.348 Euro steuerfrei verdienen, Ehepaare sogar 48.696 Euro.
Damit nähert sich die steuerliche Entlastung fast der 49.000-Euro-Marke – ein historisches Niveau.

Die folgende Übersicht zeigt die neuen Freibeträge:

PersonengruppeGrundfreibetrag 2026Aktivrenten-FreibetragSteuerfrei möglich (jährlich)
Alleinstehende12.348 €24.000 € (2.000 €/Monat)36.348 €
Ehepaare24.696 €24.000 € (2.000 €/Monat)48.696 €

Für viele Seniorinnen und Senioren bedeutet das: Wer weiterhin stundenweise arbeitet, darf sich über mehrere Tausend Euro netto zusätzlich im Jahr freuen.

Warum die Reform jetzt kommt

Laut Zahlen des Statistischen Bundesamts steigt die Zahl der über 67-Jährigen im Erwerbsleben stetig. Fast eine Million Menschen arbeiten bereits nach Renteneintritt weiter.
Gründe sind nicht nur finanzielle Motive – viele möchten aktiv bleiben, Wissen weitergeben und soziale Kontakte pflegen.

Die Politik reagiert darauf mit der Aktivrente. Wie es aus Regierungskreisen heißt, könnte das Gesetz noch im Herbst / Winter 2025 beschlossen werden.
Die Maßnahme gilt zudem als ein Signal gegen den Fachkräftemangel, der viele Branchen belastet.

Was Rentner jetzt wissen sollten

Wer plant, nach der Regelaltersgrenze zu arbeiten, sollte sich informieren:
Die Aktivrente gilt nur für Einkommen aus aktiver Erwerbstätigkeit – also Beschäftigung, selbständige Arbeit oder Mini-Jobs. Rentenleistungen selbst bleiben hiervon unberührt.

Wichtig: Sozialversicherungsbeiträge können weiterhin anfallen, je nach Beschäftigungsart. Nur die Steuerbefreiung ist garantiert.
Steuerberater empfehlen, die individuelle Situation genau zu prüfen, um Doppelbelastungen zu vermeiden.

Beispielrechnung: So viel bleibt netto übrig

Ein 68-jähriger Ruheständler mit einer monatlichen Altersrente von 1.800 Euro arbeitet zusätzlich 20 Stunden pro Woche in Teilzeit und verdient dabei 2.000 Euro.
Dank des neuen Freibetrags bleibt dieses Einkommen komplett steuerfrei. Kombiniert mit dem Grundfreibetrag ergibt sich eine Entlastung von über 6.000 Euro pro Jahr im Vergleich zu 2025.

Für Ehepaare, bei denen beide Partner arbeiten, kann die Steuerersparnis auf fast 10.000 Euro jährlich steigen. Das ist Geld, das direkt in der Tasche bleibt.

Kritik: Ungleichheit oder Chance?

Nicht alle begrüßen das Modell vorbehaltlos. Der Sozialverband VdK warnte laut dpa, dass „die Aktivrente vor allem denen nützt, die gesundheitlich fit genug sind, um weiterzuarbeiten“.
Menschen mit eingeschränkter Erwerbsfähigkeit profitierten dagegen kaum.

Befürworter hingegen sehen in der Regelung ein Signal für mehr Eigenverantwortung und Anerkennung von Lebensleistung.
„Wer arbeitet, soll am Ende auch mehr behalten dürfen“, so zitierte die Frankfurter Rundschau einen Sprecher des Finanzministeriums.

Hintergrund: Besteuerung von Renten im Wandel

Seit 2005 werden gesetzliche Renten schrittweise stärker versteuert. Doch bereits 2024 entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die Doppelbesteuerung älterer Jahrgänge abgebaut werden muss.
2026 könnte daher nicht nur die Aktivrente, sondern auch eine breitere steuerliche Reform folgen.

Das Finanzministerium prüft, wie Rentner in der Steuererklärung künftig einfacher entlastet werden können. Eine automatische Datenübermittlung aus der Rentenversicherung sei in Planung.

Wer besonders profitiert

Am meisten profitieren laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln):

  • Pensionierte Fachkräfte und Handwerker mit Teilzeitbeschäftigung
  • Akademiker oder Berater, die nach Renteneintritt weiterarbeiten
  • Selbstständige Seniorinnen und Senioren mit flexiblem Arbeitspensum
  • Ehepaare mit doppeltem Einkommen und gemeinsamer Veranlagung

Gerade für sie lohnt sich jeder zusätzliche Arbeitstag doppelt – finanziell und gesellschaftlich.

FAQ: Antworten zur Aktivrente ab 2026

Wann gilt die neue Regelung?

Voraussichtlich ab dem 1. Januar 2026, sofern der Bundestag dem Gesetz noch 2025 zustimmt.

Gilt der Freibetrag für alle Rentenarten?

Nein. Er betrifft ausschließlich Einkommen aus aktiver Beschäftigung oder selbständiger Tätigkeit, nicht die Rentenzahlung an sich.

Wie wirkt sich das auf die Steuererklärung aus?

Der steuerfreie Anteil wird automatisch berücksichtigt, sofern Arbeitgeber oder Auftraggeber die Einkünfte korrekt melden.

Was passiert bei Überschreitung der 2.000 Euro-Grenze?

Verdienste oberhalb des Freibetrags müssen regulär versteuert werden. Eine Staffelung oder Übergangsregel ist derzeit nicht vorgesehen.

Müssen noch Sozialabgaben gezahlt werden?

Das hängt vom Beschäftigungsverhältnis ab. Bei Minijobs sind z. B. Rentenbeiträge freiwillig, bei sozialversicherungspflichtiger Arbeit bleibt die Beitragspflicht bestehen.

Blick auf die Zukunft: Aktiv bleiben lohnt sich

Die Aktivrente passt in eine Zeit, in der das Rentensystem neu gedacht werden muss.
Immer mehr ältere Menschen wollen – oder müssen – länger arbeiten.
Mit bis zu 49.000 Euro steuerfreiem Einkommen sendet der Staat ein klares Signal: Leistung lohnt sich wieder, selbst jenseits der Regelaltersgrenze.

Fazit: 2026 bringt Entlastung und neue Freiheit

Die geplante Aktivrente markiert einen Wendepunkt in der deutschen Rentenpolitik.
Sie schafft mehr Gerechtigkeit, motiviert zum Arbeiten im Alter und entlastet Hunderttausende Rentner steuerlich spürbar.
Ob Handwerker, Büroangestellte oder Selbstständige – alle, die aktiv bleiben, profitieren.

Mit bis zu 48.696 Euro steuerfrei eröffnet sich 2026 die Chance, finanziell unabhängig zu bleiben und gleichzeitig soziale Teilhabe zu sichern.
So könnte der Ruhestand für viele zur wohlverdienten Aktivzeit werden.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Vereins und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von buerger-geld.org gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins Für soziales Leben e.V., der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem ein zentraler Autor und Redakteur auf der Plattform buerger-geld.org, die sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert hat. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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