Die neue Regierung unter Kanzler Friedrich Merz plant umfassende Änderungen und Verbesserungen bei der Rente ab 2025, die für Millionen Rentner und Versicherte relevant sind.
Lesen Sie auf Bürger & Geld, was die neue Regierung mit der Rente vor hat. Sie erfahren, welche Pläne die neue Regierung für die Rente hat, wie sich das auf Rentner und Beitragszahler auswirkt und welche Veränderungen in den kommenden Jahren zu erwarten sind.
Stabilisierung des Rentenniveaus bis 2031
Das Rentenniveau wird gesetzlich auf 48 Prozent festgeschrieben und damit über die kommende Legislaturperiode hinaus gesichert. Die Finanzierung erfolgt vollständig über Steuermittel, um das Verhältnis der Rente zum Durchschnittseinkommen stabil zu halten. Eine Überprüfung der Finanzierbarkeit ist für 2029 vorgesehen.
Einführung der Frühstart-Rente ab 2026
Für jedes Kind zwischen 6 und 18 Jahren, das eine Bildungseinrichtung in Deutschland besucht, zahlt der Staat monatlich 10 Euro in ein kapitalgedecktes Vorsorgedepot ein. Dieses Depot kann bis zum Renteneintritt steuerfrei weiter bespart werden und ist vor staatlichem Zugriff geschützt. Das soll den Aufbau privater Altersvorsorge fördern.
Aktivrente und flexibler Renteneintritt
Der abschlagsfreie Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren bleibt bestehen. Neu ist, dass Arbeitnehmer, die über das Rentenalter hinaus arbeiten, bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen dürfen. Zudem wird das Vorbeschäftigungsverbot aufgehoben, was die Rückkehr zum alten Arbeitgeber erleichtert.
Verbesserungen bei der Mütterrente und Witwen-/Witwerrente
Die Mütterrente wird vereinheitlicht: Alle Mütter erhalten künftig drei Entgeltpunkte pro Kind, unabhängig vom Geburtsjahr. Auch die Einkommensgrenzen bei Witwen- und Witwerrenten sollen überprüft und verbessert werden.
Pflicht zur Altersvorsorge für Selbstständige
Neue Selbstständige ohne bisherige Absicherung werden künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen. Alternativ sind zertifizierte Vorsorgemodelle erlaubt, wenn sie eine verlässliche Altersabsicherung garantieren.
Digitalisierung und Vereinfachung der Rentenverfahren
Die Regierung will Anträge und Verfahren digitalisieren und beschleunigen, um den Rentenbezug stressfreier zu gestalten. Auch die betriebliche Altersvorsorge soll durch bessere Förderung und Digitalisierung attraktiver werden, besonders für kleine und mittlere Unternehmen.
Kritik und Herausforderungen
Während die Regierung Stabilität verspricht, warnen Arbeitgeberverbände vor steigenden Beitragssätzen, die bis 2031 auf etwa 20 Prozent steigen könnten. Auch Experten sehen langfristige Finanzierungsschwierigkeiten und vermissen eine nachhaltige Reform zur Zukunftssicherung der Rentenversicherung. Die Linke kritisiert, dass das Rentenniveau von 48 Prozent Altersarmut zementiere und fordert eine Erhöhung auf 53 Prozent.
Zusammenfassung zu den Rentenplänen der neuen Regierung Merz
Die neue Regierung setzt auf eine Kombination aus Stabilität, mehr Flexibilität und Förderung kapitalgedeckter Altersvorsorge. Die gesetzliche Rente bleibt bis 2031 auf einem stabilen Niveau, neue Modelle wie die Frühstart-Rente und Aktivrente sollen die Altersvorsorge ergänzen. Gleichzeitig stehen die Herausforderungen der Finanzierung und der demografischen Entwicklung weiterhin im Fokus.