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Bürgergeld-Empfänger aufgepasst: So bekommen Sie kostenlose Hilfe vom Anwalt

Kein Geld für den Anwalt? Kein Problem! Mit dem Beratungsschein erhalten Bürgergeld-Bezieher staatlich finanzierte Rechtsberatung – unkompliziert und schnell.

Wenn das Geld fehlt: So bekommen Bürgergeld-Empfänger kostenlos rechtliche Hilfe

Wer Bürgergeld bekommt, weiß: Jeder Euro will zweimal umgedreht werden. Doch was, wenn Ärger mit dem Jobcenter, Vermieter oder Arbeitgeber droht – und man sich keinen Anwalt leisten kann? Damit niemand ohne Recht dasteht, gibt es den sogenannten Beratungsschein. Er öffnet auch Menschen mit wenig Geld den Weg zu rechtlicher Unterstützung.

Was ist ein Beratungsschein überhaupt?

Der Beratungsschein ist eine staatliche Hilfe, mit der Sie als Bürgergeld-Bezieher nur einen kleinen Eigenanteil zahlen – meist 15 Euro. Den Rest der Kosten übernimmt der Staat. Damit können Sie sich von einem Anwalt beraten lassen – ganz so, als hätten Sie selbst die Rechnung gezahlt.

Der Sinn dahinter: Recht darf keine Frage des Kontostands sein. Der Staat will sicherstellen, dass auch sozial Schwache ihre Interessen durchsetzen können.

Wann Sie Anspruch haben

Einen Anspruch auf einen Beratungsschein haben alle, die Bürgergeld, Grundsicherung oder ähnliche Sozialleistungen beziehen. Aber auch, wenn Ihr Einkommen knapp über dem Existenzminimum liegt, lohnt sich ein Antrag.

Wichtig ist: Der Fall darf nicht aussichtslos oder mutwillig sein. Wenn Sie also wirklich rechtliche Klärung brauchen – zum Beispiel, weil das Jobcenter Leistungen kürzt oder Ihr Vermieter Nebenkosten falsch abrechnet – stehen die Chancen gut.

So beantragen Sie den Beratungsschein

Der Antrag ist einfacher, als viele denken:

  1. Gehen Sie zum Amtsgericht Ihres Wohnortes.
  2. Bringen Sie Nachweise mit – z. B. Bürgergeldbescheid, Personalausweis und eventuelle Schreiben des Jobcenters oder Vermieters.
  3. Vor Ort prüft ein Rechtspfleger Ihre Unterlagen.
  4. Wenn alles passt, erhalten Sie den Beratungsschein sofort mit.

Mit diesem Schein können Sie anschließend zu einem Anwalt Ihrer Wahl gehen. Dort zahlen Sie lediglich die 15 Euro Eigenanteil – und die Beratung kann beginnen.

Tipp: Klären Sie den Eigenanteil vorher

Einige Anwälte übernehmen sogar den Eigenanteil aus Kulanz. Fragen Sie also ruhig nach – besonders dann, wenn Sie aktuell gar nichts zahlen können.

Fazit

Der Beratungsschein ist Ihre Eintrittskarte zum Recht – auch ohne prall gefülltes Konto. Egal ob Probleme mit Behörden, Vermietern oder Verträgen: Wer Bürgergeld bezieht, muss nicht auf Gerechtigkeit verzichten.

Redakteure

  • Peter Kosick

    Jurist und Redakteur

    Peter Kosick hat an der Universität Münster Rechtswissenschaften studiert und beide juristische Staatsexamen in Nordrhein-Westfalen mit Erfolg abgelegt. Er arbeitet als freiberuflicher Jurist, ist Autor verschiedener Publikationen und hält Vorträge im Bereich Arbeits- und Sozialrecht. Seit mehr als 30 Jahren engagiert er sich im sozialen Bereich und ist seit der Gründung des Vereins "Für soziales Leben e.V." dort Mitglied. Peter Kosick arbeitet in der Online Redaktion des Nachrichtenmagazins Bürger & Geld, das der Verein herausgibt und ist der CvD. Seinen Artikeln sieht man an, dass sie sich auf ein fundiertes juristisches Fachwissen gründen.

    Peter hat ebenfalls ein Herz für die Natur, ist gern "draußen" und setzt sich für den Schutz der Umwelt ein.

    Seine Arbeit im Redaktionsteam von Bürger & Geld gibt ihm das Gefühl,  etwas Gutes für das Gemeinwohl zu tun.

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  • ik
    Experte:

    Sozialrechtsexperte und Redakteur

    Ingo Kosick ist ein renommierter Experte im Bereich des Sozialrechts in Deutschland. Er engagiert sich seit über 30 Jahren in diesem Feld und hat sich als führende Autorität etabliert. Als Vorsitzender des Vereins "Für soziales Leben e.V.", der 2005 in Lüdinghausen gegründet wurde, setzt er sich für die Unterstützung von Menschen ein, die von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Verein bietet über das Internet Informationen, Beratung und Unterstützung für sozial benachteiligte Menschen an.

    Ingo Kosick ist zudem Autor und Redakteur beim Nachrichtenmagazin Bürger & Geld, das der Verein "Für soziales Leben e.V." herausgibt. Ingo hat sich auf Themen wie Bürgergeld, Sozialleistungen, Rente und Kindergrundsicherung spezialisiert. Seine Artikel bieten fundierte Analysen und rechtlich aufgearbeitete Informationen, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen sollen.

    Durch seine langjährige Erfahrung und sein Engagement hat Ingo Kosick maßgeblich dazu beigetragen, dass sozial benachteiligte Menschen in Deutschland besser informiert und unterstützt werden können.

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