Was bedeutet die Erhöhung der Pendlerpauschale konkret?
Bis Ende 2025 galt eine gestaffelte Entfernungspauschale: Die ersten 20 Kilometer des täglichen Arbeitswegs wurden mit 30 Cent pro Kilometer angerechnet, ab dem 21. Kilometer galten 38 Cent. Ab Januar 2026 zahlt der Fiskus jedem Pendler vom ersten Kilometer an die höhere Pauschale von 38 Cent – unabhängig von der Gesamtdistanz und vom gewählten Verkehrsmittel, ob Auto, Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß. Das hat die Bundesregierung nun beschlossen!
Tabelle: Steuerliche Ersparnis durch die neue Pendlerpauschale
Entfernung (km, einfach) | bisher/Jahr (€) | neu/Jahr (€) | Plus (€) 2026 |
---|---|---|---|
10 | 660 | 836 | 176 |
15 | 990 | 1.254 | 264 |
20 | 1.320 | 1.672 | 352 |
30 | 2.156 | 2.508 | 352 |
Die Berechnung basiert auf 220 Arbeitstagen im Jahr.
Wer profitiert besonders?
Vor allem Berufstätige mit kurzen bis mittleren Arbeitswegen erhalten erstmals spürbar mehr Steuererstattung als bisher. In der bisherigen Regelung lohnte sich die Pendlerpauschale vor allem ab dem 21. Kilometer, weil der Satz dann stieg. Jetzt bekommen auch Pendler mit kurzen Strecken vollen Zugang zur erhöhten Pauschale – das kann je nach Distanz und Steuersatz schnell mehr als 200 Euro im Jahr zusätzlich bringen.
Wichtige Fakten zur neuen Pendlerpauschale
- Die Pauschale gilt verkehrsmittelunabhängig (Auto, ÖPNV, Fahrrad, zu Fuß)
- Die Entfernung zwischen Wohnort und Arbeitsstätte wird wie gewohnt als einfache Strecke berücksichtigt.
- Sie ist kein direkter Bonus, sondern wirkt sich steuermindernd als Werbungskosten aus und greift erst, wenn die Werbungskosten über den Arbeitnehmerpauschbetrag von aktuell 1.230 Euro liegen.
- Die maximal absetzbare Pendlerpauschale ist wie bisher auf 4.500 Euro pro Jahr gedeckelt – außer bei Nutzung eines eigenen Pkw.
Die Wirkung auf die Steuerlast
Die Steuerersparnis hängt immer vom persönlichen Einkommensteuersatz ab. Das heißt: Wer mehr verdient, profitiert pro Kilometer stärker von der höheren Pauschale. Laut Finanzministerium bedeutet die Reform für den Staat jährliche Mindereinnahmen von bis zu 7 Milliarden Euro. Die Kosten teilen sich Bund, Länder und Gemeinden.
Mobilitätsprämie für Geringverdienende
Neu bleibt auch die sogenannte Mobilitätsprämie: Wird durch die Pendlerpauschale keine Einkommensteuer erstattet, etwa bei sehr geringem Einkommen, können Geringverdienende einen Steuerbonus beantragen. Die Mobilitätsprämie wird dauerhaft entfristet – so bleibt die Förderung für kleine Einkommen erhalten.
Argumente und Kritik
Die Erhöhung gilt als wichtiger Schritt zur Entlastung von Arbeitnehmern, gerade insbesondere in ländlichen Regionen mit langen Arbeitswegen und angespannten Wohnungsmärkten. Kritik kommt von Umweltverbänden, die darin eine klimaschädliche Subvention sehen – denn der Reiseanreiz für lange Strecken mit dem Auto steigt ebenfalls. Befürworter betonen jedoch die soziale Komponente und die notwendige Flexibilität für den Arbeitsmarkt.
Beispielrechnung: Wie viel Geld gibt es mehr?
Ein Arbeitnehmer mit einem Arbeitsweg von 15 km zur Arbeitsstelle spart ab 2026 pro Jahr rund 264 Euro mehr durch die neue Pauschale. Wer täglich 20 km pendelt, erhält eine Mehrerstattung von rund 352 Euro, wobei der Effekt vor allem für Strecken unterhalb des alten Schwellenwerts besonders hoch ist.
Fazit: Mehr Geld, mehr Gleichbehandlung, mehr Flexibilität
Mit der neuen Pendlerpauschale 2026 bekommen Millionen Berufstätige höhere Steuererstattungen für jeden Arbeitstag. Die Reform fördert Mobilität, senkt die Steuerlast und stärkt die Arbeitnehmer – besonders Pendler auf kurzen und mittleren Strecken zählen zu den großen Gewinnern. Ein genauer Blick auf die eigenen Zahlen lohnt sich ab sofort mehr denn je.