Die gesetzlichen Renten in Deutschland sind eines der wichtigsten Instrumente der Altersvorsorge. Doch nicht alle Ruheständler erhalten gleich hohe Zahlungen: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Jahrgängen, Berufsgruppen und Regionen sind zum Teil erheblich. Dieser Artikel untersucht, welche Generationen 2025 am meisten Rente bekommen, welche Einflussfaktoren dabei entscheidend sind und wie Sie selbst eine höhere Rente erzielen können.
Warum unterscheiden sich die Rentenansprüche so stark?
Die Rentenhöhe in Deutschland richtet sich nach dem Prinzip der Beitragsäquivalenz: Wer lange und mit hohem Einkommen in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, bekommt am Ende eine höhere monatliche Zahlung. Ganz entscheidend sind dabei drei Faktoren:
- Das Geburtsjahr: Jede Rentnergeneration ist von anderen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betroffen.
- Die Anzahl der Beitragsjahre: Wer länger arbeitet, sammelt mehr Entgeltpunkte, die direkt die Höhe der Rente beeinflussen.
- Das Einkommen während des Arbeitslebens: Je mehr verdient und einbezahlt wurde, desto höher fällt die spätere Rente aus.
So wird die Rente in Deutschland berechnet
Wer seine eigene spätere Rentenzahlung verstehen will, muss wissen, wie der Rentenanspruch zustande kommt. Die gesetzliche Rente basiert auf sogenannten Entgeltpunkten: Jedes Jahr, in dem man das Durchschnittseinkommen aller Versicherten verdient, erhält man einen Entgeltpunkt. Am Ende werden alle Entgeltpunkte summiert und mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert.
Einflussfaktoren im Überblick:
Faktor | Bedeutung |
Geburtsjahr | Beeinflusst Eintrittsalter, Rentenniveau und Lebensarbeitszeit |
Beitragsjahre | Mehr Jahre → mehr Entgeltpunkte → höhere Rente |
Einkommen | Höheres Einkommen → mehr Entgeltpunkte → höhere Rente |
Region | Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland |
Kindererziehungszeiten | Können zusätzliche Rentenpunkte einbringen |
Ausbildungszeiten | Nur teilweise für die Rente anrechenbar |
Babyboomer profitieren am meisten
Analysen zeigen: Die heute älteren Rentner (Jahrgänge 1950–1960) bekommen im Schnitt die höchsten gesetzlichen Renten. Gründe sind unter anderem lange Beschäftigungszeiten, stabile Erwerbsbiografien und in vielen Fällen ein generell höheres Lohnniveau während der Lebensarbeitszeit. In den letzten Jahrzehnten gab es zudem immer wieder Sonderregelungen, die einzelnen Jahrgängen besonders zugutekamen.
Diese Generationen profitieren zum Beispiel:
- Arbeitnehmer der Jahrgänge 1950–1960 (Babyboomer) mit 40+ Beitragsjahren und durchgehender Vollzeitbeschäftigung.
- Personen, die von den günstigen Anrechnungszeiten für Kindererziehung und Ausbildung profitieren konnten.
- Rentner, die häufig im Westen Deutschlands beschäftigt waren, profitieren von den dort traditionell höheren Löhnen.
Weitere Informationen über die Rentenhöhe gibt es bei der Deutschen Rentenversicherung.
Herausforderungen neuerer Generationen und Zukunftsausblick
Jüngere Generationen (ab Jahrgang 1970) müssen sich auf teilweise niedrigere Renten einstellen, falls sie weniger lückenlos beschäftigt sind oder häufiger in Teilzeit arbeiten. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, Phasen der Erwerbslosigkeit oder längere Ausbildungszeiten führen dazu, dass weniger Entgeltpunkte gesammelt werden. Das Rentensystem reagiert außerdem auf den demografischen Wandel – Rentenreformen und Anhebungen des Eintrittsalters beeinflussen künftige Zahlungen.
Wie können Sie Ihren eigenen Rentenanspruch verbessern?
Wer eine möglichst hohe Rente erzielen will, sollte folgende Tipps beachten:
- Möglichst lange und durchgehend arbeiten, um viele Beitragsjahre und Entgeltpunkte zu sammeln.
- Höheres Bruttoeinkommen steigert die monatlichen Rentenzahlungen.
- Kindererziehungszeiten sollten vollständig gemeldet werden.
- Private Vorsorgeprodukte zur Ergänzung der gesetzlichen Rente nutzen.
Lesetipp: Rente Auszahlung und Termine
Beispielhafte Rentenhöhen nach Generationen
Die folgende Tabelle zeigt beispielhaft, wie sich Rentenanwartschaften je nach Jahrgang und Anzahl der Beitragsjahre unterscheiden können (Schaurechnung):
Geburtsjahr | Beitragsjahre | Beispielhaftes Brutto-Monatsgehalt (€) | Monatliche Nettorente* (€) |
1955 | 45 | 3.200 | 1.950 |
1965 | 42 | 2.800 | 1.680 |
1975 | 38 | 2.500 | 1.390 |
1985 | 35 | 2.200 | 1.150 |
*Werte zur Veranschaulichung, tatsächliche Renten können je nach persönlicher Situation abweichen.
Fazit des Vereins für soziales Leben e. V.
Die Höhe der gesetzlichen Rente in Deutschland bleibt auch in Zukunft ein Spiegelbild der eigenen Erwerbsbiografie. Wer von stabilen Arbeitsverhältnissen, guter Bezahlung und Zusatzzeiten wie Kindererziehung profitiert, bekommt auch im Ruhestand die höchsten Zahlungen. Künftige Generationen stehen dennoch vor Herausforderungen, die eine zusätzliche private Vorsorge dringend erforderlich machen. Wichtig ist: Jeder kann aktiv zur Sicherung seiner Altersversorgung beitragen – informieren Sie sich frühzeitig und planen Sie vorausschauend, so der Verein Für soziales Leben e. V.
Quellen: Deutsche Rentenversicherung, IW